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Hopfen, deren Ende bei der DFL am Mittwochabend (7. Dezember 2022) verkündet worden war, verfasst am gleichen Tag noch einen Linkedin-Post. „Ich bin mit dem Aufsichtsrat der DFL übereingekommen, meinen Vertrag einvernehmlich zu beenden“, schreibt sie. Dieser Schritt sei nach den Entwicklungen der letzten Wochen unausweichlich gewesen. „Zu unterschiedlich sind die Ansichten auf die zukünftige Ausrichtung und Transformation der Liga.“
Sie habe die DFL digital, international und mit „starken Partnern und Gesellschaftern“ gestalten wollen. Eine solche Transformation sei ein Kraftakt und erfordere Mut. „Für all das braucht man einen langen Atem, den Rückhalt und das gemeinsame Agieren aller Stakeholder. Dieses habe ich am Ende nicht mehr gespürt“, steht im Social-Media-Statement von Donata Hopfen, die vor ihrer Stelle bei der DFL „Managing Director und Partner“ bei BCG Digital Ventures war.
Donata Hopfen beendet ihren Beitrag mit der Aussage: „Ich wünsche den verantwortlichen Herren den nötigen Mut und Willen zur Veränderung, um auf die wachsenden Herausforderungen nicht nur reagieren zu können, sondern sie auch aktiv zu gestalten.“ Für einige Linkedin-Nutzer:innen scheint dies ein kleiner Seitenhieb gegenüber ihren Nachfolgern zu sein. Ein User schreibt unter den Social-Media-Post, dass ihr Rücktritt zeige, wie sehr „alte weiße Männer die Macht besitzen, längst überfällige und überlebenswichtige Transformationen blockieren“.
„Gute Entscheidung, schade für den Fußball, der so dringend Neuerungen bräuchte“, kommentiert Janina Kugel, die von 2015 bis 2020 Vorstandsmitglied bei Siemens war. Sie spricht damit wahrscheinlich das aus, was viele denken, die die WM in Katar boykottiert haben. Eine andere Linkedin-Nutzerin schreibt, es sei wirklich schade, mit anzusehen, wie innovative Menschen, die den Fußball auf den verschiedensten Ebenen nach vorne bringen und weiter entwickeln wollen, so massiv ausgebremst würden.
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