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US-Kongress bekommt erstes Gen Z-Mitglied der Geschichte

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„Unterschätzt junge Leute nicht“, sagte Maxwell Frost noch im August. Jetzt ist er der erste der Generation Z, der im US-Kongress sitzen wird.

Maxwell Frost, ein 25-jähriger progressiver Aktivist, hat seine Kandidatur für den 10. Bezirk in Florida gewonnen und zieht somit als allererstes Gen Z-Mitglied in den US-Kongress ein. Der Demokrat setzte sich in Florida gegen den Republikaner Calvin Wimbish, einen 51-jährigen Armee-Veteranen, mit mehr als 30.000 Stimmen durch. Sein Wahlbezirk wählte schon immer überwiegend demokratisch.

„WIR HABEN GEWONNEN!!!!“ twitterte Frost, nachdem sein Sieg bekannt wurde. „Heute wurde Geschichte geschrieben. Wir haben für die Leute in Florida Geschichte geschrieben, für die Generation Z und für alle, die glauben, dass wir eine bessere Zukunft verdienen. Ich bin mehr als dankbar für die Möglichkeit, meine Heimat im Kongress der Vereinigten Staaten zu vertreten.“

Maxwell Frost: Für Gen Z Waffengewalt und Klimawandel bekämpfen

Bei den Zwischenwahlen 2022 konnten die Mitglieder der Gen Z, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, erstmals für den Kongress kandidieren. Das Mindestalter für ein Mandat im Repräsentantenhaus liegt bei 25 Jahren. Die ältesten Mitglieder des Jahrgangs hatten diese Grenze also endlich überschritten.

Frost ist auch der erste Afrokubaner, der in den Kongress gewählt wurde. Das progressive Programm, mit dem er kandidierte, sieht vor, Waffengewalt zu beenden, das Krankenversicherungssystem „Medicare“ auszuweiten, günstigeren Wohnraum zu schaffen und den Klimawandel zu bekämpfen. Das sind durchaus wichtige Themen für junge Menschen: Bei den Midterms 2022 wollen sich viele jüngere Menschen mit ihrer Stimme Gehör verschaffen.

Maxwell Frost spricht während einer „March For Our Lives Florida“-Kundgebung und einer Hilfsveranstaltung auf dem Tinker Field am 26. März 2021 in Orlando, Florida
Maxwell Frost spricht während einer „March For Our Lives Florida“-Kundgebung und einer Hilfsveranstaltung auf dem Tinker Field am 26. März 2021 in Orlando, Florida © Stephen M. Dowell/ZUMA Wire/IMAGO

Frost will mit seinem Programm die junge Generation Z ansprechen

Obwohl der junge Aktivist noch nie in einem Amt tätig war und das College noch nicht abgeschlossen hat, war Frost als nationaler Organisationsleiter bei „March for Our Lives“ tätig und arbeitete an drei Präsidentschaftskampagnen und mehreren politischen Kampagnen auf Staatsebene mit. Außerdem arbeitete Frost mit der „American Civil Liberties Union“ zusammen.

Frost, dessen Kampagne laut Open Secrets mehr als 1,2 Millionen Dollar einbrachte, sagte im Oktober gegenüber HuffPost, was er durch seine Organisation beim „March for Our Lives“ gelernt habe. Nämlich, dass die Generation Z und junge Menschen „etwas wollen, für das sie stimmen können, nicht dagegen“. Er ergänzte, dass viele Kampagnen sich oft nicht die Mühe machen würden, Wähler:innen seiner Generation anzusprechen.

Der junge Demokrat Maxwell Alejandro Frost (M) feiert mit seinen Anhängern in der Abbey. Frost ist das erste Mitglied der Generation Z, das in den US-Kongress einzieht.
Der junge Demokrat Maxwell Alejandro Frost (M) feiert mit seinen Anhängern in der Abbey. Frost ist das erste Mitglied der Generation Z, das in den US-Kongress einzieht. © Orlando Sentinel/Stephen M. Dowell/picture alliance/dpa

Maxwell Frost wird erstes Gen-Z-Kongressmitglied: „Wir haben heute Geschichte geschrieben“

Der 10. Distrikt in Florida umfasst Gebiete in Orlando und wurde frei, nachdem die demokratische Abgeordnete Val Demings beschlossen hatte, gegen den Republikaner Marco Rubio für den US-Senat zu kandidieren. Bei den Vorwahlen der Demokrat:innen setzte sich Frost laut CBS News mit mehr als 34 Prozent der Stimmen gegen neun andere Kandidat:innen durch. Unterstützt wurde er von Senator Bernie Sanders, für den er früher gearbeitet hatte, sowie von der Abgeordneten Pramila Jayapal und Senatorin Elizabeth Warren.

Nachdem er die Nominierung der Demokrat:innen gewonnen hatte, twitterte Frost, er habe wegen „unserer Botschaft: Liebe“ gewonnen und ergänzte: „Egal, wer du bist, du verdienst eine Gesundheitsversorgung, einen Existenz-sichernden Lohn und ein Leben frei von Waffengewalt“ – allein bis zum Sommer 2022 starben bereits 17.820 Menschen in den USA durch Waffengewalt. „Wir haben heute Geschichte geschrieben.“

„Mein Name ist Maxwell Alejandro Forst und ich bin der erste Gen-Z-Kongressabgeordneter. Schließt junge Menschen nicht aus.“

„An der Zeit, dass arme, arbeitende und junge Menschen einen Platz am Tisch bekommen“

Frost engagierte sich erstmals als Highschool-Schüler nach der Schießerei in der Sandy-Hook-Schule im Jahr 2012. Er sprach offen über einen Waffen-Vorfall bei einer Halloween-Veranstaltung in der Innenstadt von Orlando, den er 2016 überlebte. Als zwei Männer anfingen, aufeinander zu schießen, „begannen wir alle zu rennen“, erzählte er Insider.

Frost entschloss sich, für den US-Kongress zu kandidieren, da „wir das System nicht ändern werden, solange wir nicht unsere Führung ändern. Es ist an der Zeit, dass arme, arbeitende und junge Menschen einen Platz am Tisch bekommen“, schrieb er in einer Umfrage für Ballotpedia. „Bei meiner Kampagne geht es darum, eine Koalition von Menschen hinter einer Plattform zu organisieren, die ihre Werte und Interessen vertritt“, so Frost.

Autorin ist Anna Betts. Dieser Artikel erschien am 09.11.2022 zunächst auf buzzfeednews.com. Aus dem Englischen übersetzt von Aranza Maier.

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