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Transphobie-Vorwurf: Düsseldorfer Club entschuldigt sich bei „Euphoria“-Darstellerin Hunter Schafer

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Von: Felicitas Breschendorf

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Die Schauspielerin Hunter Schafer.
Hunter Schafer aus der Serie „Euphoria“ hat sich über einen Düsseldorfer Club beschwert. © PA Images/imago

Hunter Schafer wirft dem Türsteher eines Düsseldorfer Clubs vor, ihre Assistentin aus transphoben Gründen abgewiesen zu haben. Der Club entschuldigt sich bei der „Euphoria“-Darstellerin.

Die US-Schauspielerin Hunter Schafer hat einen Düsseldorfer Club beschuldigt, sich diskriminierend gegenüber trans* Personen verhalten zu haben. Ihre persönliche Assistentin sei in der Nacht von Samstag auf Sonntag vom Türsteher abgewiesen worden, weil sie trans* sei. Das erklärte die „Euphoria“-Darstellerin in einem Instagram-Live-Video mit über 29.000 Zuschauer:innen. Der Club entschuldigte sich auf Instagram bei ihr.

Die Schauspielerin aus New Jersey wurde als Jules an der Seite von Zendaya in der Serie „Euphoria“ bekannt. Zurzeit sei sie für den Dreh eines weiteren Films in Düsseldorf, sagt sie in dem Instagram-Live-Video. Die 23-Jährige ist selbst eine trans* Frau. In dem Video setzt sie sich für ihre Assistentin und andere trans* Personen ein. Sie seien in dem Club „nicht sicher“, so Hunter. Dieser macht in der öffentlichen Entschuldigung wiederum klar, dass er „ein LGBT freundlicher Club“ sei.

Hunter Schafer wirft dem Türsteher des Düsseldorfer Clubs Transfreindlichkeit vor

In dem Instagram-Live-Video sieht man Hunter Schafer in Düsseldorf. Sie läuft zum Düsseldorfer Club „Silq“, wo sich der Vorfall in derselben Nacht ereignet haben soll. Der Türsteher habe ihre Assistentin sichtbar als trans* Frau wahrgenommen, sagt sie. Aus diesem Grund sei ihr der Zutritt zum Club verwehrt worden. Vor Kurzem hat die GNTM-Gewinnerin Alex ebenfalls von Diskriminierung berichtet. Bei einem ZDF-Dreh sei sie aufgrund ihres trans* Seins unsensibel behandelt worden.

„Ich bin ziemlich aufgebracht“, erzählt die „Euphoria“-Darstellerin im Video. Später filmt sie den Türsteher und fragt ihn nach seinem Namen. Dieser äußert sich dazu nicht. Eine Reaktion folgt vom Club selbst – in Form eines Instagram-Posts mit einer Entschuldigung:

„Elektronische Musik ist Liebe und nicht Hass“, schreibt der Club auf Instagram

In einem Instagram-Post hat sich der Club direkt bei Schafer und ihrer Begleitung entschuldigt. So etwas sei nicht mit der Düsseldorfer Institution zu vereinen. „Elektronische Musik ist Liebe und nicht Hass“, heißt es in dem Statement. „Wer die Grundsätze der elektronischen Musik nicht achtet, hat in unserer bunten Welt nichts verloren.“ Der Club distanziere sich „von jeglicher Form der Diskriminierung“. Nach einem Gespräch sei der verantwortliche Security Mitarbeiter beurlaubt worden.

Schafer betont in ihrem Video, sie wolle keine Aussagen darüber treffen, wie Deutschland generell im Bezug zur LGBTQIA+-Community stehe. Im Koalitionsvertrag legte die Ampelregierung fest, sich mehr für Personen aus der LGBTQIA+-Bewegung einzusetzen.

Düsseldorfer Club nennt den Vorfall ein „Missverständnis“ – und erntet Kritik

Der Club entschuldigte sich auf Instagram bei Schafer und ihrer Begleitung „für das Missverständnis an unserer Tür“. Aktivist:innen aus der LGBTQIA+-Community kritisieren diese Formulierung in den Kommentaren unter dem Instagram-Post. „Wieso nennt ihr das ‚Missverständnis‘, wenn sich jemand transphob verhält?“, schreibt etwa der queere deutsche Podcaster Fabian Hart. Transfeindliches Verhalten sei vor allem transfeindlich – kein Missverständnis.

Außerdem hinterfragen einige, warum in dem Post davon die Rede sei, dass die verantwortliche Person „beurlaubt“ wurde. In der englischen Übersetzung heißt es, dass der Security Mitarbeiter „kicked out“, also herausgeworfen wurde. „Entlassen oder beurlaubt?“, fragt sich ein:e Instagram-Nutzer:in. Und Nutzerin @biersoffen fügt hinzu: „wenn ihr ein lgbtq+ friendly club seid solltet ihr den typen direkt rauswerfen und nicht beurlauben“.

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