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Elon Musk kassiert Shitstorm für Ukraine-Friedensplan auf Twitter -„komplett einen an der Waffel“

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Von: Robert Wagner

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Ein Foto von Elon Musk, über das ein Tweet des ukrainsichen Botschafters in Deutschland, Andreij Melnyk, gelegt ist.
Mit seinem neuesten viralen Tweet hat Elon Musk für viel Empörung gesorgt, die Botschafter Melnyk auf den Punkt bringt. © Christophe Gateau/dpa/Twitter/MelnykAndrij

Mit einer Umfrage auf Twitter präsentiert Elon Musk einen Friedensplan für den Krieg in der Ukraine. Sein Vorschlag geht viral und stößt auf viel Kritik.

Tesla-Chef Elon Musk sorgt mal wieder für Unruhe auf Twitter. Vor einigen Monaten hatte Elon Musk mit seinem vorläufig geplatzten Twitter-Deal ein Beben auf der Plattform ausgelöst. Am Montag nun hat der 51-jährige Milliardär seine Follower:innen in einer Umfrage dazu aufgefordert, über seinen Plan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine abzustimmen. Sie wurde bisher knapp 40.000-mal geteilt und über 70.000-mal gelikt.

Sein Vorschlag sieht vor, in den vier von Russland annektierten Regionen Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja unter Aufsicht der Vereinten Nationen (UN) Wahlen über deren zukünftigen Status abzuhalten. Außerdem solle die bereits 2014 erfolgte Annexion der Krim international anerkannt und deren Wasserversorgung sichergestellt werden. Die Ukraine selbst solle zukünftig neutral bleiben.

Dieses Szenario sei letztlich „sehr wahscheinlich“, schreibt Musk unter der Umfrage. Es stelle sich nur die Frage, wie viele Menschen vor dessen Realisierung sterben müssten. In einer Antwort auf eine Kritikerin führte er aus, dass Russland eine dreimal so große Bevölkerung wie die Ukraine habe und nicht nachgeben werde. „Tod und Zerstörung werden auf beiden Seiten verheerend sein“, schrieb er. Einen „totalen Krieg“ könne die Ukraine nicht gewinnen, daher müsse man nun „Frieden suchen“, wolle man wirklich etwas für das ukrainische Volk tun.

Elon Musk empört die Ukraine, Botschafter Melnyk zu ihm: „Fuck off“

Mt seinem Friedensszenario kommt Elon Musk bei den Ukrainer:innen nicht gut an. Auf Twitter reagierte der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podljak, mit einem „besseren Friedensplan.“ Demnach werde die Ukraine ihr Territorium „einschließlich der annektierten Krim“ befreien. Russland werde danach komplett demilitarisiert und müsse seine Atomwaffen abgeben, sodass es „niemanden mehr bedrohen“ könne. Die russischen Kriegsverbrechen würden schließlich vor ein internationales Tribunal gebracht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj selbst reagierte sehr trocken mit einer knappen Umfrage, welchen Elon Musk man denn bevorzugen würde. Einen Elon Musk, „der die Ukraine unterstützt“, oder einen, „der Russland unterstützt.“ Selenskyjs Regierung strebt als einziges Szenario zur Beendigung des Krieges eine komplette Befreiung aller von Russland seit 2014 besetzten Gebiete, einschließlich der Krim an.

Auf Twitter wurde der Friedensplan von Elon Musk heiß disktutiert. Der Hashtag #Musk trendete zwischenzeitlich mal wieder. Der Milliardär, den viele als Visionär feiern, eckt des Öfteren bei seinen Mitmenschen an. Im Sommer wurde bekannt, dass die Tochter von Elon Musk nichts mehr mit ihrem Vater zu tun haben will.

1. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, formuliert die Ablehnung von Elon Musks Friedensplan besonders eindeutig und unmissverständlich:

2. Der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz (Grüne) kontert den Friedensplan von Elon Musk mit einer ironischen Umfrage zu dessen Vermögen:

3. Sein FDP-Kollege Alexander Lambsdorff findet, es gibt definitiv „bessere Experten“ zum Thema Ukraine-Krieg als Elon Musk:

4. Manche Twitter-Nutzer:innen erinnert Elon Musk bereits an die mächtigen Bösewichte aus James-Bond-Filmen:

5. Eine weitere ironische Umfrage hat sich ein anderer Twitter-Nutzer ausgedacht. Sie folgt der Logik von Elon Musks Umfrage:

6. Eine Twitter-Nutzerin merkt Annäherungsversuche von Elon Musk an den Kreml aus dem Jahr 2021 an:

7. Der Twitter-Influencer El Hotzo macht auf die Problematik aufmerksam, dass jemand wie Elon Musk so viel Einfluss ausübt und so viel Bewunderung erfährt:

8. Das Recherchekollektiv affeu bringt die Haltung von Elon Musk mit einer Karikatur auf den Punkt:

9. Dieser Twitter-Nutzer schlägt vor, Elon Musk „endlich anständig zu besteuern“:

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