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Reaktion auf Abtreibungsurteil: Olivia Rodrigo performte „F*ck You“ in Glastonbury

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Olivia Rodrigo, Sängerin aus den USA, sitzt, bei ihrem Auftritt während des Glastonbury Festivals in Worthy Farm in Somerset, auf einem Klavier auf der Bühne.
Olivia Rodrigo, Sängerin aus den USA. © Ben Birchall | picture alliance/dpa/PA Wire

„So viele Frauen und so viele Mädchen werden aufgrund dieser Entscheidung sterben“, sagte Olivia Rodrigo auf der Bühne über das Abtreibungsurteil des Supreme Courts.

Viele Prominente haben sich gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA „Roe vs. Wade“ zu kippen ausgesprochen – auch auf Twitter, so wie diese 12 Stars, die das Abtreibungsurteil kritisieren. Der Verfassungszusatz gewährte den Amerikaner:innen bisher auf Bundesebene das Recht auf Abtreibung.

Auch Olivia Rodrigo nutze ihren Auftritt auf dem englischen Glastonbury-Musikfestival dafür, die fünf konservativen Richter:innen, die für diese Entscheidung verantwortlich sind, zu kritisieren. Sie warf ihnen vor, dass sie sich „einen Dreck um Freiheit scheren“.

„Ich bin am Boden zerstört und entsetzt“, sagte die 19-jährige Olivia Rodrigo am Samstag vor dem Publikum. „So viele Frauen und so viele Mädchen werden aufgrund dieser Entscheidung sterben. Ich möchte den nächsten Song den fünf Mitgliedern des Obersten Gerichtshofs widmen, die uns gezeigt haben, dass sie sich einen Dreck um die Freiheit scheren.“

Olivia Rodrigo und Lily Allen liefern besonderen Auftritt für Richter:innen des Supreme Court

Anschließend nannte sie die Namen der fünf Richter:innen des Supreme Court. Zeitgleich hob die englische Sängerin Lily Allen, die Olivia Rodrigo auf der Bühne begleitete, den Mittelfinger. „Dieser Song geht an die Richter:innen: Samuel Alito, Clarence Thomas, Neil Gorsuch, Amy Coney Barrett und Brett Kavanaugh“, sagte Rodrigo unter dem Jubel der Menge. „Wir hassen euch.“

Zusammen mit Lily Allen sang Olivia Rodrigo dann in Begleitung der Menge das Lied „F*ck You“.

Auch Billie Eilish spricht sich gegen Abtreibungs-Entscheidung aus

Billie Eilish, die zu den Headlinern des Glastonbury-Festivals gehörte, nutzte ihre Bühnenzeit am Freitag ebenfalls, um sich gegen die Entscheidung auszusprechen. „Heute ist ein wirklich, wirklich dunkler Tag für alle Frauen in den USA“, sagte sie. „Ich sage das nur, weil ich es in diesem Moment nicht ertrage, weiter darüber nachzudenken.“ Ihren Song „Your Power“ widmete sie diesem Moment: „Es geht um das Konzept der Macht und darum, dass wir immer daran denken müssen, sie nicht zu missbrauchen.“

Auf einer anderen Bühne führte die Musikerin Phoebe Bridgers die Menge in einen Sprechchor ein und rief: „F*ck the Supreme Court!“ „Scheiß auf das alles. Scheiß auf Amerika. F*ck dich“, sagte Bridgers, 27. „All diese irrelevanten, alten W*chser, die versuchen, uns zu sagen, was wir mit unserem Körper tun sollen.“

Phoebe Bridgers bei einem Konzert.
Phoebe Bridgers © ZUMA Wire/Imago

In den USA fanden in der Nacht von Freitag auf Samstag im ganzen Land Proteste als Reaktion auf die Entscheidung statt. Während die Proteste weitgehend friedlich verliefen, setzte die Polizei in Arizona Tränengas gegen Abtreibungsgegner:innen ein, die sich am Freitagabend, 24. Juni 2022, vor dem Kapitol des Bundesstaates versammelt hatten. In Los Angeles gingen Beamte auch gegen mehrere Pressevertreter:innen vor.

Nach der Aufhebung des „Roe“-Gesetzes wird erwartet, dass 26 Staaten die Abtreibung in der Frühschwangerschaft oder sogar ganz verbieten, so das Guttmacher Institute, eine Forschungs- und Interessengruppe für Abtreibungsrechte, die die Gesetzgebung der Staaten verfolgt. In mindestens 16 Bundesstaaten und dem District of Columbia, in denen es Gesetze gibt, die Abtreibungen als Recht schützen, werden sie jedoch weiterhin möglich sein. Auch andere Rechte, wie das auf gleichgeschlechtliche Ehe oder Verhütung könnten nach diesem Abtreibungsurteil nun in Gefahr sein.

Medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche, die inzwischen mehr als die Hälfte aller Abtreibungen in den USA ausmachen, sind nach wie vor möglich – allerdings stoßen auch diese auf den Widerstand der Abtreibungsgegner:innen. Menschen, die für einen Eingriff in einen anderen Staat reisen müssen, können bei den entstehenden Kosten durch Abtreibungsfonds Unterstützung erhalten. Hier zeigt eine Fotografin, wie Abtreibungen in den USA aussehen.

Autorin ist Steffi Cao. Der Artikel erschien am 25. Juni 2022 auf buzzfeednews.com. Aus dem Englischen übersetzt von Mine Hacibekiroglu.

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