1. BuzzFeed
  2. News

9 Dinge, die wir im ersten Corona-Jahr gemacht haben und jetzt kaum mehr glauben können

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jana Stäbener, Pia Seitler

Kommentare

Joggen mit Maske, gesperrte Parkbänke und kein Klopapier – in der Corona-Pandemie gab es viele Dinge, die wir nie geglaubt hätten.
Joggen mit Maske, gesperrte Parkbänke und kein Klopapier – in der Corona-Pandemie gab es viele Dinge, die wir nie geglaubt hätten. © Panthermedia, Yay Images/IMAGO (Collage)

Hände waschen zu Happy Birthday, Joggen mit Maske, Ausgangssperren – die Corona-Pandemie hat einige Dinge hervorgebracht, die wir uns nie hätten vorstellen können.

Viele Corona-Schutzmaßnahmen endeten in Deutschland am Wochenende, denn die bundesrechtliche Grundlage für Maskenpflicht, 2G- und 3G-Zutrittsregeln entfällt. Bundesländer könnten daran festhalten, wenn sie Hotspot-Regionen ausrufen, doch die meisten planen das nicht.

Vor mehr als zwei Jahren ging Deutschland in den ersten Corona-Lockdown. BuzzFeed Österreich listet elf Dinge auf, die auch du im ersten Lockdown gemacht hast.* Es folgten ein Schutzmaßnahmen-Marathon und jede Menge „Wellenbrecher”, übrigens das Wort des Jahres 2021.

Wir erinnern uns zurück, an Schutzmaßnahmen, neue Gewohnheiten und Trends, die die Corona-Pandemie hervorgebracht hat und die wir uns vor zwei Jahren nicht hätten vorstellen, können.

1. Es wurde nur über Corona geredet – weil eine weltweite Pandemie doch so aufregend und unheimlich ist

via GIPHY

Es gab damals kein anderes Gesprächsthema außer Corona. Verständlich, schließlich war das für alle neu: Eine weltweite Pandemie – aufregend. Heute nur noch über Corona zu reden, ist out. Schließlich haben wir jetzt, zwei Jahre später, auch noch einen Krieg in Europa. Yay! Dagegen kann selbst das Corona-Virus einpacken. Zumindest denken das viele. Vorsichtig sollten wir jedoch weiterhin sein, denn wir haben aktuell 7-Tage-Inzidenzen von über 1500.

2. Erinnert ihr euch an die bunten, selbst genähten Stoffmasken?

Bunte Stoffmasken mit Mickey Maus Motiven hängen in einem Schaufenster.
Schneider:innen und Privatpersonen nähten im ersten Corona-Lockdown bunte Stoffmasken. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Ob mit Sternchen, Blümchen, Mickey Maus-Motiv oder lila-blass-blau-kariert: Selbstgenähte Stoffmasken waren im Frühjahr 2020 noch der Sh*t. Heute kaum vorzustellen, aber zu diesem Zeitpunkt gab es schlicht und einfach nicht genug medizinische oder FFP2-Masken. Um die für medizinisches Personal aufzusparen, holten die DIY-Queens und -Kings in jedem Bekanntenkreis kurzerhand ihre Nähmaschine raus und kreierten aus Stoff und Gummiband die fröhlichsten Masken, die man sich vorstellen kann. Eigentlich fast schade, dass die nicht so gut schützen wie eine FFP2-Maske – netter anzuschauen waren sie jedenfalls.

3. Wir entdeckten das Händewaschen und Desinfizieren aus einer völlig neuen Perspektive

via GIPHY

Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie kursierten viele Tipps und Tricks dazu, wie wir uns die Hände richtig waschen sollten. Das Wichtigste ist hier das Einschäumen: mindestens 20 Sekunden, also so lang wie zweimal hintereinander Happy Birthday zu singen. Wenn wir ehrlich sind, dann haben wir das erst mit der ersten Corona-Welle wieder so richtig verinnerlicht.

Wir hatten sogar so viel neuen Spaß am Händewaschen, dass wir Seife horteten und Drogeriemärkte in Deutschland die Seifenanzahl pro Person limitieren mussten. Auch Desinfektionsmittel entdeckten wir in dieser Zeit aus einer völlig anderen Perspektive. Es mutiere zum wertvollsten Besitz eines jeden Haushaltes, wurde rationiert, verschenkt, gehortet und verstaubt heute (traurig aber wahr) in unseren Badezimmerregalen.

