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Neuer Name, neues Logo, bekanntes Essen: Russische McDonald‘s-Kopie öffnet erste Filialen

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Von: Robert Wagner

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MOSCOW, June 12, 2022 -- Journalists take pictures of hamburgers at the newly opened fast food restaurant in
Ungewohnt große Aufmerksamkeit für einen gewöhnlichen Hamburger: Am 12. Juni wurden die ersten Filialen des McDonald‘s-Nachfolgers in Moskau eröffnet. © Bai Xueqi/IMAGO

Im März zog sich McDonald‘s wegen des Ukraine-Kriegs aus Russland zurück. Nun werden die ehemaligen Filialen wiedereröffnet – neu ist aber nur die Verpackung.

Drei Monate nach ihrer vorläufigen Schließung haben die ehemaligen russischen Filialen der Fast-Food-Kette McDonald‘s nun unter neuem Namen und Logo wieder ihre Pforten geöffnet. Nach dem Rückzug des US-Unternehmens Mitte März infolge der Sanktionen gegen Russland hatte ein reicher Unternehmer aus Sibirien alle 850 McDonald‘s-Filialen in Russland gekauft und die Fortführung ihres Betriebs angekündigt. Zunächst wurden am Sonntag zwölf Filialen in Moskau wiedereröffnet, weitere 50 sollen heute folgen, wie die taz und Spiegel Online berichten.

Das Geschäft läuft nun unter dem Namen „Wkusno i Totschka“, was übersetzt etwa „Lecker und Punkt“ bedeutet. Auch das weltberühmte Logo, ein geschwungenes gelbes M, wurde grundlegend verändert. Es besteht jetzt aus zwei orangen Strichen und einem roten Kreis auf dunkelgrünem Hintergrund. Sie sollen zwei Pommes und ein Burgerpatty darstellen. Die Standorte und das Personal bleiben jedoch dasselbe. Der neue Besitzer, Alexander Govor, hat sich laut McDonald‘s vertraglich dazu verpflichtet, die ehemaligen Mitarbeiter mindestens zwei Jahre lang zu denselben Konditionen weiterzubeschäftigen.

Langersehnte Rückkehr von McDonald‘s am russischen Nationalfeiertag

Der Rückzug des Fast-Food-Konzerns aus Russland im März bewegte die Gemüter. Ein besonders treuer McDonald‘s-Fan kettete sich aus Protest gegen die Schließung sogar an den Eingang einer Moskauer Filiale, was in den sozialen Medien heftig diskutiert wurde. Entsprechend groß war der Andrang, als am Sonntag in Moskau die ersten Filialen des Nachfolgers öffneten. Ausgerechnet am russischen Nationalfeiertag, dem „Tag Russlands“, strömten Hunderte Menschen in die liebgewonnen Fast-Food-Tempel.

Die neue Geschäftsführung setzt dabei auf Altbewährtes. Die Gerichte bleiben offenbar weitgehend identisch, lediglich die Namen haben sich geändert. Aus dem „Filet-o-Fish“ ist der „Fish Burger“ geworden, der Hamburger „Royal TS“ heißt nun „Grand“. „Schmeckt so wie immer“, zitiert die taz einen Gast. Wie sehr hinter dem neuen Gewand Altbekanntes steckt, zeigt dieser Tweet: Das alte McDonald‘s-Logo wird einfach übermalt, um etwa Soßen weiterverwenden zu können. Auch andere westliche Marken wie Coca-Cola werden von Russland kopiert.

McDonald‘s hat in Russland Symbolcharakter

Die Eröffnung der ersten McDonald‘s-Restaurants im Jahr 1990 markierte den Beginn einer neuen Ära in der russischen Geschichte. Nach dem Ende des Kalten Krieges sollte die wirtschaftliche Öffnung des Landes dessen Demokratisierung fördern. Die russische Bevölkerung hat die Öffnung ihres Landes für den westlichen Kapitalismus begrüßt: Es bildeten sich damals fast kilometerlange Schlangen vor den Filialen.

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