16 Tipps für alle, die schon immer mal ein Buch schreiben wollten
Wer schreiben will, muss lesen.
Endlich ein Buch schreiben! Jedes Jahr wieder dieser Neujahrsvorsatz. Und jedes Jahr wieder scheitern unzählige Menschen daran. Also haben wir unsere BuzzFeed-Kollegen gefragt, ob sie angehenden Schreibern ein paar Tipps geben können. Und zusätzlich haben wir geschaut, was Quora-Benutzer dazu zu sagen hatten.
1. Leg ein Notizbuch neben dein Bett und wenn du aufwachst: schreibe sofort deine Träume auf.
"Ich weiß, es klingt komisch. Aber wenn du mitten in der Nacht aufwachst und dich an einen Traum erinnerst, schreibe ihn so schnell wie möglich auf - nur ein paar Stichworte, nicht mehr. Die eigenen Träume aufschreiben führt einen immer zu neuen Ideen." —Hannah Loewentheil
2. Wenn du Fiktionales schreiben willst, lies viel Fiktionales.
"Es gibt nichts, was mich mehr zum Schreiben inspiriert, als ein richtig gutes Buch zu lesen. Das letzte Buch, bei dem das passiert ist, war Der Distelfink . Die Erzählung war so fesselnd und einzigartig, dass mein Gehirn vor neuen Ideen fast explodiert wäre. Wenn ich mit einem Kapitel fertig bin, schreibe ich mir oft Gedanken, Sätze und Konzepte auf, an die ich vorher nie gedacht hätte. Manchmal, wenn ich Ideen suche, lese ich nochmal meine Lieblingsstellen." —Terri Pous
3. Nutz deinen Arbeitsweg, um über neue Ideen nachzudenken und in deinem Kopf mit Sätzen zu spielen.
Ich weiß nicht, ob dahinter eine Art Wissenschaft steckt, aber einige meiner besten Ideen bekomme ich auf langen Zugfahrten. Früher ließ ich diese Tagträume vorbeiziehen, zusammen mit der Landschaft vor'm Fenster. Aber jetzt schreibe ich diese Gedanken in der Notizen-App auf meinem Handy auf. Wenn ich in der richtigen Stimmung bin, habe ich am Ende mehrere Seiten getippt.
4. Lass es zur Gewohnheit werden, jeden Tag etwas zu schreiben.
"Eine Sache, die uns unser Professor für kreatives Schreiben immer einschärfte: es ist wichtig, jeden Tag zu schreiben. An einigen Tagen schreibst du vielleicht mehrere Stunden, an anderen nur fünf Minuten. Das ist in Ordnung. Das wichtigste ist, dass man die Gewohnheit bekommt, jeden Tag etwas zu schreiben - solange, bis es sich komisch anfühlt, das mal nicht zu tun." —Walford Campbell
5. Setz dir erreichbare Schreibziele.
"Hab ein Ziel, wie viel du pro Tag oder Woche schreiben möchtest." —Anthony Rivas
6. Sei dir bewusst, dass der erste Entwurf eben ein Entwurf ist und nicht perfekt sein muss.
Ich liebe diesen Medium-Artikel von Jamie Lauren Keiles über Entwürfe. Ich lese ihn mir immer wieder durch, wenn mich mal wieder der Gedanke an ein neues Schreibprojekt komplett überwältigt. Sie schreibt: "Der schlechteste erste Entwurf ist immer noch besser als die Geschichte, die du nur in deinem Kopf behältst."
Das motiviert mich jedes Mal, nicht alles hinzuwerfen und sofort mit dem Schreiben anzufangen.
7. Wenn du deine Entwürfe überarbeitest, versuche, das Geschriebene laut vorzulesen.
"Deine Arbeit laut vorzulesen wird dir helfen, eine Menge Fehler zu entdecken. Komische Formulierungen, fehlende Wörter, Rechtschreibfehler, Kommasetzung und alles, was dazwischen liegt." —Delaney Strunk
8. Wenn du eine Möglichkeit suchst, in eine kreative Phase zu kommen, lies den folgenden Artikel The Artist's Way und mache, was dort steht.
"Eines der besten Dinge, die ich je getan habe, war, Julia Cameron's The Artist's Way zu lesen. Falls dir das nichts sagt: Es gibt dort drei Hauptprinzipien. 1. Schreibe jeden Morgen drei Seiten. Das kann alles beinhalten, was du möchtest (z.B. einfach nur einen Gedankenstrom, Geschichten oder Tagebucheinträge) 2. Gehe jede Woche auf ein "Künstler-Date", auf dem du alleine etwas tust, was mit deiner Kunst verbunden ist. 3. Lies den wöchentlichen Essay (insgesamt gibt es zwölf Stück) und mache die Aufgaben am Ende.
