Die Gen Z ist viel auf Social Media unterwegs. Dabei ist TikTok, Instagram und Co nicht immer ungefährlich. Der TikTok-Trend „Quiet Quitting“ etwa kann deine Karriere zerstören. Auch eine Verschwörungsneigung kann laut der Vertrauensstudie eine Folge des Konsums sozialer Medien sein. 37, 6 Prozent der Jugendlichen, die ihre Informationen von TikTok, Instagram und Co beziehen, zeigen einen Hang zur Verschwörungstheorien.
Warum misstraut die GenZ überhaupt den Medien? Die Ursache könnte bei den Eltern liegen, heißt es in der Studie. Besonders ausschlaggebend sei ihr sozoökonomischer Status – dazu gehören Bildungsstand und Beruf. Umso niedriger der Status der Eltern, umso höher scheint ihr Interesse an Verschwörungstheorien. „Die Befragten jungen Menschen tendieren umso stärker dazu, je sozial verwundbarer sie sind“, äußert sich Ziegler gegenüber BuzzFeed News.
Wenn Eltern selbst öffentlichen Einrichtungen misstrauen, geben sie dieses Empfinden oft an ihre Kinder weiter. Auch wenn sie sich überhaupt nicht für die Meinung ihrer Kinder interessieren, kann das zu einem Misstrauen in die Medien führen. „Wenn ich die Erfahrung mache, dass meine Bedürfnisse wenig berücksichtigt werden, ist es wenig erstaunlich, wenn ich gegenüber den Medien eher misstrauisch bin“, erklärt Ziegler.
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ACAB – „All cops are bastards“. Dieser Spruch der Antifa, den man oft am Straßenrand liest, ist scheinbar nicht bei der Gen Z beliebt. Während die Mehrheit laut der Studie an Journalist:innen zweifeln, schenken 79,9 Prozent der Polizei Vertrauen. Wissenschaftler:innen kommen gleich dahinter (76,1 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte vertraut außerdem der Bundesregierung und den Vereinten Nationen.
Junge Menschen haben genug Gründe, um Angst vor der Zukunft zu haben. Die Gen Z fürchtet sich am meisten vor dem Klimawandel, dicht gefolgt von Ukraine-Krieg und Pandemie. Etwa ein Viertel der Jugendlichen blickt laut der Vertrauensstudie nicht optimistisch in die Zukunft. Auf eine positive Entwicklung der Gesellschaft hoffen nur 19 Prozent der Jugendlichen. Ziegler hält das im Studienpapier für „besorgniserregend“. „Jugendliche vertrauen nur sehr begrenzt in die Lösungskompetenz der Gesellschaft. Wer aber den Glauben an die Gemeinschaft verliert, zieht sich zurück und resigniert“, sagt er.
Misstrauen herrscht bei jungen Menschen der Gen Z nicht nur gegenüber Institutionen, sondern auch auf sozialer Ebene. Etwa ein Viertel der Jugendlichen besitzt laut der Vertrauensstudie nur ein geringes Selbstvertrauen. „Im begrenzten Ausmaß sind in der Lebensphase der Pubertät Zweifel an sich und anderen durchaus erwartbar“, heißt es dazu in der Studie. Bemerkenswert sei, wie stark das Misstrauen in andere sei. Zwei Drittel der befragten Teenager vertrauen nicht in andere Menschen. Jeder zweite Jugendliche glaubt, wer sich auf andere verlässt, würde ausgenutzt – und gibt an, bereits ausgenutzt worden zu sein.
„Die Erfahrung einer weltweiten Corona-Pandemie und der wirtschaftliche Druck, der auf Familien durch die stark gestiegenen
Lebenshaltungskosten lastet, bringen alle Beteiligten an die Belastungsgrenze“, begründet Bernd Siggelkow das fehlende zwischenmenschliche Vertrauen in der Studie. Der „Dauerkrisen-Modus“ belastet besonders junge Menschen. Siggelkow ist Gründer und Leiter des Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“. „Wir sehen immer wieder, wie Kinder und Jugendliche sich zurückziehen, wenig vertrauen und mit starken Ängsten kämpfen“, sagt er.