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Rücktritt von Donata Hopfen als DFL-Chefin zeigt, wie sehr „alte weiße Männer Transformationen blockieren“

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Von: Jana Stäbener

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Donata Hopfen tritt als DFL-Chefin zurück und überlässt den Posten zwei Männern. „Schade für den Fußball, der so dringend Neuerungen bräuchte.“

Donata Hopfen verabschiedete sich von der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die Führung der Dachorganisation des deutschen Profifußballs fällt damit nach etwa einem Jahr wieder in Männerhände. Genauer gesagt in die von Axel Hellmann und Oliver Leki – zumindest interimsweise bis Juni 2023.

Nicht alle in der Fußball-Bundesliga hatten das Gefühl, dass die 46-Jährige als CEO der DFL die richtigen Dinge angestoßen habe, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Auf Linkedin erntet Hopfen jedoch Verständnis. „Alte weiße Männer“ hätten die Transformationen blockiert, sind sich einige sicher.

Ronny Zimmermann (l), Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes für Amateurfußball und Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände, und Donata Hopfen (r), seit Mittwoch Ex-Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL Deutsche Fußball Liga in Doha.
Ronny Zimmermann, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes für Amateurfußball und Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände, und Donata Hopfen, seit Mittwoch Ex-Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL Deutsche Fußball Liga in Doha. (Archivbild) © Federico Gambarini/dpa

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Donata Hopfen: DFL sollte digital und international stark werden

Hopfen, deren Ende bei der DFL am Mittwochabend (7. Dezember 2022) verkündet worden war, verfasst am gleichen Tag noch einen Linkedin-Post. „Ich bin mit dem Aufsichtsrat der DFL übereingekommen, meinen Vertrag einvernehmlich zu beenden“, schreibt sie. Dieser Schritt sei nach den Entwicklungen der letzten Wochen unausweichlich gewesen. „Zu unterschiedlich sind die Ansichten auf die zukünftige Ausrichtung und Transformation der Liga.“

Sie habe die DFL digital, international und mit „starken Partnern und Gesellschaftern“ gestalten wollen. Eine solche Transformation sei ein Kraftakt und erfordere Mut. „Für all das braucht man einen langen Atem, den Rückhalt und das gemeinsame Agieren aller Stakeholder. Dieses habe ich am Ende nicht mehr gespürt“, steht im Social-Media-Statement von Donata Hopfen, die vor ihrer Stelle bei der DFL „Managing Director und Partner“ bei BCG Digital Ventures war.

Rücktritt von Hopfen „schade für den Fußball, der so dringend Neuerungen bräuchte“

Donata Hopfen beendet ihren Beitrag mit der Aussage: „Ich wünsche den verantwortlichen Herren den nötigen Mut und Willen zur Veränderung, um auf die wachsenden Herausforderungen nicht nur reagieren zu können, sondern sie auch aktiv zu gestalten.“ Für einige Linkedin-Nutzer:innen scheint dies ein kleiner Seitenhieb gegenüber ihren Nachfolgern zu sein. Ein User schreibt unter den Social-Media-Post, dass ihr Rücktritt zeige, wie sehr „alte weiße Männer die Macht besitzen, längst überfällige und überlebenswichtige Transformationen blockieren“.

„Gute Entscheidung, schade für den Fußball, der so dringend Neuerungen bräuchte“, kommentiert Janina Kugel, die von 2015 bis 2020 Vorstandsmitglied bei Siemens war. Sie spricht damit wahrscheinlich das aus, was viele denken, die die WM in Katar boykottiert haben. Eine andere Linkedin-Nutzerin schreibt, es sei wirklich schade, mit anzusehen, wie innovative Menschen, die den Fußball auf den verschiedensten Ebenen nach vorne bringen und weiter entwickeln wollen, so massiv ausgebremst würden.

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