5 Gründe, warum junge Menschen der Generation Z schon jetzt Burnout haben

Junge Menschen der Generation Z haben immer öfter Burnout – und das, obwohl sie noch nicht lange im Beruf ist. Hier fünf mögliche Gründe.
Personen, die nach 1995 geboren wurden, gelten als „Generation Z“. Sie unterscheiden sich in einigen Punkten von ihrer Vorgänger-Generation, den Millennials. So bringt die Generation Z beispielsweise den 2000er-Style zurück. Erst seit wenigen Jahren sind die ersten Angehörigen der Generation Z auch in der Arbeitswelt angekommen. Hier 13 Gründe, warum Gen Z der Alptraum von Arbeitgeber:innen ist. Trotzdem haben sie den höchsten Anteil an Burnouts – das ergaben laut British Broadcasting Corporation (BBC) verschiedene Umfragen.
Eine Umfrage von Indeed aus dem Jahr 2021 beispielsweise ergab, dass Millennials und Arbeitnehmer der Generation Z mit 59 Prozent beziehungsweise 58 Prozent die höchsten Burnout-Raten aufwiesen. Am schnellsten seien die Melderaten bei der Generation Z gestiegen. Im Jahr 2021 gaben 47 Prozent der Generation Z an, ausgebrannt zu sein, bei den Millennials waren es nur sechs Prozent mehr (53 Prozent). Über die Umfrage berichtete die BBC bereits Ende Mai.
Auch eine Befragung der US-amerikanischen Berufsplattform Asana 2022 soll dies bestätigen, genauso wie eine Umfrage unter britischen Arbeitnehmer:innen im Jahr 2021. Die ergab, dass sich 80 Prozent aller Befragten der Generation Z seit der Pandemie stärker ausgebrannt fühlen. Der Durchschnitt in allen Altersgruppen lag hier bei 73 Prozent.
Generation Z hat die „schlimmste Ansammlung von Stressoren“ für ein Burnout
Im Interview mit der BBC versucht Kim Hollingdale, Assistenzprofessorin für Psychologie an der Pepperdine University in Kalifornien, die Burnout-Gefahr bei der Generation Z einzuordnen. Sie hat sich auf die Behandlung von Burnout spezialisiert und merkt an, dass pandemische Stressfaktoren in allen Generationen zu höheren Burnout-Raten geführt haben. Bei der Generation Z erlebe sie jedoch die „schlimmste Ansammlung von Stressoren“. Auch Peter Caven, ein auf junge Berufstätige spezialisierter Karrierecoach aus Toronto (Kanada) hat Vermutungen, warum viele aus der Generation Z ein Burnout erleben.
Insgesamt lassen sich die Antworten der beiden zu fünf Gründen zusammenfassen, warum die Generation Z so anfällig für Burnouts ist.
5 Gründe, warum so viele in der Generation Z ein Burnout haben:
- Geringes „Arbeitsmarktkapital“: Am Arbeitsplatz haben junge Menschen weniger Macht als ältere und können deswegen weniger gut Grenzen setzen und Aufgaben ablehnen.
- Finanzielle Instabilität: Die Generation Z ist laut Hollingdale auch wegen des Geldes gestresst. Das zeigt auch eine Deloitte-Umfrage aus dem Jahr 2021 – hier gaben 46 Prozent der befragten Generation Z an, sich die ganze oder meiste Zeit über ihre finanzielle Situation gestresst zu fühlen. Um ihre Rechnungen zu bezahlen und gesellschaftlichen „Wünschen“ wie dem Eigenheim näherzukommen, würden sich viele sogar Nebentätigkeiten suchen, so Hollingdale gegenüber der BBC.
- „Hustle“-Kultur: Im Interview mit der BBC sprechen Betroffene der Generation Z auch an, dass sie sehr gerne den „Eindruck harter Arbeit erwecken“ wollen und sich so gezwungen fühlen, länger zu bleiben als im Vertrag festgeschrieben.
- Bildschirmzeit: Ein weiteres Problem der jungen Leute – sie hängen immerzu an technischen Geräten und könnten daher schlechter abschalten, so die Psychologin Hollingdale. „Wenn man ständig am Handy ist, kann ich mir vorstellen, dass es viel einfacher ist, auf eine Arbeits-SMS oder eine E-Mail zu antworten. Das passiert weniger leicht, wenn man gerade seine Kinder ins Bett bringt oder mit der Familie zu Abend isst“, so Hollingdale.
- Pandemie: Auch die Pandemie hat als Stressor dazu beigetragen, dass Angehörige der Generation Z ein besonders hohes Burnou-Risiko entwickelten, so Peter Caven gegenüber der BBC. Home-Office und Co. beeinflusse diese Generation noch mehr als ältere Kolleg:innen, da sie die Zeit vor der Pandemie nicht erlebt hätten. Sie täten sich also schwerer, sich an einem neuen hybriden Arbeitsplatz zurechtzufinden und Grenzen zwischen Privat und Beruflich zu ziehen. Außerdem machen Videocalls aus dem Home-Office schlechte Laune – wenn du dich selbst dabei anschaust.
Mehr über Generation Z? Sie präsentiert auf TikTok voll gestellte Zimmer unter dem Hashtag Cluttercore – typisch Generation Z?.