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„Letzte Generation“: Klima-Kleber klebt sich während Prozess am Tisch fest

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Von: Moritz Serif

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In Berlin kommt es während eines Gerichtsprozesses zu einem Eklat. Am Ende musste die Polizei einen Aktivisten in Gewahrsam nehmen.

Berlin – Immer wieder müssen Mitglieder der „Letzte Generation“ vor Gericht erscheinen. Immer wieder legt die Gruppe Teile Deutschlands lahm. Aktuell auch wieder in Hamburg. Nun könnte eine Aktion eines Mitgliedes ein juristisches Nachspiel haben: Im Prozess gegen den Klimaaktivisten Henning Jeschke ist es zum Eklat gekommen, berichtet Merkur.de. Das Gründungsmitglied der Gruppe „Letzte Generation“ sprang am Donnerstag, 23. Februar, mitten in der Verhandlung vor dem Berliner Amtsgericht Tiergarten auf und klebte sich am Tisch fest. „Ich habe mich festgeklebt. Ich muss es tun, weil wir über Klimanotstand reden müssen“, rief der 23-Jährige im Saal D107.

„Es tut mir leid“, so Jeschke. Der Richter habe sich geweigert und habe darauf verwiesen, dass „das hier nicht das Forum“ sei, sagte der Klimaaktivist. „Über drei Milliarden Menschen befinden sich in einer lebensbedrohlichen Situation. Der Aldi in England rationiert das Gemüse. Immer mehr Missernten kommen“, so Jeschke. Man werde im reichen Europa in Hungersnöte rutschen. Gleichzeitig würden immer mehr Ölquellen erschlossen, Reiche zögen sich in ihre Bunker zurück. Während Jeschke seine Rede hält, scheint ein Justizbeamter den Gerichtssaal zu verlassen.

„Letzte Generation“: Aktivist klebt sich an Tisch

„Wir müssen gucken, dass die Leute, die weiter in den Privatjets diese Scheiße machen, die das Klima zerstören, vor Gericht gestellt werden. Dass die Klimazerstörer zu ihrer Verantwortung gezogen werden“, fordert Reschke. Kurz darauf endet die Aufzeichnung abrupt. Jeschke wird in den Polizeigriff genommen. Ob seine Botschaft Erfolg hat, wird sich noch zeigen müssen.

Im Prozess geht es um mehrere Aktionen der Gruppe „Letzte Generation“ in der Zeit von März bis Juni 2022, an denen er sich beteiligt haben soll. Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft Jeschke Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Strafbefehle sind bereits ergangen.

Letzte Generation - Henning Jeschke und Lina Eichler
Henning Jeschke, Klimaaktivist bei der Letzte Generation. © Stefan Sauer/dpa/picture alliance

„Letzte Generation“: Aktivist Jeschke kommt in Polizeigriff

Der Klimaaktivist muss eigentlich eine Geldstrafe zahlen, laut Urteil. Gegen dieses Urteil erhob Jeschke Einspruch. Daher ist es zu einem Prozess gekommen. Auch eine dpa-Reporterin bestätigte die Szenerie. Jeschke habe sich während der Aktion gefilmt. Laut der Reporterin habe der Richter den Saal verlassen, Justizbedienstete alarmiert. Diese sollten den Angeklagten loslösen. Das Publikum musste den Saal verlassen. (mse/dpa)

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