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13 wilde Vorfälle, die ich bei meinem Job in der Videothek erlebt habe

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Von: Michelle Anskeit

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Eine ältere Frau, die lächelt. Neben ihrem Kopf ist eine Sprechblase zu sehen, in der steht: „Und morgen kommen die Enkel!“ Rechts im Bild ist eine Sprechblase zu sehen, in der steht: „Schön ... Sie wollten Popopiraten 4 ausleihen?“ Im Hintergrund ist das Innere einer Videothek zu sehen.
So in etwa war diese Situation, als ich in der Videothek gearbeitet habe. © Artem Varnitsin / IMAGO / Everett Collection / IMAGO / Fotocollage: BuzzFeed DE

Nummer 2: Meine Chefin meinte, dass ich, falls ich mich jemals bedroht fühlen sollte, einen Baseballschläger als Waffe benutzen kann.

Erinnerst du dich noch an Videotheken? Früher gab es sie echt überall, schließlich war es verlockend, einen Film oder ein Spiel für nur einen einzigen Euro auszuleihen, statt den vollen Kaufpreis zu bezahlen. Heutzutage sind Videotheken insbesondere aufgrund von Streaming-Plattformen und e-Shops so gut wie ausgestorben.

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Ein Fun Fact über mich ist aber, dass ich vor etwa 10 Jahren auch mal in einer Videothek gearbeitet habe. Das war praktisch mein erster richtiger Job, mit dem ich mir während des Abiturs ein bisschen Geld dazu verdient habe. Ich hatte meine Schicht meistens alleine, was rückblickend manchmal echt gruselig war. Und ganz ehrlich, es war definitiv ein Erlebnis, denn es sind so einige wirklich komische Dinge passiert. Und weil diese Videothek mittlerweile geschlossen hat, kann ich dir jetzt auch mal welche davon erzählen.

1. Ein Mann wollte nur in Shirt und Boxershorts (und ohne Schuhe) seine DVD zurückgeben.

Ja, so hab ich auch geguckt. Das Witzige war, dass ich für etwa drei Sekunden im Lagerraum verschwunden und dann zurück zur Theke gegangen bin, als der Kerl schon davor stand. Ich hab seine Kleiderwahl also erst gesehen, als er mir das Geld gegeben hat und dann zurück zum Ausgang GESPRINTET ist. Das war ganz schön seltsam.

Bis heute frage ich mich, ob der Kerl eine Wette verloren hat oder einfach nur etwas betrunken war.

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2. Meine Chefin meinte, dass ich, falls ich mich jemals bedroht fühlen sollte, einen Baseballschläger als Waffe benutzen kann.

Ganz ehrlich. Der lag praktisch direkt vor mir unter der Theke, wenn ich gearbeitet habe. Meine Vorstellung war dann etwa so: Jemand kommt rein, versucht, an den Knopf für die Kasse zu kommen und ich hau dem dann so eine mit dem Baseballschläger rüber (?). Ich glaube, meine Chefin hat nicht bedacht, dass ich ein Weichei bin. Und dass ein Baseballschläger definitiv nicht die beste Art ist, sich zu verteidigen ... Wenn es wenigstens noch einen Notfallknopf gegeben hätte ...

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3. Ich habe einen Typen mit Vollbart gefühlt bis zum Knie gefragt, ob er schon 18 sei und sich Horrorfilme angucken dürfte.

Zu meiner Verteidigung: Er stand mit dem Rücken zu mir und sah von hinten irgendwie echt jung aus. Mir wurde eingetrichtert, dass wir eine Geldstrafe von 50.000 Euro bezahlen müssten, wenn Minderjährige in den 18er-Bereich gehen. Er hat sich dann nur umgedreht, ich habe seinen Vollbart gesehen und mir dann trotzdem kleinlaut den Ausweis zeigen lassen.

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4. Ein Pärchen hat in der „Comedy“-Abteilung versucht, sich „Die Tribute von Panem“ auszuleihen und hat versehentlich „Die Pute von Panem“ mitgenommen.

