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Studenten spielen Pornos ab – Uni Hamburg prüft „mögliche Konsequenzen“

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Von: Friederike Hilz

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Das Hauptgebäude der Universität Hamburg. Ein rotes Schild zeigt das Logo und Motto der Uni.
Informatikstudenten an der Universität Hamburg fallen offenbar immer wieder durch sexistische Kommentare auf. (Symbolbild) © Hanno Bode/IMAGO

Informatik-Studenten in Hamburg sollen am Girls-Day Pornos abgespielt haben. Scheinbar nicht das erste Mal, dass sie Frauen belästigen.

Am Girls-Day können sich Mädchen ab der fünften Klasse jedes Jahr über verschiedene, von Männern dominierte, Berufe und Studiengänge informieren. So auch an der Universität Hamburg (UHH). Ende April kam es dabei zu einem Zwischenfall, von dem die Hamburger Morgenpost (MOPO) berichtet. Informatikstudenten hätten demnach lautstark Pornos über die Lautsprecherboxen des Aufenthaltsraums abgespielt.

Der Fachschaftsrat Informatik habe danach in einer E-Mail an die Student:innen reagiert, die der MOPO vorliege, berichtet die Zeitung. Darin heiße es: „Wir sind davon ausgegangen, dass mit dem Studium eine gewisse Intelligenz vorhanden oder auch das Schamgefühl in der Gruppe ein bekanntes Phänomen ist. Anscheinend ist bei den Verantwortlichen wohl die Hoffnung auf beides verloren.“ Eine Informatikstudentin hält laut des Berichts der MOPO die Aktion für „ein klares Statement“, auch, weil dies nicht der erste Vorfall sei.

Eine Schwarze Frau sitzt in einem Vorlesungssaal und schaut auf ihr Handy. In der Reihe hinter ihr sitzt ein Schwarzer Mann, auch am Handy.
Hamburger Informatikstudentinnen geben gegenüber der MOPO an, von ihren Kommilitonen häufig belästigt zu werden. (Symbolbild) © Addictive Stock/IMAGO

Apropos Informatik: Dieser Informatiker verkauft ein Kinderbuch, das er mithilfe von KI erstellte.

Sexismus in Gruppenchats – Universität Hamburg weiß von nichts

Wie in fast jedem Studiengang gibt es offenbar auch im Fachbereich Informatik in Hamburg Gruppenchats. Doch Studentinnen trauen sich offenbar kaum, etwas in diese Gruppen zu schreiben oder sollen sogar austreten, weil ihre Kommilitonen sich immer wieder sexistisch äußern, erzählt die Studentin. Zwar seien in diesen Chats auch Angestellte der Universität, doch das würde kaum etwas helfen, sagt die Studentin der MOPO.

Zwar gebe es auch Studenten, die ihre Kommilitoninnen in Schutz nehmen, doch „man muss […] immer damit rechnen, dass ein Student dich herabwürdigend kommentiert, anmacht oder sonst wie sexualisiert. Es ist an der Tagesordnung, dass sexistische Kommentare kommen. So was wie am Girls-Day überrascht einen fast nicht mehr“, sagt sie.

Die Universität selbst wusste bisher nichts von den Vorfällen und sei im direkten Austausch mit allen relevanten Einrichtungen, um die Sachlage zu den genannten Vorfällen zu klären. „Nach jetzigem Kenntnisstand wurden bisher keinerlei Meldungen von Betroffenen an die entsprechenden Beratungs- und Kontaktstellen herangetragen“, teilt die Universität Hamburg BuzzFeed News Deutschland auf Nachfrage mit. „Die UHH nimmt die Vorwürfe möglicher Betroffener sehr ernst und prüft diese sorgfältig, auch hinsichtlich möglicher Konsequenzen sowie im Sinne einer verstärkten Sensibilisierung und Präventionsarbeit für die gesamte Universität in allen Bereichen von Lehre, Forschung und Transfer.“

Mehr zum Thema: Um Belästigung zu entgehen, tragen Frauen im Sommer ein „Subway Shirt“.

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