Gen X-Chefin teilt ihre 3 großen Karriere-Lektionen und als Millennial stimme ich nur zu

„Du schuldest deinem Arbeitgeber keine Loyalität.“
Die Arbeitswelt hat sich vor allem seit Beginn der Pandemie rasch verändert. Für viele von uns fühlen sich die altmodischen Karriereratschläge, mit denen wir aufgewachsen sind, jetzt an, als würden sie aus einer anderen Dimension kommen.
Kürzlich sorgte die 51-jährige ehemalige CEO Denise Conroy auf TikTok für Aufsehen, als sie die drei Karrierelektionen mitteilte, von denen sie sich wünschte, dass man sie ihr früher gesagt hätte. Ihre Ratschläge treffen genau das, was die Menschen derzeit über die Arbeitswelt denken.

Denise hat Arbeitserfahrung in der Marktforschung und im Marketing und hat dann 2014 ihre erste Rolle als CEO angefangen. Als ehemalige Chief Marketing Officer bei HGTV war sie CEO in drei Unternehmen und leitet derzeit Themy, ein Coaching- und Beratungsunternehmen für Frauen und andere Personen, die in den Führungsetagen unterrepräsentiert sind.
In dem Video, das auf TikTok mehrere Millionen Mal angesehen wurde, teilt Denise diese drei Lektionen:

1. Wechsle von Job zu Job
In dem Video erklärt Denise: „Nummer eins: wechsle deinen Job. Jobwechsel haben einen sehr, sehr schlechten Ruf. Aber ich habe in meiner 30-jährigen Karriere gelernt, dass es durchaus vernünftig ist, den Job zu wechseln und dass du auf diese Weise mutige Schritte in deiner Karriere machen kannst. So verdienst du mehr Geld, wirst befördert und erweiterst deine Fähigkeiten. Wechsele deinen Job also so oft, wie dir lieb ist.“
2. Du schuldest deinem Arbeitgeber keine Loyalität

Denise sagt: „Du schuldest deinem Unternehmen Respekt, die Leistungen, die du im Rahmen deiner Arbeit versprochen hast zu tun und alle damit verbundenen Pflichten zu erfüllen. Du schuldest ihnen gute Leistungen, ein hohes Engagement, aber keine Loyalität. Heben wir uns Loyalität für unsere persönlichen Beziehungen auf.“
3. Menschen verlassen schlechte Chef:innen, also sei keine:r

Die dritte Lektion von Denise ist eine, die Manager:innen überall anwenden können. Sie sagt: „Menschen verlassen nicht ihren Job. Sie verlassen Chef:innen- genauer gesagt, sie verlassen zwei Arten von Chef:innen. Die erste Art ist jemand, der toxisch ist, der schlecht ist und jemand, der einen schikaniert, der einen mikromanagt, der einen vielleicht ignoriert, der einen mit Schweigen bestraft.
„Die zweite Art, die Menschen noch häufiger verlassen, ist ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte, von dem oder der sie nicht wahrgenommen werden. Das ist jemand, der keine Anerkennung zollt, der nicht an dein Wachstum denkt, der nicht an deine Entwicklung denkt, der die immer wieder versprochene Gehaltserhöhung oder Beförderung nicht zustande kommen lässt. Solche Chef:innen werden immer wieder verlassen. Sei also am besten beides nicht.“
Und in den Kommentaren berichten Menschen, wie ihnen der Wechsel des Arbeitsplatzes, das Überdenken von Loyalität und das Verlassen schlechter Chef:innen bei ihrer Karriere geholfen haben.

„Drei Jobs in 7.5 Jahren. Ich habe mein Gehalt um 125 % gesteigert.“
„Loyalität bedeutet nichts mehr. Du musst immer daran denken, was für dich und für deine Familie das Beste ist.“
„Schlechte Chef:innen und Vorgesetzte werden verlassen.“
Denise erzählte BuzzFeed US, dass sie diese Lektionen auf die harte Tour gelernt hat, weshalb sie ihr Wissen jetzt weitergibt. Sie hat auch erzählt, dass sie, als sie frisch von der Uni gekommen war, unter einer Chefin namens Muriel gearbeitet hat. Sie soll auf dem Papier großartig ausgesehen haben – brillanter Verstand, viel Erfahrung und (theoretisch) viel, was ein:e junge:r Arbeitnehmer:in lernen könnte.

Leider, so Denise, „ist Muriels Wert durch ihr gemeines und beleidigendes Verhalten verloren gegangen. Sie hat mich immer angeschrien, erniedrigt und meine Intelligenz beleidigt. Ich war nichts Besonderes. Sie hat jede:n so behandelt. Ich habe Überstunden gemacht und auch an Wochenenden gearbeitet, nur um es ihr recht zu machen, und sie hat all meine Bemühungen einfach nicht wahrgenommen. Sie hatte keinerlei Interesse an meiner Entwicklung und hat es regelrecht genossen, mich zu beschimpfen. Noch Jahrzehnte später kann ich mich daran erinnern, wie sie gesagt hat: ‚Du bist hier unten und ich brauche dich hier oben‘ – mit widerwärtigen Handgesten und allem Drum und Dran.“
(Was ist mit Miranda Priestly? Sie klingt furchtbar.)
Denise fuhr fort: „Damals habe ich drei wertvolle Lektionen gelernt. Erstens: Menschen verlassen nicht ihren Job, sondern ihre Chef:innen. Diese Chef:innen sind in der Regel toxisch oder nehmen uns nicht wahr. Im Fall dieser Frau war beides der Fall. Ich genoss meine Arbeit und wirkte an einer spannenden Initiative mit, aber ich konnte ihre Beschimpfungen nicht tolerieren.“

