Depp beschrieb auch seine Kindheit, nannte sie „interessant“ und hielt sie bis zu einem bestimmten Alter für normal. Er sei ständig umgezogen, was nie „besonders angenehm“ war. Seine Mutter sei „unberechenbar“ und so „grausam“ gewesen, wie man nur sein könne. „Sie konnte ziemlich gewalttätig werden“, sagte er und erinnerte sich daran, wie sie einen Aschenbecher nach ihm geworfen oder ihn mit einem High Heel geschlagen hatte. Sein Vater hingegen sei schüchtern gewesen und habe jegliche Konfrontation vermieden.
Depp erzählte, sein Vater habe zu ihm, als er seine Mutter verließ, gesagt: "Du bist jetzt der Mann". „Diese Worte kamen bei mir nicht gut an“, behauptete der Schauspieler. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich bereit war, diese Worte zu hören.“
Depp behauptete, er habe mit elf Jahren begonnen, die "Nerventabletten" seiner Mutter zu nehmen, dann sei er mit Marihuana in Kontakt gekommen. Nach eigenen Aussagen habe er nie Drogen genommen, um zu feiern, sondern nur, um sich zu betäuben. Er selbst nannte das "Selbstmedikation". Bevor er 15 Jahre alt war, soll er alle ihm bekannten Drogen genommen haben. Im Laufe seines Lebens habe er jedoch immer wieder Phasen gehabt, in denen er nüchtern war.
Während der Dreharbeiten zum vierten Teil von „Fluch der Karibik“, verletzte sich Depp am Rücken, ein Arzt verschrieb ihm das Opioid Roxicodone. Depp habe anfangs Bedenken gehabt, das Medikament zu nehmen, da er im Laufe der Jahre miterlebt hatte, wie Freund:innen eine Medikamentenabhängigkeit entwickelt hatten. Es dauerte nicht lange, bis sich seine Befürchtungen bewahrheiteten und auch er süchtig wurde. „Ich wurde von der Schlange gebissen“, sagte er. „Und ehe man sich versieht, sitzt der Affe auf dem Rücken und bleibt.“ Depp ergänzte, dass er mit dem Entzug begann, während er mit Heard liiert war. „Ich bin kein Verrückter, der die ganze Zeit high oder von Drogen vollgepumpt sein muss“, so Depp.
Autorin ist Paige Skinner. Dieser Artikel erschien zuerst am 19. April 2022 auf buzzfeednews.com. Aus dem Englischen übersetzt von Aranza Maier.