Erinnerst du dich noch an das Zeitalter, in dem es zu jedem Film irgendeine Parodie gab? „Beilight – Bis(s) zum Abendbrot“ war die Parodie von „Twilight“ und dann gab es noch „Die Pute von Panem“, inspiriert von „Die Tribute von Panem“.

Ich hab diesem Pärchen also den Film ausgeliehen, sie kamen etwa eine halbe Stunde später zurück und wollten den Film umtauschen. Die Erklärung: Sie hätten sich vertan und wollten „Die Tribute von Panem“ ausleihen. Ich habe sie dann entsprechend verwirrt angeguckt und gefragt, wieso sie denn in der „Comedy“-Abteilung nach einem Film über eine dystopische Gesellschaft mit Survival-Games und sterbenden Kindern gucken (so hab ich das natürlich nicht gesagt).

Ich wollte auch eigentlich viel eher wissen, wie ihnen diese brennende Pute auf dem Cover nicht auffallen konnte.

Das Cover vom Film „Die Pute von Panem“, auf dem die Hauptschauspieler:innen in verschiedenen Posen zu sehen sind. Im Logo ist außerdem ein Stück einer brennenden Pute zu sehen.
Also ich weiß bis heute nicht, wie man das verwechseln kann, aber hätte mir bestimmt auch passieren können. © The Safran Company

5. Ein Postbote hat mir seine Nummer gegeben. Eine Woche später habe ich von seiner Freundin erfahren und kurz danach musste er seine „Erwachsenenfilme“ dann während meiner Schicht zurückgeben.

Hey, ich shame hier niemanden dafür, wenn er oder sie sich gerne mal Pornos anguckt. Die waren Bestandteil der Videothek und sehr beliebt, das sag ich dir. Aber ich fand es schon etwas dreist, als dieser Typ mir seine Nummer gegeben hat und ich dann erfahren habe, dass er schon längst vergeben war. Deswegen war es eine leichte Genugtuung, als ich für meine Kollegin einspringen musste und er genau dann total betreten seine Filmchen zurückgeben musste. Tja, Karma.

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6. Ein älteres Pärchen hat mich darum gebeten, im Computer nachzusehen, welche „Erwachsenenfilme“ der Mann schon ausgeliehen hatte, bevor er neue holt.

Auch hier gleich vorweg: Ich hatte kein Problem damit, dass sich dieses ältere Pärchen wohl zusammen irgendwelche Filme reinzieht oder der Mann das so als Hobby tut. Geht mich ja nichts an, ich verleihe hier nur die Titel. Das Wilde an dieser Geschichte war nur, dass dieser Mann ganz ehrlich mehrere Dutzend Kärtchen an die Kasse brachte, mit denen ich dann im Computer gucken konnte, ob er sie schon mal gesehen hatte.

Und jetzt musst du dir bildlich vorstellen, wie seine Frau mit mir total regulären Smalltalk hält, während ich diese ganzen Titel im PC nachgucke und dabei versuchen muss, so zu tun, als wäre das total alltäglich. Sie lachte dann immer nur darüber, dass er ja irgendwie schon unseren gesamten Bestand gesehen hätte, bis wir dann am Ende doch drei Titel oder so fanden, die er mitnehmen konnte.

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7. Ein Mann kam fünf Minuten vor Ladenschluss rein, um sich „nur kurz“ nochmal unser gesamtes Sortiment anzugucken.

Ja, das war weniger seltsam, aber wirklich nervig. Ich habe ihn freundlich darauf hingewiesen, dass ich in fünf Minuten den Laden abschließen müsste, aber nein, er ließ sich Zeit bis 10 Minuten NACH Feierabend, um sich überhaupt mal was auszusuchen. Dann durfte ich die DVDs noch raussuchen und abscannen, bevor ich irgendwie anfangen konnte, Feierabend zu machen. Diese Zeit danach habe ich auch einfach NIE bezahlt bekommen.

