Wir haben die BuzzFeed-Community bei Facebook nach den Aussagen von Lehrkräften gefragt, die besonders fies waren und sie somit umso härter getroffen haben. Die Antworten haben uns sehr bewegt und gezeigt, dass es immer wichtig ist, Worte noch einmal zu überdenken, bevor man sie ausspricht. Vor allem dann, wenn man eine prägende Rolle im Leben von Kindern spielt.
Hinweis: In den Beiträgen werden Themen wie Tod, Krebs, Mobbing und Suizidgedanken behandelt.
1. „Zwei Tage, nachdem mein Vater plötzlich verstorben war, ging ich wieder zur Schule. Ich dachte, die Ablenkung würde mir guttun.“
„Natürlich war ich müde, weil ich die Nächte durch geheult hatte und bin immer wieder eingenickt. Mein Lehrer wusste was passiert war und meinte nur: ‚Reiß dich gefälligst zusammen oder geh heim zum Schlafen‘. Ab diesem Tag hab ich die Schule gehasst.“
–Shana A.
2. „‚Du bleibst jetzt so lange an der Tafel stehen, bis du die Aufgabe gelöst hast.‘“
„Für ein Kind mit Matheschwäche eh schon schlimm, aber noch schlimmer, wenn alle anderen im Klassenzimmer lachen oder nörgeln.“
3. „‚Wissen Sie, warum ich Ihnen eine 5 in Mathematik gegeben habe?‘ ‚Weil ich es nicht kann?‘ ‚Ne, Sie hätten eine 6 verdient, aber dann hätte ich sie noch ein Jahr ertragen müssen.‘“
4. „Also nachdem ich eh schon ein sogenanntes Mobbingopfer war, kann ich mich daran erinnern, dass die Lehrerin das gleich mal ausgenutzt hat. Somit war es eine Strafe, neben mir zu sitzen.“
„Also wenn Kinder Quatsch oder so machten, mussten sie zur Strafe neben mir sitzen (5. Klasse).“
-Michaela P.
5. „Englisch-Grundkurs, 12. oder 13. Klasse. Textinterpretation des Simon & Garfunkel-Songs ‚Sound of Silence‘. Ich habe einen langen Aufsatz geschrieben und war recht zufrieden damit.“
„Zurück habe ich das Ding mit einer 4 bekommen – Thema verfehlt. Ich habe allen Mut zusammen genommen und die Lehrerin gefragt, was ich falsch gemacht habe, was sie gerne gelesen hätte und wie man den Song interpretiert. Sie antwortete nur kurz: ‚Fragen Sie Ihre Mitschüler!“ Das hat mich wirklich schockiert.
Ich habe die Mitschüler natürlich nie gefragt und weiß bis heute nicht, wie man den Songtext korrekt interpretiert. Wenn der Song im Radio gespielt wird, wechsele ich den Sender. Ich kann es nicht ertragen, diesen Song zu hören, so sehr beschäftigt mich dieser Vorfall bis heute noch, 32 Jahre später.“
6. „Mit 14 hab ich nach einem Streit mit Mitschülern dermaßen hyperventiliert, dass ich zwei, drei Minuten nicht sprechen konnte.“
„Ich habe immer erst hinterher geweint – nie vor den anderen. Aber in der Situation war ich unfähig. Ich bekam nicht mal wirklich Luft. Als meine Mutter die Lehrerin fragte, warum sie nicht eingeschritten ist, kam die Antwort: ‚Maxi ist doch so erwachsen, die kann sich alleine helfen.‘
Klingt vielleicht nicht übel, aber just in der Situation als ich weder atmen noch sprechen konnte – nur zucken eigentlich – hat es mich umgehauen.“
-Maxi F.
7. „Ich wäre selbst schuld, dass man mich mobben würde.“
-Sarah L.
8. „Meine Grundschullehrerin meinte damals zu mir: ‚Du wirst niemals studieren, geschweige denn das Abitur schaffen.‘ Tja, was soll ich sagen: bin jetzt selbst Lehrerin.“
9. „‚Ich bedaure es zutiefst, dass die Prügelstrafe in der Schule abgeschafft wurde.‘ Das war das Schlimmste, was mir von einem Lehrer gesagt wurde.“
-Michaela M.
10. „Ich habe seit ich 12 Jahre alt bin Probleme mit meinen Tagen, was medizinische Hintergründe hat. Auf jeden Fall war es bei mir so schlimm, dass ich immer drei bis vier Tage krankgeschrieben werden musste.“
„Meine Sportlehrerin meinte zu mir mit meinen 12 Jahren: ‚Ich solle es wie eine Frau nehmen‘.“
-Mäx P.
11. „Ich: ‚Ich glaube, Sie haben sich bei der Summe verzählt; wenn man Teilpunkte aller Aufgaben addiert, habe ich eigentlich eine bessere Note.‘ Lehrer: ‚Wenn ich die Arbeit mit nach Hause nehme, ziehe ich dir woanders Punkte ab. Die Note bleibt.‘“
12. „Vor mir zu meinen Eltern: ‚Sie läuft wie ein Elefant‘, mit entsprechenden Bewegungen. Ich war acht, mit Brille, aber im Sport ohne und ohne 3D sehen.“
-Marianne I. G.
13. „‚Man würde eh nicht merken, dass es dich nicht mehr gibt.‘ ... Vertrauenslehrer sind was Tolles.“
-Michelle T.
14. „Unser Sportlehrer hat meinen Kumpel in Sport gemobbt, weil er der Langsamste war. Mein Kumpel sagte immer, dass ihm die Beine wehtun. Lehrer: ‚Nimm halt ab, dann tut nichts mehr weh. Kurze Zeit später ist mein Kumpel an Knochenkrebs gestorben.“
15. „Ich war ein sehr unglücklicher Teenager und in der 7. Klasse hat ein Lehrer vor meinen Klassenkameraden gefragt: ‚Lacht die eigentlich nie?‘ So vorgeführt war ich sehr verletzt und hilflos.“
„Derselbe Lehrer hat sich die nächsten Jahre um diesen wütenden Teenie bemüht, immer wieder versucht ein Lächeln zu entlocken und Vertrauen aufzubauen. Er hat mich nie aufgegeben, egal wie unverschämt ich geworden bin.
Am Ende hat er mich und eine Freundin mit viel Herzenswärme und Klugheit aus einer misslichen Situation geboxt und bis zum Abitur beides geschafft: Vertrauen zu gewinnen und das Lachen zurückzubringen. Die Beziehungsebenen zwischen Lehrern und Schülern ist oft sehr komplex und Gott sei Dank nicht immer nur schwarz oder weiß.“
-Bella Z.
Und um auch diese Art von Positivbeispielen hervorzuheben, haben wir auch 26 starke Geschichten über Lehrkräfte gesammelt, die das Leben ihrer Schüler:innen verändert haben. Es ist wichtig, beiden Seiten Aufmerksamkeit zu schenken. Es sollte aufgegriffen werden, welche Aussagen nicht in Ordnung sind, aber gleichzeitig muss auch hervorgehoben werden, welches Verhalten von Lehrkräften besonders lobenswert ist.
Wenn du dich in diesem Post wiedergefunden hast und dich bestimmte Aussagen auch heute noch beschäftigen, dann findest du im Folgenden wichtige Hilfsangebote und Ressourcen:
In Deutschland gibt es viele verschiedene Telefonseelsorgestellen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit anonym Beratung am Telefon anbieten. Die bundeseinheitlichen Telefonnummern 0800-1110111 oder 0800-1110222 sind kostenfrei.