Instagram und Co: Wer mit Filtern Fotos aufhübscht, soll das bald kennzeichnen müssen

Influencer:innen sollen Fotos, die mit einem Filter bearbeitet wurden, kennzeichnen. Das haben die Gleichstellungsminister:innen der Länder gefordert.
Glatte Haut, leuchtendes Haar, sanfte Gesichtszüge – Instagram zeigt oft nicht die Realität. Zwischen gestellten und ungestellten Fotos liegen Welten. Warum man den Unterschied oft trotzdem nicht erkennt, liegt meist an digitalen Filtern. Auf Instagram und Co können sie das Aussehen digital verändern. Das ist nicht ungefährlich für junge Nutzer:innen von Social Media. Die Gleichstellungsminister:innen der Länder fordern jetzt, dass Influencer:innen die Fotos kennzeichnen müssen, auf denen sie einen FIlter verwenden.
Instagram-Filter können zu psychischen Krankheiten und Esstörungen führen
43 Stunden die Woche surfen Jugendliche mit ihrem Handy online. Die Zeit, mit der sie sich auf Instagram Bilder von Influencer:innen anschauen, ist darin eingerechnet. Dabei sind Instagram und TikTok toxisch. Die Apps sollen sogar deine Erinnerungen zerstören.
Digitale Filter vermitteln jungen Menschen, dass Influencer:innen tatsächlich so perfekt aussehen. Noch surrealer als Filter sind digitale Models auf Instagram. Die sehen täuschend echt aus, sind aber nicht einmal aus Fleisch und Blut. Wie ihre Vorbilder sich zeigen, lässt junge Follower:innen an ihrem Selbstbild zweifeln: Warum bin ich nicht auch so hübsch oder sportlich? Untersuchungen zufolge leiden laut dem Portal t3n junge Menschen deshalb an psychischen Krankheiten und Essstörungen. Auch Schönheits-Operationen nehmen durch die Filter zu.
In Frankreich, Israel und Norwegen müssen Instagram-Filter schon gekennzeichnet werden
In Frankreich müssen Influencer:innen ihre retuschierten Fotos deshalb seit 2017 kennzeichnen, wie es bei t3n heißt. Auch in Israel gäbe es ein solches Gesetz. Seit diesem Jahr müssten in Norwegen bearbeitete Fotos in der Werbung und auf Social Media kenntlich gemacht werden – wenn Gesicht, Haare oder Körper verändert wurden. Ohne Kennzeichnung seien nur Filter erlaubt, die das ganze Foto betreffen, beispielsweise wenn dieses aufgehellt oder schärfer gemacht wird.
Auf TikTok hat die Tagesschau erklärt, welche Regeln bald in Deutschland gelten könnten:
So könnte die Kennzeichnungspflicht für Filter in Deutschland aussehen
Die Gleichstellungsminister:innen der Länder fordern laut der Tagesschau eine Kennzeichnungspflicht für geschönte Bilder. Das wurde auf der Konferenz der Gleichstellungsminister:innen in Hamburg in der vergangenen Woche deutlich. „Die bei Social Media und in der Werbung eingesetzten Beauty-Filter prägen nachweislich ein unrealistisches Schönheitsideal bei Mädchen und Frauen“, erklärte die Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank. Es sei einfach nicht mehr erkennbar ist, welche Fotos bearbeitet seien und welche nicht.
Die Kennzeichnungspflicht in Deutschland soll nur für Influencer:innen gelten. In dem Zusammenhang sind damit Personen gemeint, die auf Social Media kommerziellen Tätigkeiten nachgehen. Außerdem würde ein Gesetz alle Nutzer:innen betreffen, die eine hohe Reichweite haben – ab ca. 10.000 Follower:innen. Ähnlich wie in Norwegen gehe es um die Video- und Bildbearbeitung von Gesicht, Körper, Haut und Haaren bei Social Media oder zu Werbezwecken.