Ich empfehle das jedem Schreiber mit Schreibblockade, den ich treffe. Seit ich es letztes Jahr abgeschlossen habe, habe ich bestimmt ein Dutzend Kopien für andere Leute gekauft." —Christian Nilsson
9. Oder führe einfach ein Tagebuch, in das du jeden Tag etwas hineinschreibst.
"Tagebuch zu führen war die hilfreichste tägliche Übung, um meine Schreibmuskeln zu trainieren. Ich schreibe nicht nur über mein Lieblingsthema (mich), sondern kann auch meiner Lieblingsbeschäftigung in einer sicheren Umgebung nachgehen. Ich muss nicht darauf achten, perfekte Sätze zu schreiben, sondern einfach nur Wörter aufs Papier bringen. Mit den Jahren habe ich gemerkt, dass einfach lose und unvollständig von meinem Tag erzählen mir die Angst vorm Schreiben nahm. Unabhängig davon ist das Führen eines Tagebuchs therapeutisch, entspannend und eine gute Möglichkeiten, die Momente eines Lebens über die Jahre festzuhalten. Win-win-win-win!" —Michelle No
10. Such nach Schreibaufgaben (Writing Prompts) und versuche, Kurzgeschichten um sie herum zu schreiben.
Manchmal braucht es einfach nur einen Schubs. Dafür sind kleine, konkrete Schreibaufgaben gut. Du kannst sie auf Instagram und Reddit finden. Die meisten sind rein Fiktionales, so dass sie sich besonders für diejenigen eignen, die an diesem Genre Interesse haben.
11. Wenn du Inspiration brauchst, geh aus dem Haus und finde sie.
Wenn du nicht weißt, wo du mit dem Schreiben beginnen sollst, geh eine Runde spazieren und schau, wer oder was dir über den Weg läuft. Wenn du Probleme hast, dir einen Ort vorzustellen, nimm dir ein Notizbuch und gehe an einen Ort, der zu deiner Szene passen könnte. Schreibe dann alles auf, was du siehst, hörst und riechst.
12. Hör dir Podcasts an, wenn du Hilfe dabei brauchst, realistische Dialoge zu schreiben.
Zum Schreiben von Dialogen gibt es häufig den Ratschlag, echte Gespräche aufzunehmen. So kann man nachvollziehen, wie echte Menschen Sätze bauen, Gespräche strukturieren, pausieren oder Fragen stellen. Eine Alternative zu diesem Vorschlag ist, Podcasts zu hören: auch dort hört man, wie sich echte Menschen unterhalten.
13. Lies ein Buch über die Kunst des Schreibens - wie zum Beispiel Das Leben und das Schreiben von Stephen King.
Als ich das erste Mal feststellte, dass ich vielleicht einen Roman schreiben möchte, habe ich mich mit einer Freundin getroffen, die schon zwei Romane veröffentlicht hat. Ihr erster Tipp war, Das Leben und das Schreiben von Stephen King zu lesen. Nachdem ich das getan habe, gebe ich diesen Rat gerne an jeden angehenden Schreiber weiter.
14. Wenn du Charaktere für dein Werk erstellst, tu so, als ob du sie interviewen würdest, bevor sie in deine Geschichte dürfen.
"Verwende den Großteil deiner Zeit damit, dich auf deine Charaktere und die Charakterentwicklung zu konzentrieren. Du solltest nicht nur deine Charaktere interviewen, sondern auch auf ihre Überzeugungen und Beschäftigungen achten. Wenn dein Charakter ein Polizist ist, warum wurde er ein Polizist? Was hat ihn dazu gebracht, diesen Weg einzuschlagen? Was sind die Einstellungen deines Charakters zu Geld, Religion, dem anderen Geschlecht? Sobald du diese Informationen hast, kannst du sie in deine Geschichte einsetzen. Wenn deine Charaktere ausgereift sind, werden sie im Kopf deiner Leser bleiben, nach dem die das Buch beendet und geschlossen haben." —Barry Mcdonald
15. Begrenze dich nicht auf ein Medium.
"Versuche zu schreiben und zu lesen. Und vesuche, mit Leuten darüber zu reden, wie es ist, Spiele, Graphic Novels, Kurzgeschichten, Mikrofiktion, Haiku, Novellen oder Drehbücher zu schreiben. Man kann nie wissen: vielleicht findest du etwas, das zu deinem Style, deiner Leidenschaft und deiner Erfahrung passt. In jedem Fall wirst du wertvolle Erfahrungen und neue Perspektiven dazugewinnen." —Danny Wadeson
16. Verschwende keine Zeit damit, deine "Stimme" zu finden. Schreib einfach, wie du sprechen würdest.
"Mit dem Schreiben anfangen kann sich extrem entmutigend anfühlen. Ich denke, viele dieser Ängste sind auf die Tatsache zurückzuführen, dass Leute glauben, sie müssten irgendwie besonders klingen.
Du musst nicht Maya Angelou oder F. Scott Fitzgerald sein - deren Werke haben wir ja schon. Der beste Weg, etwas einzigartiges und authentisches zu schreiben, ist die eigene Stimme zu benutzen. Verstrick dich nicht in ausgefallene Prosa oder tiefgründige Überlegungen, wenn das nicht deine Art ist. Am besten ist es, wenn Leute dein Buch mit dem Gefühl beiseite legen, gerade ein Gespräch mit dir geführt zu haben. Deine Stimme ist bedeutungsvoll, so wie sie ist." —Tom Vellner
Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.