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#blackoutchallenge: TikTok wegen gefährlichem Trend vor Gericht – zwei Mädchen sterben

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Von: Felicitas Breschendorf

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TikTok-Logo auf einem Handy-Bildschirm und ein WTF-Badge. Was ist nur auf TikTok los? Auf der Plattform gibt es gefährliche Trends.
Was ist nur auf TikTok los? Auf der Plattform gibt es gefährliche Trends. © Xinhua/ Imago

Zwei Mädchen sind bei dem TikTok-Trend #blackoutchallenge ums Leben gekommen. Sie haben sich selbst stranguliert. Jetzt steht TikTok in den USA vor Gericht.

Eines der Mädchen hatte ein Seil, die andere eine Hundeleine um den Hals. So fanden die Eltern ihre Kinder leblos in ihren Zimmern vor. Auf TikTok haben sie an der #blackoutchallenge teilgenommen. Bei der Challenge geht es darum, bewusstlos zu werden. Die Mädchen aus den USA strangulierten dabei ausversehen sich selbst. Am Freitag haben die zwei Elternpaare der Mädchen jetzt Klage gegen TikTok eingereicht, wie die Los Angeles Times berichtet.

TikTok-Trends – unterhaltsam oder lebensgefährlich?

Auf TikTok gibt es immer wieder witzige oder verrückte Trends. Neu ist der Hype um die Gentleminions – hier geht die Generation Z mit Anzug ins Kino und wirft mit Bananen. Nicht immer sind die Trends aber so ungefährlich. Zum Beispiel gibt es Videos, in denen User:innen mit ihren hohen Klarna-Schulden prahlen. Wie groß die Gefahr ist, dass Klarna zur Schuldenfalle wird, ist vielen nicht bekannt.

Die Gefahr, die von der #blackoutchallenge ausgeht, ist in seiner Dimension nicht zu vergleichen. Der TikTok-Trend kann lebensgefährlich sein. Die Teilnehmer:innen versuchen, sich selbst mit ihren Händen oder einem Seil die Luft abzudrücken. Das Ziel ist, den Druck so lange auszuhalten bis man bewusstlos wird. Hier teilen Menschen, die ihr Bewusstsein verloren haben, ihre Nahtoderfahrungen.

Die achtjährige Lalani und die neunjährige Arriani seien süchtig nach den Blackout-Videos gewesen

Bei den betroffenen Mädchen handelt es sich um die achtjährige Lalani Erika Walton aus Texas und die neunjährigen Arriani aus Milwaukee. Beide haben unabhängig voneinander bei dem TikTok-Trend mitgemacht. Vor dem Vorfall seien Arriani und Lalani süchtig nach den Black-Out-Videos gewesen. Lalani habe zudem geglaubt, berühmt zu werden, wenn sie selbst ein solches Video posten würde. Das geht aus der Klageschrift hervor, die der Los Angeles Times vorliegt. Seit vergangenen Freitag liegt diese dem Los Angeles County Superior Court vor.

Die Eltern der beiden Mädchen haben sich für die Klage gegen TikTok zusammengetan. Sie werfen TikTok vor, dass der Algorithmus der App den Mädchen immer wieder Videos der Blackout-Challenge vorgeschlagen habe. Somit seien sie dazu verleitet worden, sich selbst zu erdrosseln. Die zuständige Anwaltskanzlei hat sich dazu gegenüber der Los Angeles Times geäußert: Das Problem sei, dass der Algorithmus der App so programmiert sei, dass Trends wie die Blackout-Challenge abhängig machen würden. Außerdem gäbe es in der App keine angemessenen Sicherheitsfunktionen, um Kinder zu schützen. Die Maximierung der Werbeeinnahmen stehe im Vordergrund.

Verstorbene Kinder durch die #Blackoutchallenge sind kein Einzelfall

Es ist nicht das erste Mal, dass Kinder durch die #Blackoutchallenge ums Leben kommen. Betroffen seien mittlerweile eine ganze Reihe von US-amerikanischen Kindern im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren, die beim Dreh ihres TikTok-Videos starben. Das wird aus Recherchen der Los Angeles Times deutlich.

Zu den konkreten Fällen habe TikTok bisher keine Stellung genommen. Das Unternehmen verwies laut der Washington Post jedoch darauf, dass 82 Kinder zwischen 1995 und 2007 schon vor der Entstehung der App durch „Erstickungsspiele“ starben. Bei der Blackout-Challenge handele es sich demnach gar nicht um einen TikTok-Trend. . Der Hashtag #BlackoutChallenge sei in der Suchmaschine blockiert worden. Nach Recherchen von BuzzFeed News Deutschland findet man unter dem Hashtag auf TikTok tatsächlich keine Videos.

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