„Als hätten wir die WM gewonnen“: Twitter-Nutzer:innen in Deutschland reagieren auf Johnny Depps Sieg vor Gericht

Den Prozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp verfolgten Menschen weltweit und für viele stand schon vor der Urteilsverkündung fest: Depp muss gewinnen.
Amber Heard hört mit gesenktem Kopf zu, als am Mittwoch die sieben Geschworenen im Gerichtssaal des Bezirks Fairfax im US-Bundesstaat Virginia ihrem Ex-Mann Johnny Depp den Sieg im Prozess zusprechen. Sie befanden Heard der Verleumdung schuldig und verurteilten sie zur Zahlung von 15 Millionen US-Dollar an Depp. Dem Schauspieler stehen letztlich etwa 10 Millionen US-Dollar zu, aufgrund der staatlichen Obergrenze für Strafschadensersatz.
Sechs Wochen lang lieferten sich die Schauspielerin und der Schauspieler im Gericht einen heftigen Schlagabtausch mit schlimmen Anfeindungen. Es ging um körperlicher Gewalt, Lügen und Drogenexzessen, unterlegt von Dutzenden Zeug:innenaussagen, schockierenden Handyvideos und Tonaufzeichnungen. In der von Depp eingereichten Zivilklage ging es um einen 2018 von der Washington Post veröffentlichten Kommentar, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt beschrieb. Depp wurde darin von ihr nicht namentlich genannt, aber der „Fluch der Karibik“-Star sah sich damit als Opfer von Falschaussagen und klagte wegen Verleumdung auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz. Heard holte zur Gegenklage mit einer 100 Millionen Dollar-Forderung aus. Ihre Begründung: Depps Ex-Anwalt Adam Waldman habe ihrem Ansehen mit einer Schmutzkampagne ihrem geschadet.
Heard versus Depp im Gericht und in den sozialen Medien
Am Freitag trugen die Anwält:innen von Heard und Depp ihre Schlussplädoyers vor – vor den Geschworenen in Virginia und einem Publikum, das den Prozess weltweit sowohl im Fernsehen als auch im Internet verfolgte. Während des Prozesses genoss Depp einen gewaltigen Fan-Vorteil. Täglich war der Star vor dem Gerichtsgebäude von Anhänger:innen gefeiert worden. Unter Hashtags wie #JusticeForJohnny ergriffen Fans im Netz für den Schauspieler Partei. Heard hatte deutlich weniger Unterstützer:innen, dafür umso mehr Hasskommentare in den sozialen Medien.
Am Tag nach der Urteilsverkündung trendet #JusticeForJohnny mit über 450.000 Tweets auf Twitter. Auch zu Amber Heard finden sich zahlreiche Tweets, darunter aber vorrangig negative Kommentare und Beleidigungen.