„Diese Erfahrung hat mir die Augen für das Konzept der Unternehmenstreue eröffnet. Zweitens habe ich gelernt, dass es vernünftig und auch wirtschaftlich vernünftig ist, den Arbeitsplatz zu wechseln“, sagte sie. „Es ist nicht, dass ich nicht loyal bin. Ich bin in einer armen Familie aufgewachsen. Bei uns war der Gedanke, loyal gegenüber der/dem Arbeitgeber:in zu sein, groß vertreten. Ich für meinen Teil war aber so unglücklich in diesem Job, dass ich mich nach nur 18 Monaten auf die Suche machen musste.“

Und letztendlich war es für Denise die beste Entscheidung, Muriel zurückzulassen. „Ich fand eine neue Stelle bei einer kleinen Unternehmensberatung, die hauptsächlich für Kunden aus der Metallindustrie gearbeitet hat. Dadurch hat sich mein Gehalt um 30 % erhöht und ich hatte die Möglichkeit, international zu reisen. Ich habe den Job genommen.“

Sie hat hinzugefügt: „Ich werde nie vergessen, wie ich Muriel meine Kündigung gegeben habe. Das Erste, was aus ihrem Mund gekommen ist, war etwas über Loyalität und die Tatsache, dass ich gefeuert wäre. Dann hat sie versucht, mir Angst zu machen, indem sie mir gesagt hat, dass die Metallindustrie am Sterben sei. Ihre letzten Worte an mich waren: ‚Das wird dir noch leid tun‘. Dieser Schritt war für meine Karriere von entscheidender Bedeutung. Ich wurde in dieser Beratungsfirma dreimal befördert, konnte mein Gehalt mehr als verdoppeln und habe erste Erfahrungen in Vorstandsetagen rund um den Globus gemacht.“

Denise möchte auch jüngere Frauen ermutigen, sich nicht mit schlechter Behandlung am Arbeitsplatz abzufinden. „Wir Frauen haben es am Arbeitsplatz mit viel toxischem Verhalten und Missbrauch zu tun“, sagt sie. „Irgendwann in deinem Leben wirst du wahrscheinlich in eine toxische Arbeitssituation geraten. Sie wird so toxisch sein, dass du dich immer kleiner machen wirst, um zu überleben. Dadurch spülst du deine Identität praktisch weg. Du wirst zwischen dir selbst und deiner wirtschaftlichen Absicherung wählen müssen. Es ist eine wirklich schwierige Wahl. Hab bitte immer den Mut, dein Wohl in den Vordergrund zu rücken. Glaub daran, dass du es kannst, denn dann wirst du es auch schaffen.“
Sie teilte auch mit, dass es in Ordnung ist, einen „Traumjob“ aufzugeben, wenn er sich eher als Albtraum entpuppt. Erfolg bedeutet so viel mehr, als nur den Titel auf dem Papier zu sehen. Sie erklärte: „Ich habe drei Jahre lang bei HGTV gearbeitet. Es war der toxischste Ort, an dem ich je gearbeitet habe. Eines Tages habe ich einfach gekündigt ... ohne Sicherheitsnetz, ohne Rückhalt. Ich hatte Angst, dass man mich nie wieder einstellen würde. Es sollte ein Traumjob sein, also habe ich mir eingeredet, dass etwas mit mir nicht stimmt und ich es verdient habe, schikaniert und gemobbt zu werden.“

Sie fuhr fort: „Nach ein paar Monaten habe ich wieder entdeckt, wer ich bin. Ich habe mein Rückgrat gefunden und meine Seele zurückgewonnen. Ein paar Monate später habe ich meinen ersten CEO-Job bekommen. Dieses toxische Umfeld zu verlassen, war zweifellos der beste (und beängstigendste) Karriereschritt, den ich je gemacht habe.“

Diese Einstellung, sich in ihrer Karriere an die erste Stelle zu setzen, hat Denise auch dazu motiviert, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. „Ich war Teil der ‚Great Resignation‘ (Anm. d. Red.: Eine freiwillige Kündigungswelle in den USA) – oder, wie ich es gerne nenne, des Großen Erwachens. Ich war nur sechs Monate lang CEO in meinem dritten Unternehmen und kündigte, um mein eigenes Coaching- und Beratungsunternehmen zu gründen. Mit 50 hatte ich es satt, immer noch die einzige Frau und die jüngste in der Vorstandsetage zu sein. Ich habe beschlossen, die Welt zu verändern, indem ich mehr Frauen in Machtpositionen bringe. Wir alle kennen die Königsmacher. Ich bin eine Königinmacherin.“
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Dieser Post wurde übersetzt von einem Post von Megan Liscomb.