Twitter heult „Rotz und Wasser“, weil Joko und Klaas Iranerinnen ihre Instagram-Reichweite schenken
Joko und Klaas verschenken ihre Instagram-Kanäle in ihren 15 Minuten bei ProSieben an zwei iranische Aktivistinnen – was für eine „Ehrenaktion“.
In ihren 15 Minuten Sendezeit, die sie sich bei „Joko und Klaas gegen ProSieben“ erspielt hatten, haben Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf auf die Proteste im Iran aufmerksam gemacht. Außerdem kündigten sie an, ihre Instagram-Accounts an zwei iranische Aktivistinnen zu verschenken – für immer. Schon im August hatten Joko und Klaas ihre Sendung der verstorbenen Ärztin Kellermayr gewidmet. Immer wieder setzen sie sich bei „Joko und Klaas 15 Minuten live“ für marginalisierte Gruppen ein. „Danke für eure Ehrenaktion“, kommentieren die Leute ihre Sendung für den Iran auf Twitter.
Joko und Klaas für den Iran: Frauenrechtsaktivistinnen kommen bei ProSieben zu Wort
Nach dem Tod von Mahsa Amini, die am 16. September 2022 im Polizeigewahrsam in Teheran starb, verbrennen Frauen im Iran ihr Kopftuch und schneiden ihre Haare ab – und das mittlerweile seit über 40 Tagen. Sie demonstrieren gegen den repressiven Kurs der iranischen Regierung und das islamische Herrschaftssystem, das mit Sittenpolizei und strikten Verboten die Rechte aller Iraner:innen einschränkt.
Die Frauenrechtsaktivistinnen Azam Jangravi und Sarah Ramani, die bei Joko und Klaas zu Wort kommen, sind Teil dieser Bewegung. Immer wieder teilen sie auf ihren Twitter- und Instagram-Kanälen Videos von den Protesten im Iran. Sie sind einer der 5 Gründe, warum Frauen das iranische Regime besiegen könnten, denn sie sind Teil einer ganz neuen Form von Protest-Ikonen. Jangravi floh bereits 2018 aus dem Iran. Bei ProSieben sagt sie: „Ich habe gesehen, dass es für das iranische Volk immer noch Hoffnung auf einen Wandel gibt.“
Joko und Klaas verschenken in den 15 Minuten bei ProSieben ihre Instagramreichweite
Ramani (auf Instagram @sarahrmni) will in der ProSieben-Sendung von Joko und Klaas anonym bleiben. Sie sagt jedoch, was Menschen in anderen Ländern für den Iran tun könnten, sei vor allem, die „Stimmer der Iraner:innen zu sein“. „Wir können nicht mit euren Regierungen sprechen, aber ihr könnt das tun“, beendet sie ihren Auftritt.
Joko fährt fort, man wolle den Zuschauer:innen die Möglichkeit geben, sich auch nach den 15 Minuten weiter über die Situation im Iran zu informieren. „Deswegen verschenken wir unsere Instagramreichweite und Aufmerksamkeit an diese beiden Damen hier – und zwar für immer“, sagt Klaas.
In den sozialen Medien löst diese Aktion viel Trubel aus. Am Donnerstag, 27. Oktober, trenden #JKlive und #Klaas auf Twitter. Politiker:innen, Moderatoren-Kolleg:innen und Zuschauer:innen feiern die beiden für ihren Einsatz für den Iran. Auf Azam Jangravis Twitter (@azijangravi) reagieren außerdem auch ein paar iranische Personen überwältigt.
1. „Glücklicherweise ist die Menschheit noch nicht tot“, schreibt ein iranischer User auf den Tweet eines anderen, der getwittert hat: „Zwei deutsche TV-Stars haben ihre persönlichen Instagram-Konten für immer an zwei iranische Aktivistinnen übergeben, um die Stimme der iranischen Revolution zu sein.“
2. „Diese Nachricht ist großartig“, sagt ein:e andere:r User:in zu seinem Tweet.
3. Deutsche User:innen kommentieren, wie sehr sie diese Aktion bewegt habe. „Ich heule hier und das als gestandener #mann“, schreibt ein User. „Nicht schlimm“, antwortet ProSieben. Es sei viel mehr verständlich, bei diesem Thema emotional zu werden.
4. „Danke für eure Ehrenaktion“, kommentiert dieser User.
Auch die Kletterin Elnaz Rekabi wurde für ihre Kopftuch-Aktion gefeiert, als sie wieder in den Iran einreiste. Ihrem Statement auf Social Media trauten die meisten jedoch nicht.
5. „Wie cool ist das denn bitte? Ihr seid die Besten!“, findet diese Nutzerin.
6. Andere heulen wegen der 15 Minuten extra Sendezeit von Joko und Klaas „Rotz und Wasser“.
7. Moderatoren-Kollege Jan Böhmermann findet, dass Klaas und Joko „zwei feine Menschen“ sind und man sich ihre 15 Minuten bei ProSieben bitte anschauen solle.
8. Der Referent von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Goering-Eckardt findet, dass Joko und Klaas zeigen, „wie stark Fernsehen sein kann“.
9. „Genau deshalb liebe ich Joko und Klaas.“
Auch Autor Kim de l‘Horizon macht bei der Frankfurter Buchmesse auf die Proteste im Iran aufmerksam: Kim de l‘Horizon rasiert sich bei Preisverleihung „für die Frauen im Iran“ den Kopf kahl.