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Nach Tod der Queen: Südafrikaner:innen fordern Diamant aus Kronjuwelen zurück

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Von: Pia Seitler

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Der Sarg von Queen Elizabeth mit dem Zepter wird nach der Trauerfeier vor der Beisetzung aus der Westminster Abbey herausgetragen.
Der Sarg von Queen Elizabeth mit dem Zepter wird vor der Beisetzung aus der Westminster Abbey herausgetragen. © Bernat Armangue/dpa

Es geht um den wahrscheinlich größten Diamanten der Welt. Teile von ihm stecken in den britischen Kronjuwelen. Menschen in Südafrika fordern sie jetzt zurück.

Während sich in London Tausende Menschen in eine kilometerlange Schlange stellten, um den Sarg der Queen zu sehen und Elizabeth die letzte Ehre zu erweisen, wird in Südafrika die Forderung lauter, die britische Königsfamilie müsse Diamanten aus den Kronjuwelen an Südafrika zurückgeben.

Es geht vor allem um einen Diamanten, der laut CNN als der weltweit größte geschliffene Diamant bekannt ist: „Der große Stern von Afrika“ oder auch „Cullian I“ genannt. Er wurde aus einem Edelstein geschliffen, der 1905 in Südafrika abgebaut und danach wohl König Edward VII. geschenkt wurde. Im Moment befinde er sich auf einem Zepter, das der Queen gehörte.

Aktivisten und Politiker:innen fordern Rückgabe von Diamanten aus den britischen Kronjuwelen

Nach dem Tod der Queen drückten Menschen auf der ganzen Welt ihr Beileid aus. Auf Twitter teilten Paddington, Playmobil und Disney ihre Trauer über den Tod der Queen. Gleichzeitig rückten Themen wie Rassismus und Kolonialismus in den Fokus. Viele Menschen in Südafrika betrachten laut CNN den Erwerb der Diamanten und Juwelen durch Großbritannien als unrechtmäßig und fordern die Rückkehr der Schätze nach Südafrika.

„Der Cullinan-Diamant muss sofort an Südafrika zurückgegeben werden“, sagte der Aktivist Thanduxolo Sabelo laut CNN gegenüber lokalen Medien. Vuyolwethu Zungula, ein Mitglied des südafrikanischen Parlaments, forderte sein Land auf, Wiedergutmachung für all den Schaden zu verlangen, den Großbritannien angerichtet habe und auch, dass es die Rückgabe des gesamten von Großbritannien gestohlenen Goldes und der Diamanten verlangen müsse.

Petition zur Rückführung der Diamanten der Queen nach Südafrika

Die Diskussion wird auch im Netz geführt: Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa teilte nach dem Tod der Queen einen Tweet, mit Fotos von einem Treffen mit Königin Elizabeth und drückte sein Beileid aus. Ein Nutzer will daraufhin wissen, ob Ramaphosa die Queen denn gefragt habe, wann sie den südafrikanischen Diamanten zurückgebe. Eine Petition, die die Rückführung der Diamanten fordert, habe laut CNN bereits 6000 Unterschriften.

Der Diamant wurde in einer privaten Mine in Südafrikas alter Provinz Transvaal entdeckt. Das Unternehmen aus Amsterdam, das den Diamanten damals schliff, schreibt auf seiner Homepage: „Die Regierung der südafrikanischen Transvaal-Kolonie kaufte den Edelstein und schenkte ihn dem britischen König Edward VII. als Geburtstagsgeschenk.“ Everisto Benyera, Professor für afrikanische Politik an der Universität von Südafrika hingegen sagt gegenüber CNN, dass „koloniale Transaktionen illegitim und unmoralisch“ seien.

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