Influencerin Pamela Reif äußert sich transfeindlich – Kollegin erteilt ihr Lektion
Fitness-Influencerin Pamela Reif findet, sie sieht mit dem Bold-Glamour-Filter voll hässlich aus – „wie eine Transe“ eben. Für diese Aussage kriegt sie einen Denkzettel verpasst.
Die Influencerin Pamela Reif ist normalerweise ein richtiges That-Girl auf Social Media und eher für ihre Acai-Bowls und Bauchmuskel-Workouts als für problematische Aussagen bekannt. Mehr als 9,1 Millionen Menschen folgen der 26-Jährigen auf Instagram – fast eine Million auf TikTok. Solch eine große Reichweite bringt große Verantwortung mit sich, musste die aus Karlsruhe stammende Fitness-Bloggerin jetzt lernen. Am 15. März 2023 probierte sie in einem TikTok-Video den Bold-Glamour-Filter aus, der in den vergangenen Wochen für Wirbel sorgte.
„Hä, das ist voll gemein...nichts gegen Transen... aber warum sehe ich damit aus, wie eine Transe?“, fragt Reif im TikTok während sie den Beauty-Filter benutzt. „Ich dachte, ich mach das drauf und werde voll schön“, fährt sie fort. Das Video hat sie inzwischen gelöscht. Es findet sich auf TikTok weiterhin bei anderen Nutzer:innen, die darauf reagiert haben. So wie @thisisphenix, die Reif über ihre Transfeindlichkeit aufklärt (siehe unten).
„Das Wort Transe ist ein Schimpfwort und du als nicht trans* Person solltest es einfach gar nicht in deinem Sprachgebrauch haben“, so Phenix. Und: „Solange in deinem Kopf Trans*-Sein und Hässlich-Sein und Lächerlich-Aussehen eine Verbindung hat, ist da Transfeindlichkeit.“ Sie sei es leid, immer mehr cis* Frauen auf Social Media zu sehen, die Trans*-Sein und Hässlich-Sein in Verbindung miteinander bringen, sagt sie. Eine YouTuberin aus der Schweiz ist entsetzt, dass Reif damit trans* Menschen für ihr Aussehen fertig macht, das sie nicht ändern können.
Pamela Reif zur transphoben Aussage: Nicht gewusst, dass „Transe“ eine Beleidigung ist
Die Fitness-Influencerin entschuldigt sich am Nachmittag des 16. März 2023 in ihrer Instagram-Story und auf TikTok für das Video. „Es tut mir einfach so leid. Das, was ich gestern gesagt habe, war einfach so falsch und so dumm“, beginnt Pamela Reif ihr Statement (siehe unten). Mit so einer dummen Wortwahl habe sie eine transphobe Wortwahl getätigt, das sei ihr klar. Sie habe nicht gewusst, dass „Transe“ eine Beleidigung ist. „Das hätte ich mit meinem Wissensstand, meinem Alter und meiner Reichweite definitiv wissen müssen.“ Sie merke, dass sie sich viel mehr mit Hass und Beleidigungen gegen trans* Personen beschäftigen müsse.
Ihre „Scheiß-Aktion“ könne also vielleicht nicht nur für sie eine Lektion sein, und bewirken, dass man sich mehr darüber informiere und lerne, was man wie sagen dürfe und was wie gemeint sei. Selbstverständlich finde sie keine Menschengruppe hässlich, sagt Reif. „Meine Aussage war dumm, politisch inkorrekt, transphob – aber deswegen bin ich kein transphober Mensch im Herzen und würde niemals eine komplette Menschengruppe als schlecht aussehend werten“, beendet die Influencerin ihr Statement.
Auf TikTok lädt sie ihr Statement auch hoch – dort fehlt allerdings kurze Zeit später der Ton. Es wirkt, als seien viele ihrer Follower:innen noch nicht ganz zufrieden mit ihrer Entschuldigung. Unter dem Video kommentieren sie Dinge wie: „Finde ich ohne Ton viel angenehmer“ oder „Ohne Ton hört sich dein Gelaber echt gut an“. Eine Userin schreibt: „Sound removed – finde ich irgendwie witzig, nicht mal TikTok will die Entschuldigung hören.“
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