11 deutliche Tweets dazu, dass das sexistische Ballermann-Lied „Layla“ auf Volksfesten verboten wird
Nach Würzburg entschied nun auch Düsseldorf, dass das Ballermann-Lied „Layla“ zu sexistisch für die kommende Kirmes ist. Hier 11 Tweets zu dieser Entscheidung.
„Sie ist schöner, jünger, geiler“, singen Menschen auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest in einem Tweet vom 12. Juli – aber ohne Begleitung der Band. Warum? Die Stadt Würzburg hatte laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu Wochenbeginn bekannt gegeben, dass „Layla“ von DJ Robin & Schürze auf dem Würzburger Fest nicht gespielt werden dürfe. Hier der Live-Ticker zu allen Verboten rund um den Ballermann-Song „Layla“. Hintergrund sei der sexistische Liedtext, bei dem es um eine Prostituierte geht, die „Puffmama Layla“. Sie hat eine „geile Figur“ und „blondes Haar“ und wird im Song als „Luder“ bezeichnet. Auf Twitter trendet „Layla“ nun seit Tagen. Wir sammeln die besten Reaktionen auf das Verbot des sexistischen Partysongs.
Ballermann-Lied „Layla“ verboten: Nach Würzburg zieht nun auch Düsseldorf nach
Weil die Junge Union (JU) vor einigen Wochen auf ihrem Landestag genau den sexistischen Partysong „Layla“ spielte, hagelte es enorme Kritik. Die Landeschefin der hessischen Jusos, Sophie Frühwald, machte die Szene öffentlich. Zu sehen ist JU-Chef Sebastian Sommer, der klatschend Helfer:innen auf die Bühne bittet, während im Hintergrund „Ich hab ‚nen Puff und meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler, la-la-la-la-la-la-la-Layla“, aus den Boxen schallt. Auch auf Twitter muss sich die JU zu diesem Video einige Kommentare anhören. Zum Beispiel folgenden: „Die JU ist einfach schon immer ein unangenehmer Haufen provinzieller Malle-Klatsch-Patienten gewesen.“
Die Stadt Würzburg scheint aus dem Vorfall bei der JU ihre Konsequenzen zu ziehen: Anfang dieser Woche gab sie bekannt, den Song verbieten zu wollen. Am Mittwoch, 13. Juli, zog nun auch die wesentlich größeren Düsseldorfer Kirmes nach, die am 15. Juli beginnt. Das umstrittene Lied über die Puffmama Layla soll auch hier nicht gespielt werden. Eine entsprechende Entscheidung trafen die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus. „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz“, sagte Schützen-Chef Lothar Inden der dpa. Es handle sich dabei nicht um ein konkretes Verbot, sondern eher eine Handlungsempfehlung an die Veranstalter:innen.
11 Tweets zum Verbot vom sexistischen Ballermann-Song „Layla“
Doch das Verbot von „Layla“ in Würzburg, und die Aufforderung, den Song auch in Düsseldorf auf der Kirmes nicht zu spielen, erhitzt die Gemüter. Auf Twitter gibt es viele User:innen, die die Entscheidung als eine Art „Zensur“ betrachten. „Von vorne bis hinten eine dumme Entscheidung“, schreibt ein User und postet ein Video, das anscheinend die aktuelle Situation in Würzburg abbildet. Die Band sagt zur tobenden Meute im Video, sie könne das Lied nicht spielen, weil sie sonst in „Teufels Küche“ komme. Also singt kurzerhand das Publikum (Video im Tweet unten).
1. „Ich hab‘ ‚nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler. La-la-la-la-la-la-la-Layla“ singen die Menschen im Publikum in Würzburg.
2. Die Heute-Show spielt auf die Verwendung des Songs bei der hessischen Jungen Union an, die das Lied beim Landestag gespielt hatte: „So ein Volksfest ist schließlich eine seriöse Veranstaltung und kein Treffen der Jungen Union.“
3. Marco Buschmann (Bundesjustizminister, FDP) spricht sich schon am Dienstag zum Verbot aus. Er findet Schlagertexte „behördlich zu verbieten [...] ist eins zu viel“.
4. Ein CDU-Politiker ist der Meinung, wer Lieder verbiete, verbrenne auch Bücher.
5. Diese Nutzerin lenkt die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema: Sie fragt, inwiefern das Verbot vom Song „Layla“ ihr als Frau helfen würde, ihre gesellschaftliche Stellung oder ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
6. Ein Nutzer stellt die berechtigte Frage in den Raum, was in „Deutschland alles verboten wäre, wenn auf Stadtfesten gut Englisch verstanden würde“.
7. Ein User, der immer wieder gegen Grün hetzt, verfasst aus Trotz einen eigenen Song im gleichen Takt wie der Ballermann-Song „Layla“. Doch er vergisst eine Komponente: Der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, Christian Schuchardt, gibt in seinem Lebenslauf eine Mitgliedschaft bei der CDU an.
Link zu Christian Schuchardts Profil auf der Website der Stadt Würzburg.
8. Dieser User spielt genau darauf an. Er schreibt: „Wenn Wutbürger-Twitter herausfindet, dass die Stadt, in der ‚der woke linksgrüne Mob #Layla verboten hat‘ CSU-geführt ist“.
Tatsächlich sind Grüne und CSU in den Fraktionen des Würzburger Stadtrates aktuell relativ ausgeglichen (Grüne 16, CSU 13). Hier findest du die genaue Aufteilung der Mitglieder und Fraktionen.
9. Dieser User findet es problematisch, dass wir „so prüde“ sind, „dass wir einen beknackten Ballermann Song dermaßen politisieren müssen“.
10. Auch der Journalist Leon Enrique Montero, stellt die Diskussion um #Layla allgemein infrage. Laut ihm zeige sie „mal wieder, wie Kulturkampf von Rechts funktioniert“. Entscheidungen wie diese würden instrumentalisiert zu „seht her, der „woke Mob“ nimmt uns unsere Freiheit“.
11. Die Heute-Show legt außerdem noch einmal mit diesem Tweet nach und kommentiert die aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofes, nach dem Sauter und Nüßlein ihre Millionen aus der Masken-Affäre behalten dürfen. „Sie wollen damit jetzt ein Volksfest in Würzburg veranstalten, auf dem die Bands nur #Layla spielen dürfen“, witzelt sie ZDF-Sendung in einem Tweet am 13. Juli.
Hier geht es zu einem Artikel über CSU-Abgeordnete Sauter und Nüßlein, die nun Millionen aus ihren Masken-Deals behalten dürfen.