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Kita eskaliert bei Faschingsplanung und nennt Eltern sieben Kostüme – „Junge, was ist das?“

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Von: Jana Stäbener

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Eine Kita schickt Eltern E-Mail mit sieben Kostümen für sieben Faschingstage. „Man hat ja sonst nichts zu tun“, regen die sich auf.

Der Fachkräftemangel ist auch in den deutschen Kindertagesstätten ein großes Problem und verschlimmert sich, weil es „Erzieher:innen in ihrem Job nicht mehr aushalten“. Fasching soll offenbar, zumindest in dieser Kita, trotzdem gefeiert werden. Die schickte kürzlich eine Nachricht an die Eltern. In der kündigt die Kita sieben Motto-Tage an, für die die Kinder jeweils passende Faschingskostüme benötigen (siehe unten).

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Kita fordert Eltern per E-Mail auf, sieben Faschingskostüme mitzubringen

Der Twitter-User @BlakesWort teilt den Screenshot der Kita-E-Mail mit dem Betreff „Fasching“ am 29. Januar 2023. „Junge, was ist das?“, schreibt er ungläubig dazu. Dieser Tweet gehört sicher zu den Tweets, bei denen Eltern erst lachen und dann weinen müssen. Denn: In der E-Mail werden sie durch die Blume dazu aufgefordert, folgende Kostüme für die Faschings-Motto-Woche mitzubringen:

  1. 13. Februar: Pyjama für Pyjamaparty
  2. 14. Februar: Grünes Kostüm
  3. 15. Februar: Sommerurlaubs-Kostüm
  4. 16. Februar: Retro-Kostüm
  5. 17. Februar: Smoking oder Abendkleid
  6. 20. Februar: Sportliches Kostüm
  7. 21. Februar: Beliebiges Kostüm

„Fasching oder Karneval – bleibt einfach immer ein direkter Gruß aus der Hölle“, kommentiert ein Nutzer die Kita-E-Mail sofort. Auch unser BuzzFeed-Autor findet, dass Fasching ziemlich problematisch sein kann. Besonders der Faschingsumzug in Prossen – der ist für Veranstalter „Satire“, aber für queere Menschen Hass pur.

Ein paar User:innen verstehen jedoch nicht, warum sich @BlakesWort so zu dieser E-Mail äußert. „Bin ich den die einzige, die den Plan super findet?“, fragt eine Userin. Eine andere stimmt ihr zu. „Manche hier haben tatsächlich einen Stock im Arsch“, kommentiert sie. Eine weitere Person hätte selbst „mega Bock“ auf diese Faschings-Feierlichkeiten. Sie merkt jedoch an, dass es nicht so klinge, „als wären die Kinder in irgendeiner Weise partizipativ in die Entscheidung mit einbezogen worden“. Das finde sie „sehr schade“.

Eine Kita schickt eine E-Mail mit diversen Kostüm-Ideen für die kommenden Faschingstage – einigen Eltern ist das dezent zu viel.
Eine Kita schickt eine E-Mail mit diversen Kostüm-Ideen für die kommenden Faschingstage – einigen Eltern ist das dezent zu viel. © Panthermedia/IMAGO/ agefotostock/IMAGO

„Für Leute mit wenig Geld sind solche Motto-Wochen übrigens die Hölle“

Einige Nutzer:innen weisen jedoch auf einen anderen Aspekt hin, weswegen diese Faschings-E-Mail für sie problematisch ist: „Für Leute mit wenig Geld sind solche Motto-Wochen übrigens die Hölle“, schreibt eine Person und spielt damit auf Menschen an, die unter dem Hashtag #IchbinArmutsbetroffen von ihrem Leben in Armut erzählen. „Wie krass das für finanziell schwache Menschen Druck aufbauen muss“, kommentiert ein:e User:in. Eine weitere Person stolpert über den „Smoking“ und das „Abendkleid“. „Lässt darauf schließen, dass es sich um eine Kita für Besserverdienende handelt.“

Eine Mutter schreibt, sie habe beim Lesen sofort gedacht: „Na toll, erstmal grüne Sachen kaufen gehen, weil meine Kinder sonst nicht grün tragen.“ Für den Mottotag „Retro“ müsse sie dann etwas nähen, weil wo solle sie bitte Retro-Kostüme in kleinen Größen herbekommen. „Man hat ja sonst nichts zu tun. Alleinerziehende mit Job werden sich freuen“, schreibt eine Person sarkastisch. Ganz davon abgesehen, dass es für Kinder, die Verkleiden hassen, die absolute „Horrorwoche“ sein muss, findet eine weitere Userin.

Das Kita-Unternehmen möchte sich zu den Reaktionen nicht äußern, hieß auf Anfrage von BuzzFeed News DE.

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