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Donald Trump trifft sich mit einem „Antisemiten“ (Kanye West)

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October 11, 2018 - Washington, District of Columbia, U.S. - KANYE WEST hugs United States President
Kanye West und Donald Trump sind schon länger dicke Freunde. © IMAGO/CNP/Ron Sachs

Donald Trump isst mit Kanye West und einem bekannten Nationalisten zu Abend. Dafür erntet er sogar aus der eigenen Partei Kritik.

Unmittelbar nach seiner Ankündigung, dass er bei den Wahlen 2024 erneut für das Amt des Präsidenten kandidieren will, hat Donald Trump zugegeben, dass er am Dienstag, dem 22. November, in seinem Resort Mar-a-Lago in Florida mit dem in Ungnade gefallenen Rapper Kanye West und einem weißen Nationalisten zu Abend gegessen hat.

Wieso eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump problematisch wäre, zeigen diese 10 Aussagen von ihm.

„Vergangene Woche hat mich Kanye West angerufen, weil er mit mir in Mar-a-Lago zu Abend essen wollte“, schrieb Trump am Freitag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. „Kurz darauf stand er unerwartet mit drei seiner Freund:innen vor der Tür, von denen ich nichts wusste. Wir haben am Dienstagabend in Anwesenheit vieler Gäste auf der hinteren Terrasse zu Abend gegessen. Das Essen war kurz und ereignislos. Danach sind sie zum Flughafen gefahren.“

Donald Trump isst mit Kanye West zu Abend

Das Eingeständnis kam erst nach Berichten in den Nachrichtenportalen Axios und Politico, dass der Musiker, der seinen Namen zu Ye geändert hat, Nick Fuentes mitgebracht hatte, einen rechtsextremen Fanatiker, der 2017 an der „Unite the Right“-Kundgebung in Charlottesville, Virginia, teilgenommen hat. Der Nationalist möchte, dass die republikanische Partei weiter nach rechts rückt und die USA als ein Land vorwiegend für weiße Christen erhält.

Trump betonte in einem weiteren Post auf Truth Social, dass er nicht gewusst habe, wer Fuentes sei, verteidigte aber seine Entscheidung, mit Ye zu Abend zu essen. Dessen Geschäftsimperium ist innerhalb weniger Wochen zusammengebrochen, nachdem er sich unter anderem antisemitisch geäußert und den „White Lives Matter“ Slogan geteilt hatte. Antisemitismus ist im Alltag gar nicht so selten, wie gedacht. Vor allem auf Tiktok bleibt er oft versteckt.

„Wir haben uns großartig verstanden, er hat sich nicht antisemitisch geäußert und ich schätze all die netten Dinge, die er bei Tucker Carlson über mich gesagt hat“, schrieb Trump. „Warum sollte ich mich nicht mit ihm treffen?“

Aus der republikanischen Partei kommt Kritik an Trump

Dass Trump mit Fuentes und West zu Abend gegessen hat, beunruhigte sogar seine Berater:innen, von denen ihn einige anonym gegenüber Medienvertreter:innen kritisierten. „Das ist ein verdammter Albtraum“, sagte ein Trump-Berater zu NBC News. „Wenn die Leute eher [Floridas Gouverneur Ron] DeSantis als Kandidaten haben wollen, haben sie hier einen weiteren Grund dafür.“

„Mein lieber Freund Donald Trump, du bist besser als das. Selbst ein informeller Besuch eines Antisemiten wie Kanye West und menschlichen Abschaums wie Nick Fuentes ist inakzeptabel“, twitterte David Friedman, der unter Trump als US-Botschafter in Israel arbeitete. „Ich fordere dich auf, diese Penner rauszuwerfen, dich von ihnen zu distanzieren und sie zum Abfall der Geschichte zu schmeißen, da wo sie hingehören.“

Auch Kanye West will für das Präsidentschaftsamt kandidieren

In einem Video auf Twitter (das mittlerweile gelöscht wurde) beschrieb Ye Details des Abendessens und sagte, Trump sei „wirklich beeindruckt von Nick Fuentes“. „Nick Fuentes ist im Gegensatz zu so vielen Anwält:innen und Leuten, die ihm bei seiner 2020-Kampagne zur Seite standen, tatsächlich loyal“, so Ye.

Der Rapper, der selbst für das Amt des Präsidenten kandidieren will, sagte, dass Trump bei dem Abendessen wütend wurde, als Ye ihn fragte, ob er sein Partner bei der Kandidatur werden wolle. „Als Trump angefangen hat, mich am Tisch anzuschreien und mir zu sagen, dass ich verlieren würde. Ich meine, hat das jemals in der Geschichte funktioniert?“ sagte er. „Ich habe gesagt: ‚Moment, Moment, Moment, Trump, du redest mit Ye.‘“

Abgesehen von Yes Fanatismus wird gegen den Rapper auch von Adidas ermittelt, weil er den Mitarbeiter:innen explizite Bilder und Videos gezeigt haben soll, darunter ein intimes Foto seiner Ex-Frau Kim Kardashian.

Autor ist David Mack. Der Artikel erschien am 26. November 2022 auf buzzfeednews.com. Aus dem Englischen übersetzt von Friederike Hilz.

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