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Geld? Von wegen! Diese 5 Dinge motivieren Menschen im Job am meisten

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Von: Jana Stäbener

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Eine Frau streckt sich im Büro und sitzt vor einem Bildschirm (Computer). Sie trägt Kopfhörer.
Angemessenes Gehalt ist Grundvoraussetzung. Noch wichtiger für die Motivation von Angestellten ist aber das Interesse an ihrer Arbeit. © Maskot/IMAGO

Eine Umfrage zum Thema Motivation am Arbeitsplatz zeigt: Vielen kommt es im Job auf „Wohlfühlfaktoren“ an.

Alles dreht sich immer nur ums Geld – könnte man zumindest denken, wenn man davon liest, dass selbst Nachhaltigkeit-Influencer wie Fynn Kliemann Masken in Asien statt in Europa produzieren ließen und damit großes Kohle verdienten. Die neue Studie „Nachhaltige Arbeitsmotivation“ der Internationalen Hochschule (IU) fand jedoch heraus: Das Gehalt muss zwar stimmen und ist damit die Grundvoraussetzung für Zufriedenheit im Job – andere sogenannte „Wohlfühlfaktoren“ wie Wertschätzung, Interesse und Sinnstiftung sind jedoch wichtiger für die Arbeitsmotivation.

Was motiviert Mitarbeitende? Studie befragte 2034 Personen

Die IU-Studie „Nachhaltige Arbeitsmotivation“ befragte 2034 Personen aus Deutschland im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Im Vordergrund stand, herauszufinden, wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden in Zukunft besser motivieren können – auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dafür wurden die Teilnehmenden nach ihren ganz persönlichen Motivations- und Demotivationsfaktoren gefragt. Um mehr Mitarbeitende anzuziehen, geht auch diese Chefin neue Wege: Sie bewirbt sich bei ihren Angestellten.

Es stellte sich heraus: Ein leistungsgerechtes Gehalt ist die Basis für jegliches motivierte und zufriedene Arbeiten. Zumindest bestehe ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Motivation und Gehalt, ermittelte die Studie. Motivierte Angestellte nehmen ihr Gehalt zum Beispiel als angemessener war. Ein Drittel (33,6 Prozent) aller motivierten Befragten beschrieb ihre Entlohnung als „genau richtig“. Bei den Unmotivierten waren es nur 15,9 Prozent.

Mehr Gehalt motiviert – aber der Motivationseffekt nutzt sich irgendwann ab

„Gute Bezahlung ist ein wichtiger Faktor, keine Frage. In erster Linie muss die Bezahlung stimmen, sonst laufen alle weiteren Motivationsmaßnahmen ins Leere. Denn was helfen eine sinnstiftende Tätigkeit und tolle Kolleg:innen, wenn das Gehalt nicht für die Miete reicht?“, erklärt Martina Lütkewitte, Professorin für International Management an der IU. Dennoch würde Geld alleine nicht ausreichen. Der Motivationseffekt von Geld nutze sich ab, sagt Lütkewitte in einer Pressemitteilung.

Deswegen stände die Bezahlung in Sachen Motivationsfaktoren nicht ganz vorne. Wichtiger sei das „Interesse am Aufgabengebiet“, das mit 31,4 Prozent auf Platz eins landet. Direkt danach folgt „Anerkennung/Wertschätzung“ mit 31,1 Prozent. Die Liste der „Wohlfühlfaktoren“, wie sie die Internationale Universität nennt, geht dann mit „selbstständiger Arbeitsgestaltung“ auf Platz drei (27,5 Prozent), dem „Gefühl, etwas Sinnvolles zu machen“ (26,5 Prozent) und „starkem Zusammenhalt im Team“ (25,4 Prozent) weiter.

Diese 5 Dinge motivieren Mitarbeitende am meisten:

  1. Interesse am Aufgabengebiet
  2. Anerkennung/Wertschätzung
  3. Selbstständige Arbeitsgestaltung
  4. Das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun
  5. Starker Zusammenhalt im Team

Hier schreiben wir über das neue Tool „Berufliche Auszeit“ bei LinkedIn. Es soll Elternzeit oder Karrierepause normalisieren.

Was Angestellte am meisten demotiviert, ist nach wie vor das Gehalt

Manche Dinge bemerkt man erst dann, wenn sie nicht mehr da sind – das gilt auch beim Gehalt. Geht jeden Monat zu wenig ein, um den eigenen Lebensstandard zu halten, ist das die ultimative Demotivation für Mitarbeitende. Bei der IU-Studie geben 27,2 Prozent der Befragten an, zu wenig Geld demotiviere sie in ihrem Job am meisten. Aber auch keine oder wenig Anerkennung (27,1 Prozent) oder schlechtes oder unangemessenes Verhalten durch Vorgesetzte (24,7 Prozent) demotivieren Angestellte in hohem Maß. Außerdem sind auch Stress bei der Arbeit (23,6 Prozent) und eine negative Einstellung der Kolleg:innen (22,7 Prozent) Gründe, warum Mitarbeitende ihrer Arbeit nicht mehr motiviert nachgehen.

„Eine gute Bezahlung wird mit der Zeit als selbstverständlich wahrgenommen und motiviert nur temporär. Gravierende Folgen für die Motivation hat es, wenn Mitarbeitende zu wenig Gehalt, keine oder wenig Anerkennung erfahren. Sie speichern dies negativ ab und sind zudem empfänglicher für neue Jobangebote oder Headhunter-Anfragen, bei denen sie umworben und umschmeichelt“, erklärt Stefan Remhof, der auch als Professor für Internationales Management an der IU Internationalen Hochschule lehrt.

Weil Demotivierte tendenziell kürzer in Unternehmen bleiben, sei es wichtig, Störfaktoren beiseite zu schaffen. Wer motiviert und zufrieden sei, könne sich vorstellen, länger beim Unternehmen zu bleiben. Bei den Motivierten sind das ganze 39 Prozent. Sie sind laut Studie offen dafür, mehr als zehn Jahre bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bleiben. Bei den unmotivierten Befragten hingegen sind es gerade mal 12,3 Prozent. Im Gegensatz zu den Motivierten (nur ein Prozent) befinden sich 13,5 Prozent von ihnen aktuell auf Jobsuche.

Diese 5 Dinge sind für Mitarbeitende Demotivation pur:

Um Mitarbeitende zu motivieren, dürften auch Feiertage eine wichtige Rolle spielen. Weil dieses Jahr so viele Feiertage auf Sonntage fallen, fordert die Linke, verlorene Feiertage in Zukunft nachzuholen.

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