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Deutsche Bahn-Mitarbeitende dürfen Uniform unabhängig von Geschlecht wählen – „eine Selbstverständlichkeit“

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Von: Jana Stäbener

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Die Angestellten bei der Deutschen Bahn können künftig für ihre Unternehmensbekleidung aus der Männer- und Frauenkollektion bestellen – egal, welches Geschlecht sie haben.

Vergangene Woche erregte die Deutsche Bahn mit einem Harry-Potter-Thread Aufmerksamkeit – der kam jedoch nicht so gut an. Statt aus der „katastrophalen Leistung einen Marketing-Gag zu machen“, sollte die Deutsche Bahn lieber Geld für Pünktlichkeit und günstigere Tickets in die Hand nehmen, regten sich manche über diesen Tweet auf. Jetzt erhitzt ein LinkedIn-Post vor allem die Gemüter derer, die ein Problem mit fluiden Geschlechterrollen zu haben scheinen. Die Deutsche Bahn erlaubt ihren Angestellten nun nämlich ihre Uniform frei zu wählen – egal welches Geschlecht sie haben.

Deutsche Bahn: Uniform jetzt „unabhängig vom Geschlecht“ wählbar

Der Bahnchef Richard Lutz verkündete am Mittwoch, 2. November, das neue, diverse „Come as you are“-Konzept. Mitarbeitende der Deutschen Bahn können seit Dienstag „unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer geschlechtlichen Identität ihre Unternehmensbekleidung selbst wählen“. Das betrifft laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) rund 45 000 Mitarbeiter:innen mit Kund:innenkontakt. Erst Mitte 2020 wurden DB-Mitarbeiter:innen neu eingekleidet und tragen seither ein Design von Guido Maria Kretschmer (bekannt aus der Sendung „Shopping Queen“).

Das bedeutet: Eine Zugbegleiterin mit Kleidung aus der Männerkollektion oder ein Zugbegleiter in Rock sind kein Problem mehr. Auch Kundenbetreuer:innen, Lokführer:innen oder Servicekräfte sollen frei aussuchen dürfen, ob sie ihre Kleidung aus der Männer- oder Frauenkollektion bestellen. „DB-Mitarbeitende können damit also genau die Kleidung tragen, in der sie sich am wohlsten fühlen“, schreibt Lutz in einem Post auf Linkedin. Ihn persönlich freue das sehr, denn ihm liege eine vielfältige und bunte Deutsche Bahn als Schirmherr von „Railbow“ des LGBTQIA+-Mitarbeitenden-Netzwerks besonders am Herzen.

LinkedIn Post von Richard Lutz von der Deutschen Bahn.
Am Mittwoch, 2. November, teilt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn Richard Lutz auf Linkedin, dass man sich als Deutsche-Bahn-Mitarbeitender ab sofort frei aussuchen kann, ob man die „weibliche“ oder „männliche“ Uniform anzieht. © Screenshot LinkedIn Richard Lutz /Sebastian Gollnow/dpa

Gemischte Reaktionen auf die neue „Deutsche Bahn“-Kleiderordnung

User:innen auf Linkedin kommentieren unter Lutz Post. Es sei ein „Super Zeichen“ und zeuge von „Offenheit“ und „Mut“. Ein User schreibt: „Ich finde es eine tolle Aktion, die zum Nachdenken und Diskutieren anregt.“ Die Diskussionen gibt es prompt. Ein User fragt, warum die Möglichkeit für so eine „Selbstverständlichkeit“ erst 2022 komme. „In der Industrie hatten unsere Beschäftigten schon immer das Wahlrecht, sich aus der Arbeits(schutz)kleidung die Teile aus dem ausgewählten und mit dem Betriebsrat abgestimmten Sortiment auszusuchen, die ihnen passten/entsprachen – alles andere wäre doch unangemessene Bevormundung, oder?“

Bei den Reaktionen auf die neue Kleiderordnung bei der Deutschen Bahn, die im August spezielle Mitarbeitende für gestresste Kunden eingestellt hatte, finden sich auch viele negative Kommentare. Wie ein Linkedin-Nutzer es beschreibt, geben viele unter dem Post ihre Meinung „in Telegram Manier“ ab. So fällt zum Beispiel des Öfteren das Wort „erbärmlich“ – nicht alle können sich darüber freuen, dass die Deutsche Bahn typische Geschlechter-Klischees aufbricht.

Mehr zur Deutschen Bahn? Hier noch einmal nostalgischer 9-Euro-Ticket-Flair: 13 Tweets, die das erste Wochenende mit dem 9-Euro-Ticket perfekt zusammenfassen.

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