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8. Und wenn wir schon bei meiner Bezahlung sind: Ein seltsamer Vorfall ist eigentlich auch, dass ich in den ersten Monaten fünf Euro die Stunde bekommen habe. FÜNF! Nach acht Stunden hatte ich also gerade mal 40 Euro verdient.

Und ja, ich war nur eine Aushilfe und Schülerin. Und für Schüler:innen ist das viel Geld, aber ich habe ja genau wie jede:r andere meine Schicht ohne Hilfe gemacht! Dass das jemals erlaubt war, ist mir heutzutage ein Rätsel. Mindestlohn, Mindestlohn!

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9. Einmal hat wohl ein Typ etwas zu viel Spaß in unserem (etwas versteckten) 18er-Bereich gehabt. Da hatte ich gerade keine Schicht, aber trotzdem habe ich bis heute die Horror-Vorstellung von dieser gesamten Situation. Also: Bitte macht sowas einfach nicht.

Meine Kolleginnen waren schon total verstört, deshalb bin ich an dieser Stelle froh, dass ich nicht anwesend war. Aber nochmal: Macht das bei euch zu Hause!!!

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10. Mein Chef hat mich ausgeschimpft, weil ich mir selbst „FIFA“ ausgeliehen habe, kurz nachdem das Spiel gerade neu rauskam (frag mich bitte nicht mehr, welches Jahr das war).

Der Andrang war so hoch, weil jede:r lieber einen Euro bezahlen wollte, statt sich „FIFA“ teuer selbst kaufen zu müssen. Uns ging wegen mir also viel Geld (etwa fünf Euro, weil ich das Spiel so fünf Tage bei mir hatte) durch die Lappen.

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11. Ein Typ wollte seinen Film fast nicht bezahlen, weil er „ihn nicht gut fand“.

Ich weiß nicht, ob ich es schon oft genug erwähnt habe, aber die Filme haben einen (1!) Euro pro Tag gekostet. Das heißt, dieser Kerl hat fast ein Theater veranstaltet, weil er einen Euro für einen ausgeliehenen Film bezahlen musste. Sorry, Mr. Krabs, aber ich kann ja nichts für deine schlechte Filmwahl.

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12. Jemand hat mir an einem Samstagabend, während eine Menge Kund:innen da waren, über die Theke hinweg seine Gefühle gestanden (die ich nicht erwidert habe).

Die ganze Geschichte war sowieso etwas unglücklich, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass er sich nicht für diese Methode entschieden hätte. Ich war echt beschäftigt und auch entsprechend etwas angepisst. Das war in etwa so, als wenn dir jemand an der vollen Supermarktkasse seine Liebe gesteht.

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13. Zuletzt noch eine Geschichte, mit der ich mich selbst aufs Korn nehme: Eine Frau wollte sich den Film „Jappeloup – Eine Legende“ ausleihen. Und immer, wenn ich den entsprechenden Film abgescannt habe, musste ich den Titel einmal vorlesen.

Das hab ich gemacht, um sicherzugehen, dass es auch der richtige Film ist. Ich war anscheinend aber nicht mehr so ganz bei der Sache, also habe ich statt „Jappeloup“ Jalapeño gesagt. Darüber musste ich dann so lachen, dass ich den Film kaum abscannen konnte. Die Lady hat mich aber glaub ich gar nicht verstanden und hat mich wahrscheinlich für komplett bescheuert gehalten.

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Und, hast du ach schonmal in einer Videothek gearbeitet und ein paar wilde Storys für mich? Erzähl‘ sie mir gerne auf unseren auf Facebook-Seiten BuzzFeed DE und BuzzFeed DE Trending.

Noch mehr Auszüge aus dem Arbeitsleben? Hier sind 11 Horrorgeschichten, die meine Kollegin bei der Arbeit im Supermarkt erlebt hat.

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