Lehrerin postet auf TikTok, dass sie immer absichtlich zu spät kommt – und wird gefeuert

Eine Lehrerin wird wegen eines ihrer TikToks beim Arbeitgeber angeschwärzt – der feuerte sie. Hier die ganze Story.
Unsere heutige Arbeitswelt ist schon verrückt – vor allem, wenn sie mit Social Media in Kontakt kommt. So wie bei dieser Bewerberin, die auf eine Job-Absage mit einem Meme antwortete und zum Gespräch eingeladen wurde. Doch nicht bei allen ist die digitale Welt voller Memes, TikToks, Reels und GIFs ein Segen: – sie kann auch den genau gegenteiligen Effekt haben. So wie bei Nicole Johnson, für die ein TikTok nun vorläufig das Ende ihrer Lehrer:innenkarriere bedeutet.
Lehrerin wird wegen TikTok gefeuert: Eine Kollegin reichte ein Foto von ihrem TikTok ein
Johnson ist alleinerziehende Mutter und arbeitete laut Insider als Sonderschullehrerin. Zumindest war sie das bis vor einer Woche noch, denn seitdem postet die 29-Jährige immer wieder TikToks, in denen sie angibt, eine Kollegin hätte sie bei der Schulverwaltung angeschwärzt, worauf sie gefeuert wurde. Sie postete am 10. August ein Video mit der Aufschrift: „POV: Deine 60+-jährige Kollegin reicht ein Foto von deinem TikTok ein und du wirst gefeuert“ (siehe unten).
Mitarbeitende rauszuschmeißen ist nicht für jeden Chef oder jede Chefin leicht – für diesen CEO ist es „das Schwierigste, was ich je tun musste“ – er teilt auf LinkedIn, wie er weint.
Anscheinend ging es um das am 15. Mai 2022 gepostete Video, in dem Johnson aus einem Starbucks-Becher trinkt. Das Video hat die Bildunterschrift: „Ich sage meinen Kollegen, dass ich auf keinen Fall früher kommen kann, weil ich Kinder habe, aber trotzdem komme ich täglich mit einem Starbucks.“ (siehe unten). Das FYP (for your page) habe in diesem Fall bedeutet "F you people", erklärt Johnson in einem späteren Video. Sie habe da nur einen Trend mitgemacht, weil sie immer wieder gebeten wurde, früher zu kommen und es nicht mehr ausgehalten habe, sagt sie.
Auch diese Frau hält nicht mehr aus, dass ihre Chefin ihre Arbeit als ihre eigene ausgab, und versteckte eine Signatur in ihrer Präsentation.
Wurde Johnson gefeuert, weil sie „unprofessionelle TikToks“ postete?
In mehreren TikToks erklärt die junge Mutter von drei Kindern, dass sie sich bei ihrem Arbeitgeber schon auf einer „dünnen Linie“ bewegt habe und dass das Video mit dem Starbucks-Kaffee nur der Tropfen auf den heißen Stein gewesen sei.
Auch Insider schreibt, dass die Serie von Ereignissen, die zu Johnsons Entlassung führte, bereits im November 2021 begann. In einem Video vom 11. August sagte Johnson, dass sie im November vergangenen Jahres für drei Wochen in den Verwaltungsurlaub geschickt wurde, weil sie „unprofessionelle TikToks“ hochgeladen habe und „eine Mitarbeiterin belästigt“ habe. In den TikToks habe sie die Geschichte ihrer Nichte erzählt, die eine traumatische Hirnverletzung erlitten hatte.
Als sie im Dezember aus der Beurlaubung zurückkam, wurde sie von der Schulleitung per E-Mail auf ihre Verspätungen hingewiesen, die sie immer mit ihrem ADHS und ihrer Rolle als alleinerziehende Mutter begründete. Nach dem Video mit dem Starbucks-Becher wäre sie dann zu einem Treffen gerufen worden, um ihre Beiträge in den sozialen Medien anhand von Bildern zu besprechen. Sie habe sofort erkannt, wer sie verraten habe.
Die Kündigung stimmt Johnson mittlerweile schon ein wenig betroffen. „Ich werde mich nie von den Schülern verabschieden können, sie werden denken, ich hätte sie einfach verlassen“, sagte Johnson auf TikTok (siehe oben).
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