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Setz’ dich auf deinen Mors und hör auf so zu pütschern, du Fischkopp.
1. Tüdelkram
Meistens wird das Wort im Satz “So ein Tüdelkram” benutzt. Die genaue Definition ist etwas schwieriger: Manche bezeichnen damit ein Durcheinander, andere nennen den unwichtigen Kram auf dem Dachboden Tüdelkram. Manche Eltern nutzen es gerne auch mal dann, wenn der Weihnachtsschmuck wieder rauskommt und alles sich absolut verheddert hat.
2. Gedöns
Die Norddeutschen haben anscheinend sehr viel unnötiges Zeug. Neben “Tüdelkram” sagt man dazu nämlich auch “Gedöns”. Manchmal wird es aber auch für Leute benutzt, die sich unnötig aufregen oder sehr wehleidig sind, “Mach doch nicht so ein Gedöns!”
3. Döspaddel
Wenn man hier nach einer Übersetzung fragt, wird meist “Dummkopf” benutzt. Döspaddel ist aber sehr viel netter gemeint und ist eher eine liebevolle Beleidigung, die du deinem Freund an den Kopf werfen kannst, wenn der mal wieder was verbockt hat.
4. Vergniesgaddeln
Als ich das Wort das erste Mal gehört habe, dachte ich wirklich, jemand möchte mich auf den Arm nehmen. Es existiert aber wirklich und bedeutet so viel wie “etwas kaputtmachen”. Dabei kann es um materielle Gegenstände gehen, manche Norddeutsche benutzen es aber auch gerne dann, wenn sie sich verhoben haben.
5. Fischkopp
Hier musst du aufpassen: Verwenden Norddeutsche das Wort, um sich selbst zu bezeichnen, reden sie darüber, dass sie sehr heimat- und oft auch küstengebunden sind. Sagen sie es aber zu jemandem, der nicht aus Norddeutschland stammt, ist es oft eine Beleidigung.
6. Feudel
Meine Mutter ist sehr putzbegeistert und nimmt deshalb auch mal gerne einen Feudel zur Hand, um den Boden zu wischen. Eine Übersetzung wäre also ein Wischlappen oder ein Putztuch.
7. Sutsche
Norddeutsche lassen sich sehr ungern stressen. Ihren Ostfriesen-Tee trinken sie viel lieber in einer ruhigen, gemütlichen, gemächlichen Stimmung. Ganz sutsche eben.
8. Pütschern
“Jetzt komm doch mal zu Potte”, habt ihr vielleicht schon mal gehört. Das würde dir ein Norddeutscher sagen, wenn du herum pütscherst und deine Aufgabe oder Arbeit einfach nicht fertig bekommst.
9. Funzel
Wenn du in Norddeutschland im Kindergarten mal einen abendlichen Ausflug machen durftest, musste jeder unbedingt seine Funzel dabei haben, um im Dunkeln auch was zu sehen. Gemeint ist nämlich die Taschenlampe.
10. Butschern
Neben der Funzel war auch die Butscherhose besonders wichtig, die jedes norddeutsche Kind beim butschern anziehen sollte. Gemeint ist damit einfach das Spielen und Herumtollen im Freien.
11. Bux oder Büx
Zusätzlich zur Butscherhose gibt es allgemeiner gefasst die Bux/Büx, die einfach eine Hose beschreibt.
12. Plietsch
Wenn in Norddeutschland jemand zu dir sagt, dass du “plietsch bist”, darfst du stolz darauf sein - dann bist du nämlich sehr schlau und hast vielleicht besonders clevere Einfälle.
13. Krüsch
Norddeutsche mögen es unkompliziert und sind deswegen keine Freunde davon, wenn jemand “krüsch” ist. Das bist du nämlich dann, wenn du extrem wählerisch bist und viele Ansprüche hast, insbesondere beim Essen.
14. Knust
Wenn du also krüsch bist, kann es sein, dass du die Knust vom Brot nicht magst - gemeint ist damit das harte Ende vom Brot.
15. Plüschappl
Gar nicht so abwegig eigentlich: Stellst du dir einen Apfel mit Plüsch vor, denkst du vielleicht an das, was hier gemeint ist. Genau! Ein Pfirsich.
16. Schnacken oder Klönschnack
“Wir müssen mal darüber schnacken”, wird oft dann gesagt, wenn zwei Norddeutsche was zu besprechen haben oder einfach mal wieder miteinander quatschen wollen. Insbesondere dann, wenn es wieder richtig schönen Nachbarschaftstratsch gibt.
Besonders beliebt ist übrigens auch der Trinkspruch “Nich’ lang schnacken, Kopp in Nacken!”
17. Mors
Ich würde es euch gerne schöner umschreiben, aber Mors steht einfach für Arsch. Hintern. Po. Also setz’ dich auf deinen Mors und hör’ weiter zu. PS: Eine Hummel nennt man hier übrigens “Plüschmors”.
18. Plünn
Das hier ist ebenfalls sehr eindeutig zu erklären: Mit Plünn bezeichnen die Norddeutschen Klamotten - in manchen Fällen auch solche, die der Besitzer gerne einmal zu oft getragen hat.
19. Antrecken
Und was solltest du mit den Klamotten am besten tun? Na antrecken. (Anziehen, also).
20. Rüsstüten
Dieses süße Wort bezeichnet unsere Ohren.
21. Füürtüüch
Vielleicht hast du hier sogar eine Idee, wenn du das Wort einmal laut aussprichst und dich danach selbst auslachst. Gemeint ist das “Feuerzeug”.
22. Verdödeln
Das Wort “Dödel” bezeichnet ja viele verschiedene Sachen, darunter auch jemanden, der sich wie ein Volltrottel benimmt. Das bist du auch, wenn du mal wieder was verdödelst - dann hast du nämlich was Wichtiges vergessen oder verloren.
23. Blagen
Fast jeder hat sie in der Nachbarschaft oder vielleicht sogar selbst: Schreiende Kinder, die lärmen und dir ihre Knete ins Gesicht werfen. Die sind dann richtige Blagen.
24. Dösig
Normalerweise nennt man Personen, die etwas müde sind, gerne mal dösig. In Norddeutschland bezeichnet man damit aber lieber jemanden, der tollpatschig ist und seine Aufgaben nicht richtig auf die Reihe bekommt, “Du bist heute aber wieder dösig”.
25. Gallern
Wer auch nur ein bisschen über Norddeutschland weiß, kennt bestimmt die häufigste Wetterlage: Grauer Himmel und dicke Wolken. Wenn es dazu dann auch noch besonders stark regnet, sagt man, dass es “richtig schön gallert”.
26. Buddel
Und zum Schluss eine Quizfrage: Was macht Norddeutsche neben ihrer Heimatliebe noch aus? Genau! Alkohol. Eine Buddel bezeichnet eine Flasche davon.
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