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Adidas will Black Lives Matter wegen Logo verklagen – und rudert zurück

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Von: Jana Stäbener

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Wegen drei gelben Linien sieht der Textilriese sein eigenes Logo in Gefahr und reicht beim Patentamt Beschwerde ein. Die Reaktionen auf Twitter sind eindeutig.

Adidas hat einen Widerspruchsbescheid beim amerikanischen Patent- und Markenamt eingereicht, in dem der Textilriese gegen die Verwendung eines anderen Streifendesigns auf Bekleidung, Websites oder anderen Produkten vorgeht. Genauer gesagt geht es Adidas um die drei gelben Linien, die die US-Bewegung „Black Lives Matter“ in ihrem Logo verwendet (siehe Bild unten rechts).

Wegen der drei gelben Streifen im Logo wollte der Textilhersteller Adidas die Bewegung Black Lives Matter verklagen. Jetzt hat er es sich anders überlegt.
Wegen der drei gelben Streifen im Logo wollte der Textilhersteller Adidas die Bewegung Black Lives Matter verklagen. Jetzt hat er es sich anders überlegt. © snowfieldphotography /IMAGO/Screenshot blacklivesmatter.com

Neben der „Black Lives Matter“-Bewegung gibt es auch Bewegungen, die mit dem Slogan „White Lives Matter“ werben – auch Kanye West gehört hier dazu.

Logos von bekannten Marken wie Lego, McDonalds oder Adidas (die in Wahrheit ganz anders aussehen müssten) sind markenrechtlich geschützt. Das bedeutet, andere Unternehmen dürfen das Design nicht ungefragt verwenden, um damit eigene Produkte zu bewerben. Doch wo fängt die Ähnlichkeit an, und wo hört sie auf? Diese Diskussion wird dann vor dem Patent- und Markenamt ausgetragen und endet häufig im Gerichtsstreit.

„Adidas hat wohl ‚Black Lives Matter‘ mit ‚Black Stripes Matter‘ verwechselt, witzelt ein Nutzer auf Twitter über die Klage des Sportartikel-Herstellers. „Bescheuerte Klage, meiner Meinung nach ein Marketing-Fail“, kommentiert eine andere Person. Andere „canceln“ Adidas nach dieser „peinlichen Aktion“ offiziell und zeigen dem Konzern den digitalen Mittelfinger. „Schwarze Menschen weltweit sollten Adidas eine Lektion lehren und ihre Produkte boykottieren“, schreibt der User @Addiskk.

Wohl auch wegen dieser negativen Reaktionen, ist Adidas mittlerweile zurückgerudert. „Wir sind bereits im Begriff, den Widerspruch gegen die Markenanmeldung der Black Lives Matter Global Network Foundation zurückzuziehen“, sagte eine Konzernsprecherin. „Besser so“, kommentiert ein weiterer User. Einen Gefallen, so der Geschäftsführer einer Corporate-Design-Agentur aus der Schweiz, habe sich Adidas damit jedenfalls nicht getan.

Mehr zum Unternehmen: Adidas verramscht deutsche Nationaltrikots nach WM-Aus.

Black Lives Matter

Black Lives Matter ist eine lose organisierte Bewegung, die in den vergangenen Jahren vor allem nach Fällen von brutaler Polizeigewalt gegen schwarze Amerikaner:innen an Stärke gewann. Die Stiftung Black Lives Matter Global Network Foundation war 2013 von den Urhebern der Bewegung gegründet worden und gilt als einflussreich unter den Aktivisten. Sie hatte ihr Markendesign mit drei Streifen den Unterlagen zufolge im November 2020 angemeldet. Hier geht es zur Website.

Mehr zum Thema Marken? So sehen die Logos bekannter Marken aus, wenn sie im Mittelalter entstanden wären.

(Mit Material der dpa)

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