5 Fakten, die du zur Gasumlage wissen musst

Wie funktioniert die Gasumlage? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.
2,4 Cent pro Kilowattstunde wird die staatliche Gasumlage betragen. Das teilte die Firma Trading Hub Europe, ein Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber, laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) mit. Gasverbraucher:innen müssen mehr bezahlen, aber warum, wie viel genau und ab wann? Wir haben für dich Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Wie funktioniert die Gasumlage?
Die Gasumlage sei eine Folge des Russland-Ukraine-Kriegs, so das Wirtschaftsministerium. Er habe die ohnehin angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft. Russland habe seit Mitte Juni seine Gasimportmengen nach Deutschland in unberechenbarer Weise reduziert, damit eine künstliche Energieknappheit geschaffen und die Preise in die Höhe getrieben. Dieser „externe Schock“ treffe Deutschland besonders, das bislang stark von günstigem Gas aus Russland abhängig war. Viele Gaslieferungen aus Russland, die bisher vertraglich zugesichert waren, fielen weg.
Gasimporteure aber haben Lieferpflichten gegenüber ihren Kunden, vor allem gegenüber Stadtwerken. Die Importeure können diesen Lieferpflichten nur gerecht werden, indem sie die ausgefallenen Mengen aus Russland durch den Kauf deutlich teurerer Mengen ersetzen. Bisher können diese Mehrkosten nicht weitergegeben werden. Die Folge: Bei Importeuren sind erhebliche Verluste entstanden. Deswegen hat der Bund ein milliardenschweres Rettungspaket vereinbart – und im Zuge dessen auch die Gasumlage. Diese kommt auch bei Privatverbraucher:innen an. Gas, Benzin, Lebensmittel – alles wird teurer. Hier findest du 11 Hacks, mit denen du Strom sparst und nicht Pleite gehst.
Kern der Gasumlage sind also Ausgleichszahlungen an die Gasimporteure. Sie sollen ausreichen, um Insolvenzen zu verhindern, wie es heißt und somit „weitere massive Preissteigerungen“ berichtet die dpa.
Wie hoch wird die Gasumlage?
Für die Berechnung der Umlage gibt es eine komplexe Formel, die unter anderem den Unterschied zwischen dem vertraglich vereinbarten und dem aktuellen Einkaufspreis berücksichtigt. Die Höhe der staatlichen Gasumlage wird laut dpa bei 2,419 Cent pro Kilowattstunde liegen.
Was bedeutet die Gasumlage für private Verbraucher:innen?
Bei einem Haushalt mit Einfamilienhaus und einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden betragen die Mehrkosten laut dpa rund 484 Euro im Jahr. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer. Die Bundesregierung will allerdings verhindern, dass diese fällig wird. Die Energiekostenexplosion trifft dabei vor allem Renter:innen und Geringverdiener:innen, wie alleinlebende Studierende, von denen 80 Prozent von Armut betroffen sind. Bei Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger:innen übernimmt der Staat einen Großteil der Kosten, wie die Bundesagentur für Arbeit und der Deutsche Städtetag laut dpa mitteilten.
Wann kommen die höheren Rechnungen wegen der Gasumlage?
Die Umlage gilt ab Anfang Oktober. Sie werde aber nicht unmittelbar auf den Rechnungen sichtbar werden, sondern mit etwas Zeitverzug, so das Bundeswirtschaftsministerium. Es gebe aus Verbraucherschutzgründen Ankündigungsfristen im Energiewirtschaftsgesetz von vier bis sechs Wochen, die eingehalten werden müssten. Daher werde die Umlage wahrscheinlich erstmals im November/Dezember auf den Rechnungen auftauchen.
Kommen weitere Entlastungen für die Bürger:innen wegen der Gasumlage?
Die Gasumlage müsse und werde von einem weiteren Entlastungspaket begleitet werden, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Wie genau diese aussehen werden, ist noch unklar. Bislang sagte er laut dpa nur: „Ich meine aber, dass weitere zielgenaue Entlastungen nötig sind. In dieser Krise müssen wir den demokratischen Konsens sozialpolitisch absichern.“