9 Tweets, die im Lufthansa-Streik Solidarität mit Mitarbeitenden zeigen – „kein Recht auf zwei Wochen Ballermann“

Mehr als 1000 Flüge strich die Lufthansa wegen des Warnstreiks des Bodenpersonals. Im Netz erhalten die Beschäftigten im Lufthansa-Streik viel Zuspruch.
Lange Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen und wochenlang verschollenes Gepäck: Probleme an deutschen Flughäfen gab es in dieser Urlaubssaison bereits einige und nun hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Lufthansa-Bodenbeschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Da die Bodenbeschäftigten auch für die Wartung der Technik zuständig sind oder die Flugzeuge in die entsprechende Position mit Pushback-Fahrzeugen zurückschieben, kommt es zu Flugausfällen und Verzögerungen.
Wegen des Streiks hat die Lufthansa laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) nahezu ihren kompletten Flugplan abgesagt. Betroffen sind demnach mehr als 1000 Flüge und rund 144.000 Fluggäste. Zahlreiche Passagier:innen sind am Frankfurter Flughafen gestrandet. Nach anfänglicher Leere im Terminal bildeten sich vor den wenigen besetzten Schaltern lange Schlangen von Reisenden. Es handelte sich Augenzeugen zufolge meist um ausländische Tourist:innen, die ihren Weiterflug umbuchen wollten, berichtet die dpa. Lufthansa hatte den Passagier:innen geraten, die kein Umbuchungsangebot erhalten haben, nicht an die Flughäfen zu kommen. Sie sollten sich möglichst auf digitalen Wegen beim Unternehmen um neue Flüge oder zwischenzeitliche Unterkünfte zu kümmern.
Verdi fordert im Lufthansa-Streik mehr Gehalt für Bodenpersonal
Hintergrund für den Warnstreik sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 20.000 Bodenbeschäftigten bei Lufthansa. Die Situation auf den Flughäfen eskaliere, die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen, heißt es in einer Pressemitteilung von Verdi. In Nordrhein-Westfalen (NRW) streikten Beschäftigte der Unikliniken mehr als elf Wochen für bessere Arbeitsbedingungen.
Lufthansa habe bewusst darauf verzichtet, nach der Warnstreikankündigung noch einmal zu verhandeln, sagte Verdi-Streikleiter Marvin Reschinsky, wie die dpa berichtet. Er hoffe nun auf ein schnelles, gutes Ergebnis. „Wir erwarten ganz klar, dass Lufthansa in der nächsten Woche nachlegt, damit der Luftverkehr wieder läuft.“
Lufthansa-Sprecher Martin Leutke bezeichnete den Warnstreik laut dpa als „unnötig, überzogen und viel zu umfänglich“. Das Unternehmen habe schließlich ein substanzielles Angebot vorgelegt, über das man weiter hätte sprechen können. Verdi habe sich aber entschieden, den Konflikt auf dem Rücken der Passagiere auszutragen. „So einen Streik hätte es nicht gebraucht.“