7 Gründe, warum Feminismus auch Männern helfen kann

Feminismus möchte gesellschaftliche Veränderungsprozesse schaffen - und das nicht nur für Frauen.
Einer der Kritikpunkte am Feminismus ist, dass er sich lediglich um Frauen drehen soll. Ansonsten würde er doch Humanismus genannt werden, oder? Falsch: Der Feminismus ist eine gesellschaftliche und politische Bewegung, die sich für Chancengleichheit aller Menschen einsetzt - und für die Frauenquote, die wir in Österreich deutlich brauchen. Die Stereotypen und Normen des Patriarchats schaden laut dem Feminismus nämlich nicht nur Frauen, sondern allen Geschlechtern. BuzzFeed Austria hat sieben Gründe aufgelistet, warum der Feminismus auch für Männer wichtig ist:
1. Safe Space
Viele Probleme können mit dem Kampf für Gleichberechtigung gelöst werden. Feminismus möchte schlussendlich einen sicheren Raum schaffen, in dem sich alle wohlfühlen. Männer, Frauen und alle Geschlechter sollen im respektvollen Umgang miteinander Raum einnehmen und einander geben.
2. Emotionen haben und zeigen dürfen
Gefühle kennen kein Geschlecht. Wir alle fühlen uns manchmal furchtlos, stark oder ängstlich. Das Patriarchat meint dennoch: Männer dürfen keine Gefühle haben oder zeigen. Wie schön wäre eine Welt, in der Männer so sein dürften wie sie sind?
3. Grenzen setzen
In unserer Gesellschaft haben heterosexuelle, weiße Männer viele Privilegien. Anders als Frauen nehmen sie sich den Raum, um laut sein. Dennoch ist die Grenzen-Setzung auch für Männer nicht einfach: Dürfen Männer keine Gefühle zeigen, können sie auch schlecht ehrliche Grenzen setzen, wenn sie emotional überfordert sind.
4. Keine Stereotypen
In einer Welt ohne Patriarchat dürfte jeder Mann so sein wie er will - solange er respektvoll ist. Es gäbe keine gesellschaftlichen Anforderungen an äußerliche oder innerliche Parameter: Jeder wäre er selbst.
5. Gesundheit
Das Patriarchat macht krank. Alle Geschlechter leiden unter den Umständen der Gesellschaft. Autorin des Buches „Patriarchale Belastungsstörung“ Beatrice Frasl erzählt gegenüber BuzzFeed Austria: „Ich möchte, dass wir über die systemischen Bedingungen sprechen, die uns krank machen.“
In der heutigen Gesellschaft werden Männer dazu gebracht, ihre wahren Gefühle zu unterdrücken. Laut der Medizinischen Universität Wien leiden 2017 fast 7,4 Prozent der Männer in Österreich unter Depressionen.
6. Kein Schubladen-Denken
Wenn wir in einer feministischen Gesellschaft leben würden, gäbe es keine Anforderungen, die an Äußerlichkeiten festgemacht werden. Die Menschheit dürfte einfach existieren, ohne den Erwartungen anderer. Ein Schubladen-Denken gäbe es nicht mehr. Und das wäre auch für Männer ziemlich toll: Ihr Aussehen, ihre Herkunft, ihr Name oder ihre Vorlieben würden nicht mehr bedeuten als sie sollen.
7. Gewalt
Die meisten Opfer von außerhäuslicher Gewaltkriminalität sind männlich. Und ähnlich wie bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt gegen Frauen sind auch in diesen Fällen fast alle Täter männlich. Das Patriarchat schützt Täter und gewaltvollen Umgang. Wenn wir in einer feministischen Gesellschaft leben würden, würde Schutz und Sicherheit aller an erster Stelle stehen.
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