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5 Dinge, die bei der Bildung von Kindern schieflaufen

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Von: Felicitas Breschendorf

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Junge stützt den Kopf über Schulbuch ab. Die Leistungen von Kindern in den Fächern Deutsch und Mathe gehen laut einer Studie zurück. (Symbolbild)
Die Leistungen von Kindern in den Fächern Deutsch und Mathe gehen laut einer Studie zurück. (Symbolbild) © Wavebreak Media Ltd/ Imago

Kinder können immer schlechter rechnen und lesen. Das zeigt eine aktuelle Studie. Was läuft schief bei der frühkindlichen Bildung in Deutschland?

Es sieht schlecht aus im deutschen Bildungssystem – auch schon bei den ganz Kleinen. Nach dem IQB-Bildungstrend 2021 können Grundschulkinder immer schlechter lesen, schreiben und rechnen. In Deutschland fehlen laut Bertelsmann Stiftung jede Menge Kitaplätze und in den Kindertagesstätten die Erzieher:innen. Wir zeigen an 5 Beispielen, warum in Deutschland nicht genug für die Bildung von Kindern getan wird.

Fünf Dinge, die bei der Bildung von Kindern in Deutschland schieflaufen:

1. Nicht genug Kitaplätze

In Deutschland fehlen im nächsten Jahr laut der Bertelsmann Stiftung etwa 384. 000 Kitaplätze. Dabei haben Eltern sogar einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Am meisten Plätze fehlen im Westen. Im Osten Deutschlands fehlen nur rund 21.000. Besonders für Kinder aus sozial schwachen Familien sind Kitaplätze wichtig. So berichten es Expert:innen der Kinderkommission des Deutschen Bundestags. Grund sei etwa, dass Eltern mit geringerer Schulbildung ihren Kindern seltener vorlesen würden. Außerschulische Bildungsangebote in den Bereichen Musik und Sport könnten sich die Familien kaum leisten. Für sozial benachteiligte Kinder sind Kitas laut der Kinderkommission oft der einzige Ort, an dem sie Bildung erhalten.

2. Erzieher:innen fehlen und sind überlastet

Nicht nur Kitaplätze fehlen. Wie die Bertelsmann Stiftung zeigt, gibt es auch zu wenig Erzieher:innen. Die Stiftung empfiehlt sieben bis acht Kinder pro Fachkraft. Tatsächlich betreut eine Erzieher:in bundesweit aber acht bis neun Kinder, in Sachsen sind es sogar elf bis zwölf. Viele Erzieher:innen haben deshalb mit Überlastung zu kämpfen. 4,3 Milliarden Euro pro Jahr müsse der Bund nun zahlen, um zusätzliche einzustellen.

3. Fehlende Lehrkräfte

Wenn die Kinder in die Schule kommen, geht es mit dem Fachkräftemangel weiter. Und das, obwohl manche Lehrer:innen über den Sommerferien arbeitslos werden. Bis 2025 werden 20.000 Lehrer:innen fehlen, schätzt die Kultusministerkonferenz (KMK). Der Bildungsforscher Klaus Klemm rechnet laut Deutschlandfunk sogar mit 45.000. Auch an Grundschulen gibt es demnach viel zu wenig Lehrkräfte.

4. Durch die Corona-Pandemie: Schulische Leistungen werden schlechter

Die schulischen Leistungen von Kindern gehen laut dem aktuellen IQB-Bildungstrend zurück. In den Fächern Deutsch und Mathematik zeigten sie 2021 deutlich weniger Kompetenzen als in den Jahren zuvor. Der Anteil der Kinder, die nicht einmal den Mindeststandard erreichen, nahm ebenfalls zu. Ein Grund könnte die Corona-Pandemie sein, die bei Kindern zu Stress führte. Wenn der Unterricht nicht komplett ausfiel, mussten Kinder ins Homeschooling. Nicht jeder Elternteil hatte Zeit, das Kind dort ausreichend zu betreuen.

5. Sprach-Kitas als Hilfe für Kinder von Migrant:innen fallen weg

Kinder von Migrant:innen tun sich oft schwerer mit der deutschen Sprache. Vor elf Jahren hat der Bund deshalb die Sprach-Kitas ins Leben gerufen. In den Einrichtungen bringt eine zusätzliche Fachkraft den Kindern Deutsch bei. Dieses Programm läuft jetzt zum Jahresende aus. Obwohl im Moment, besonders aus der Ukraine, viele Menschen nach Deutschland fliehen.

Die Länder kritisieren das frühe Ende der Sprachkitas. Sie fordern laut der Deutschen Presse-Agentur eine Verlängerung bis 2025. Das schaffe Zeit, um nötige neue Strukturen für frühkindliche sprachliche Bildung zu schaffen und die „Sprach-Kitas“ in solche Konzepte zu integrieren. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) bezeichnete die Forderung der Länder als „enttäuschend“. Sie hatte eine Übergangsfrist bis Mitte 2023 ins Gespräch gebracht.

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