Geplatzter Aquadom in Berlin ist laut Peta eine „menschengemachte Tragödie“
Der geplatzte Aquadom in Berlin, wurde zur „Todesfalle für alle dort eingesperrten Lebewesen“ und darf nie wieder aufgebaut werden, fordert Peta.
Am frühen Freitagmorgen, 16. Dezember 2022, ist der Aquadom in Berlin geplatzt. Das riesige Aquarium von Sea Life war immer eine beliebte Touristenattraktion, auch weil es Teil des Cityquartier Domaquarée – einem Touristen- und Freizeitzentrum im Bezirk Mitte war. Im großen Zylinder schwammen 1500 Fische. Wie der Betreiber des Cityquartiers mitteilte, starben fast alle von ihnen durch das Unglück. Eine „menschengemachte Tragödie“ findet Peta Deutschland.
„Der Aquadom hat sich gestern Nacht in eine Todesfalle für alle dort eingesperrten Lebewesen verwandelt“
Das Cityquartier Domaquarée ist ein Projekt der „Union Investment Real Estate“. BuzzFeed News DE fragt sie an, ob denn auch Fische überlebt haben. Ein Sprecher antwortet uns, dass es noch kleinere Aquarien gebe, die nicht zerstört wurden. „Die Rettungskräfte versuchen gerade zusammen mit dem Betreiber, die Fische aus diesen Aquarien zu retten.“ Man bedauere sehr, dass „ein großer Teil der im Aquadom art- und tierschutzgerecht gehaltenen Fische durch die starke Zerstörung des Acryl-Zylinders und das Auslaufen des Wassers verendet sind.“
Peta schüttelt darüber nur den Kopf – vor allem über den Teil mit „tierschutzgerechter Haltung“. Die Tierschutzorganisation, die mit ihrer Peta-Kampagne gegen Fleisch-essende Männer vor Kurzem Schlagzeilen machte, prüft momentan rechtliche Schritte gegen Sea Life. „Der Aquadom hat sich gestern Nacht in eine Todesfalle für alle dort eingesperrten Lebewesen verwandelt“, so Peter Höffken, Fachleiter des Kampagnenteams bei Peta Deutschland in einer Pressemitteilung. (Im Tweet unten sind die Ausmaße der Zerstörung des Aquariums in einem Video zu sehen)
Aquadom geplatzt: „Aquarien kein sicherer Ort für Fische und andere Meerestiere“
„Diese menschengemachte Tragödie zeigt, dass Aquarien kein sicherer Ort für Fische und andere Meerestiere sind.“ Der Aquadom dürfe nicht wieder aufgebaut werden, fordert Höffken. „Die Zeiten, in denen Fische aus ihrer natürlichen Umgebung entrissen werden, um sie zur Belustigung von Hotelgästen in einen Tank einzusperren, müssen ein für alle Mal enden.“
Die Tierschutzorganisation Peta, die erst kürzlich Pläne zur Tierhaltungskennzeichnung in Deutschland kritisierte, kann sich ein Mahnmal für die 1500 gestorbenen Meerestiere in der Karl-Liebknecht-Straße gut vorstellen. Das solle daran erinnern, dass Menschen Tiere nicht ihrem natürlichen Lebensraum entreißen sollen. „Des Weiteren fordern wir, den Bau des geplanten Aquariums von Coral World in Berlin-Lichtenberg nicht zu genehmigen“, so Höffken.
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