Annalena Baerbock postet auf Instagram Frauenpower-Selfie – „bisschen iconic“
Beim Treffen der Nato-Außenminister:innen in Bukarest trommelt Annalena Baerbock alle Frauen für ein Instagrambild zusammen. „Nato ist Männersache? Von wegen!“, schreibt sie.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock setzt sich besonders für Menschenrechte und Gleichberechtigung ein. Auf Instagram schreibt sie, wie wichtig ihr es sei, dass die Proteste im Iran auf Menschenrechtsverletzungen hin untersucht werden. Immer wieder betont sie, wie wichtig ihr feministische Außenpolitik ist, über die Friedrich Merz schon öfter ablästerte. Am Dienstagabend (29. November) teilte Baerbock ein Bild mit sechs anderen Frauen. „Nato ist Männersache? Von wegen!“, schreibt sie dazu.
Annalena Baerbock teilt Frauen-Powerbild auf Instagram
Auf dem Bild sind sieben Außenministerinnen der Nato-Länder zu sehen. Von links nach rechts: Mevlüt Çavuşoğlu (Türkei), Thórdís Kolbrún Reykfjörd Gylfadóttir (Island), Hadja Lahbib (Belgien), Melanie Joly (Kanada), Annalena Baerbock (Deutschland), Tanja Fajon (Slowenien), Olta Xhaçka (Albanien). Da in Bukarest insgesamt 30 Außenminister:innen der Nato-Bündnisstaaten eingeladen waren, ist das etwa ein Frauenanteil von etwa 23 Prozent. Immerhin, findet Baerbock und zeigt sich in ihrer Caption zuversichtlich, dass Außenpolitik genauso Frauen- wie Männersache ist.
Mit ihrem Instagram-Post macht sie einerseits klar, dass Frauen als Außenministerinnen unsere Welt verändern können, es aber gleichzeitig noch immer weniger Frauen als Männer in der Nato und in der Sicherheitspolitik allgemein gibt. Einen Umstand, den auch Stefanie Babst im Gespräch mit der Deutschen Welle kritisiert, die 22 Jahre lang hohe Positionen bei der Nato innehatte. Nicht ohne Grund schreibt das Auswärtige Amt, dem Baerbock vorsteht, im Aktionsplan 2021, man wolle „geschlechtergerechte Personalpolitik für die EU, OSZE, NATO und VN, sowie weiteren multilateralen Organisationen“ weiter vorantreiben.
Die Kommentare unter ihrem Post feiern die Botschaft. Vor allem in Hinblick auf das bekannte Foto eines CEO-Lunchs am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz, ist es ein „bisschen iconic“ schreibt eine Userin. Eine andere meint: „Stelle mir gerade vor, wie sehr Putin dieses Bild hassen muss.“ Es gibt jedoch auch Kritik. „Wir brauchen viel mehr Frauen in der Politik, aber die Nato brauchen wir echt nicht mehr, die ist ein überholtes Relikt aus dem kalten Krieg“, schreibt eine Person.

Nato-Außenminister:innen-Treffen in Bukarest: Mehr Unterstützung für Ukraine
Das Instagram-Bild wurde beim Nato-Außenminister:innen-Treffen in Bukarest (Rumänien) aufgenommen. Hier kamen alle Außenminister:innen der 30 Nato-Bündnisstaaten zusammen und berieten unter anderem über die Unterstützung der Ukraine. Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg, sagte dazu: „Wir sehen, dass Präsident Putin versucht, den Winter als Kriegswaffe einzusetzen“. Deswegen müsse man die Ukraine im Krieg gegen Russland weiter unterstützen, so sein Fazit.
Man prüfe derzeit auch, ob für die Notversorgung der Ukraine mit Strom Zugtechnik genutzt werden kann. Das sagte Annalena Baerbock nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Man zerbreche sich den Kopf, wie man Generatoren aus Eisenbahnloks ausbauen und dann mit Lastwagen oder Zügen in die Ukraine transportieren könne, sagte die Grünen-Politikerin in Bukarest.
Den russischen Angriffskrieg beschrieb Baerbock, die die beliebteste Politikerin Deutschlands ist, als „Bruch der Zivilisation“. Skeptisch äußerte sich die Ministerin zu dem Vorschlag Polens, deutsche Patriot-Flugabwehrsysteme in der Ukraine zu stationieren. Man müsse sicherstellen, dass man auch im Bündnisgebiet noch genügend Material habe.