4. Wir machten beim Spazierengehen einen Bogen um abgesperrte Parkbänke und Spielplätze

Parkbank mit Absperrband.
Im ersten Corona-Lockdown 2020 wurden Parkbänke und Spielplätze noch mit Absperrband zugeklebt. © Daniel Karmann/dpa

Ja, es war einmal Normalität, dass man zwar spazieren gehen oder Sport machen konnte, sich aber nicht auf eine Parkbank setzen durfte. Die Ausgangsbeschränkungen im ersten Corona-Lockdown 2020 waren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Bayern jedenfalls war noch bis in den April hinein ein „längeres Verweilen“ im Freien verboten. Auch die meisten Spielplätze wurden zu dem Zeitpunkt abgesperrt. Wenn man auf die derzeitigen Infektionszahlen schaut, ist es absurd, dass wir heute ganz entspannt in der Sonne sitzen, denn die 7-Tage-Inzidenz lag damals in vielen Bundesländern nicht einmal bei 200.

5. Alle haben gedacht, im Sommer wäre die Pandemie vorbei

via GIPHY

Im ersten Lockdown hatten wir alle noch die Vorstellung, dass wir uns im Sommer 2020 in den Armen liegen und die Pandemie einfach hinter uns gelassen haben. Kein Wunder: zu dem Zeitpunkt wussten wir ja auch noch nicht, dass uns das nervige Virus so lange begleiten würde, wie eine Beziehung heute im Durchschnitt andauert. Bei der sind es nämlich zwei Jahre und neun Monate – das haben wir bestimmt bald eingeholt.

6. Mit Maske joggen gehen – in Hamburg war das Realität

Jogger laufen an der Außenalster an einem Hinweisschild mit der Aufschrift: „Zu Ihrer Sicherheit gilt hier Richtungsverkehr. Bitte halten Sie zusätzlich immer 2 m Abstand!“ vorbei.
Im Frühling 2021 mussten Jogger:innen in Hamburg einen Mund-Nasen-Schutz tragen. © Georg Wendt/dpa

Joggen um die Außenalster glich schon vor Corona einem Hindernislauf. Geschlossene Fitnessstudios und Homeoffice-Pflicht ließ dann noch mehr Hamburger:innen die Laufschuhe anziehen und Hamburg beschloss im Frühling 2021: Jogger:innen an der Alster, Elbe und im Jenischpark müssen an Wochenenden und Feiertagen zwischen 10 und 18 Uhr einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dagegen hatte prompt jemand geklagt. Doch das Oberverwaltungsgericht Hamburg bestätigte die vom Senat erlassene Maskenpflicht.  

7. Wir blieben in unseren Wohnorten, denn Bundesländer schlossen ihre Grenzen

via GIPHY

Während der 15-Kilometer-Bewegungsradius für Hotspots erst in der zweiten Corona-Welle ein Thema war, schlossen manche Bundesländer schon im Frühjahr 2020 ihre Grenzen. Lange Zeit durften besonders touristisch geprägte Regionen wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern nur von Anwohner:innen besucht werden. Noch bis in den Frühsommer hinein galt zudem ein bundesweites Beherbergungsverbot. Natürlich können wir froh sein, uns heute frei bewegen zu können: aber ein bisschen mehr Vorsicht wäre in der aktuellen Corona-Lage sicher angebracht. Gerade Risikogruppen leiden darunter, dass Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht momentan alle wegfallen.

8. „To go“ war der neue Sh*t bei all unseren Lieblingsrestaurants

To-Go-Produkte haben in der ersten Corona-Welle geradezu einen Aufschwung erlebt.
In der ersten Corona-Welle boten die meisten Restaurants und Cafés ihre Produkte „To Go“ an (Archivbild). © Britta Pedersen/dpa

Vor 2020 schien es, als sei „To Go“ auf dem absteigenden Ast. Zumindest was das Image von To-Go-Produkten und Lieferdiensten anbelangte. Nicht gut für die Umwelt, zu bequem, nicht achtsam genug: Bei Lieferando zu bestellen war nicht gerade etwas, wofür man sich gegenseitig auf die Schulter klopfte. Mit dem ersten Corona-Lockdown 2020 änderte sich das schlagartig. „To Go“ war auf einmal die einzige Möglichkeit, kleine Restaurants und Cafés finanziell zu unterstützen. Fast alle Unternehmen stiegen zeitweise auf Lieferung und Abholung um. Bei manchen findet man es heute fast schade, dass sie nicht mehr liefern...

9. Ach, damals, als wir noch Klopapier gehortet haben... Moment mal

via GIPHY

Eine Sache werden wir wohl nie vergessen: Klopapier wurde in der ersten Corona-Welle zur absoluten Mangelware. Und das nicht etwa, weil es auf einmal keins mehr gab. Einfach nur, weil wir Deutschen Angst hatten, es könnte ausgehen. Hamstern ist ein Phänomen, das vor allem in Krisenzeiten auftritt. Da wir uns aufgrund des Ukraine-Kriegs schon in der nächsten Krise befinden, erleben wir geradezu ein Déjà-vu, wenn wir aktuell beim Einkaufen auch in leere Mehl- oder Sonnenblumenöl-Regale blicken.

*buzzfeed.at ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare