7 Dorfkinder zeigen, was sie ohne Auto wirklich erreichen können

Das Verbrenner-Aus ist beschlossene Sache. Hier zeigen Menschen aus dem Dorf, welche Orte sie in 15 Gehminuten denn erreichen.
Es gibt Erfahrungen, die nur echte Dorfkinder gemacht haben oder nachvollziehen können. Dazu gehört auch, dass es im Umkreis nicht viel gibt, außer vielleicht eine Bushaltestelle (an der alle drei Stunden ein Bus fährt). Wer auf dem Dorf lebt, ist oft auf das Auto angewiesen.
Nach einer Studie aus dem Jahr 2021 ist der öffentliche Nahverkehr für rund 55 Millionen Menschen in Deutschland nicht ausreichend ausgebaut. 72 Prozent der Deutschen halten das Auto nach einer Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für unverzichtbar.
Aktuelle Beschlüsse wie das Verbrenner-Aus kommen nicht bei allen Menschen gut an, die im Dorf leben. Ab 2035 dürfen keine Neuwagen mehr verkauft werden, die mit Benzin oder Diesel fahren. Die nächste Bahnstation könnte dagegen bald näher dran sein, so verspricht es das Ampel-Klimapaket. Bis dahin dauert es jedoch noch eine Weile. In die Deutsche Bahn sollen bis 2027 45 Milliarden Euro investiert werden.
Auch zum Hausarzt brauchen viele Menschen im Dorf länger als 15 Gehminuten
Bei Diskussionen um klimaneutrale Projekte wie dem gescheiterten Volksentscheid „Berlin 2023 Klimaneutral“ gehen die Probleme in den Dörfern oft unter. Ein neuer Twitter-Trend verleiht Betroffenen jetzt vielleicht Gehör. User:innen fragen sich dabei gegenseitig, wie gut ihr Viertel aufgestellt ist. Sie teilen, welche wichtigen Orte 15 Gehminuten von ihnen entfernt sind – oder eben nicht.
1. Menschen in Deutschland leben scheinbar in verschiedenen Welten:
2. Immerhin gibt es die gute, alte Bushaltestelle in der Nähe (und ein Bordell):
3. Auch Freizeitaktivitäten sind im Dorf ohne Auto nur eingeschränkt möglich. Zu Parks, Bibliotheken und Sportanlagen kann man nicht einfach hinlaufen:
Supermärkte schließen in ländlichen Gegenden besonders früh. Wahrscheinlich vermisst die Twitter-Userin auch deshalb ihren Kiosk. Die Generation Z würde aus diesem Grund Tankstellen vermissen, falls sie jemals abgeschafft werden.
4. Dreck, Sumpf und Erde direkt um die Ecke:
5. Biologische Ernährung ist auf dem Dorf wenigstens gesichert:
6. Ein tierisches Umfeld:
7. Koordinaten sagen mehr als tausend Worte:
Tatsächlich scheint am Wohnort der Twitter-Userin @ManchmalZahm nicht viel zu los zu sein. Bis auf einen Friedhof und einen Kindergarten kann sie mit kurzem Fußweg kaum etwas erreichen:

Wenn Dorfkinder in die Stadt ziehen, lernen sie manche Dinge erst lieben und dann hassen.
(Mit Material der dpa)