Sämtliche Dienstleister weisen darauf hin, dass sie lediglich Wahrscheinlichkeiten berechnen würden, wie viel Prozent der Nutzer ein Foto anzüglich finden könnten. Steckt am Ende also doch menschlicher Sexismus in der künstlichen Intelligenz?
Womöglich: Denn die Algorithmen werden von Menschen „trainiert“. Für die Entscheidungs-Grundlage werden menschliche Bewertungen eingespielt, die reproduziert das Programm und lernt von jeder weiteren Entscheidung. „Man kann davon ausgehen, dass gesellschaftliche Stereotype in den Trainingsdaten landen“, sagt Schwemmer.
Möglich, dass die Software sich so eingebrannt hat: Ein BH ist schlecht. Zumindest die Bots von Microsoft und Sightengine scheinen das verinnerlicht zu haben. Der Test von BR und Guardian zeigt: Ein Mann mit nacktem Oberkörper wird von diesen Programmen als unproblematisch bewerten. Zieht er sich einen BH über, ist das „ziemlich sicher anzüglich“.
Künstliche Intelligenz muss aber nicht schlecht sein, auch wenn Dinge schieflaufen können. Hier sind sieben verrückte Dinge, die mit KI heute schon möglich sind.