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9-Euro-Ticket: Fahrgastverband will Fahrräder in Bus und Bahn verbieten – wegen Überfüllung

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Von: Robert Wagner

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Ein Bahnfahrer steigt in eine Bahn.
Wird ab dem 1. Juni nicht nur für den ÖPNV, sondern auch für den Regionalverkehr gelten: das vergünstigte Monatsticket für neun Euro. Viele befürchten einen Massenandrang auf Züge und Bahnhöfe. © dpa/Collage

Am 1. Juni kommt das 9-Euro-Ticket. Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ befürchtet eine massive Überfüllung: Er fordert, die Mitnahme von Fahrrädern einzuschränken.

Wenn von Juni an für drei Monate das deutschlandweite 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr erhältlich ist, könnte es wegen des erwarteten Andrangs an manchen Bahnhöfen zu chaotischen Szenen kommen. Das befürchtet zumindest der Fahrgastverband „Pro Bahn“. Dessen Vorsitzender Karl-Peter Neumann fordert für diesen Zeitraum deshalb ein generelles Mitnahme-Verbot für Fahrräder „auf bestimmten Strecken“, wie er gegenüber der Rheinischen Post sagte.

Ein vorsorgliches Verbot sei besser, „als dass die Leute mit dem Fahrrad am Bahnsteig stehen und nicht mitkommen.“ So könne sich jeder von vornherein darauf einstellen, auf sein Fahrrad zu verzichten. „Das ist die einzige Möglichkeit, noch mehr Chaos zu verhindern“, erklärte der Bahnexperte seine Forderung. 

Damit geht Neumann weiter als es die offiziellen Pläne vorsehen. Zwar ist die Mitnahme eines Fahrrads nicht im 9-Euro-Ticket inbegriffen, allerdings kann es zum jeweils regulären Tarif hinzugebucht werden, wie das Bundesverkehrsministerium erklärt. Auch wenn bestehende Monats- oder Jahresabos die Fahrradmitnahme erlauben, soll das weiterhin möglich sein. Das Monatsticket für neun Euro ist Teil des Entlastungspakets, mit dem die Regierung die Bevölkerung in der Energiekrise entlasten will.

9-Euro-Ticket: Sorge vor Chaos an Bahnhöfen und in Zügen

Nicht nur Pro Bahn sieht die Einführung des günstigen 9-Euro-Tickets kritisch. Hier erklären wir, für wen das 9-Euro-Ticket gilt. Die Deutsche Bahn etwa teilt die Sorge vor Chaos im Bahnverkehr: „Wir befürchten überlastete Bahnhöfe, insbesondere an kleinen Bahnhöfen“, sagte der DB-Betriebsrat Jens Schwarz gegenüber Spiegel Online. Manche Ferienorte sehen den kommenden Sommerferien mit Unbehagen entgegen. Die Ferieninsel Sylt rechnet sowohl in den Regionalzügen auf der Strecke von Hamburg nach Sylt als auch in den Bussen auf der Insel selbst „mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen“, wie die WELT berichtet. Und diese Transportmittel seien in den Sommermonaten ohnehin schon an ihrer Kapazitätsgrenze.

Der Betriebsratschef der DB Sicherheit, Gerd Galdirs, sorgt sich um die konkrete Sicherheit der Reisenden: „Es könnte ein erhöhtes Sicherheitsrisiko werden, wenn erhöhtes Reisendenaufkommen auf Probleme bei Ressourcen trifft“, sagte er laut Spiegel Online. Nicht zuletzt „Menschen mit einer sehr kurzen Zündschnur“ könnten in überfüllten, stickigen Zügen ein Problem darstellen. Er fordert daher mehr Sicherheitspersonal.

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