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„An Zynismus nicht zu überbieten“: Luisa Neubauer empört über Afrika-Reise von Olaf Scholz

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Von: Felicitas Breschendorf

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Links ist Olaf Scholz, rechts die Aktivistin Luisa Neubauer. Luisa Neubauer empört sich über die Afrika-Reise von Olaf Scholz.
Die Afrika-Reise von Olaf Scholz löst bei Luisa Neubauer Empörung aus. © Christoph Soeder/ dpa, Michael Kappeler/ dpa

Luisa Neubauer von Fridays for Future kritisiert die Afrika-Reise von Olaf Scholz. Deutschland will dort Gas fördern. 

Bundeskanzler Olaf Scholz ist vergangenen Sonntag für drei Tage nach Afrika gereist. Dem Senegal hat er eine Zusammenarbeit bei der Gasförderung vorgeschlagen. Das Land plant, Gas nach Europa zu exportieren. Die Klimabewegung Fridays for Future zeigt sich fassungslos über die Reise, wie aus einem aktuellen Tweet von Luisa Neubauer hervorgeht.

In einem Statement gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) führt die Aktivistin die scharfe Kritik an Scholz noch weiter aus. In dem Wissen, dass Deutschland die Klimaziele selbst nicht einhalte, sei „der selbst ernannte Klimakanzler in den Klima-Hotspot Afrika“ gereist und habe neue Gasbohrungen beworben.

Außerdem erinnert Luisa Neubauer in ihrem Statement daran, dass Deutschland dem globalen Süden Entwicklungsgelder für die Klimaanpassung zugesagt hat. Bis heute weigere sich der Bund, die Gelder zu zahlen. Statt mit erneuerbaren Energien, werbe der Kanzler in Afrika jetzt mit neuem Gas. Das sei „an Zynismus nicht zu überbieten“, kommentiert Luisa Neubauer laut der dpa. „Um noch eine Chance zu haben, das Weltklima mittelfristig zu stabilisieren und uns zu schützen, kann es keine neuen Öl- oder Gasfelder mehr geben.“

„Dreist“ findet die Fridays-for-Future-Bewegung im Senegal den Besuch von Scholz

Afrika ist stark von der Erderwärmung betroffen, trägt momentan aber nur vier Prozent zu den weltweiten Treibhausgas-Emissionen bei, erinnert Yero Sarr von Fridays für Future Senegal laut der dpa. Bei der Klimakonferenz in Glasgow haben sich alle Staaten geeinigt, die Erderwärmung auf 1, 5 Grad zu begrenzen. „Das sollte auch für einen Kanzler wie Olaf Scholz nicht zu schwer zu verstehen sein“, spottet Yero Sarr.

Statt erneuerbare Energien voranzutreiben, wolle der Kanzler ein Gasprojekt fördern, das auch in Afrika die Emissionen in die Höhe treiben werde. „Wir sagen euch, was das ist: Es ist dreist“, heißt es von der senegalesischen Bewegung gegenüber der dpa. Es brauche keine neuen Gasbohrungen. Deutschland solle stattdessen den Umstieg auf erneuerbare Energien unterstützen.

Gasförderung im Senegal: Die Hintergründe

Senegal will gemeinsam mit seinem Nachbarland Mauretanien das Gasvorkommen vor der westafrikanischen Küste erschließen. Ab Herbst 2023 plant Senegal laut der Tagesschau, das Flüssigerdgas (LNG) zu exportieren – auch nach Deutschland und Europa. Bei seiner Afrika-Reise hat Scholz deshalb dem Senegal seine Zusammenarbeit bei der Gasförderung angeboten.

Auf Grund des geplanten Öl-Embargos gegen Russland könnte Gas bald knapp werden. Wie Heizen trotzdem bezahlbar bleiben kann, erfahrt Ihr hier. Das Gas aus Westafrika könnte dabei helfen, das russische zu ersetzen.

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