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Mehrheit der Verbraucher:innen findet Werbung für ungesundes Essen bei Kindern problematisch

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Von: Jana Stäbener

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Gummibärchen-Werbung, die sich speziell an Kinder richtet, findet die Mehrheit der Deutschen nicht angemessen.
Süßigkeiten-Werbung, die sich speziell an Kinder richtet, findet die Mehrheit der Deutschen nicht angemessen. © Panthermedia/IMAGO/snowfieldphotography/IMAGO

Haribo macht Kinder froh – oder doch nicht? Laut Umfrage lehnen viele Verbraucher:innen Werbung für Ungesundes und Süßes bei Kindern ab.

Schon seit längerem fordert ein Bündnis aus Ernährungs- und Kinderschutzorganisationen ein Werbeverbot für Süßigkeiten. Die deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen sieht das ähnlich und lehnt an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel wie Chips, Cola und Süßes ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Verbraucherzentrale (vzbv).

Eine deutliche Mehrheit spricht sich außerdem für Zucker-, Fett- und Salz-Höchstgrenzen aus, wenn Lebensmittel an Kinder vermarktet werden. Das entspricht auch den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die darin einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung von Fehlernährung sieht.

In Spanien wird Werbung verboten, die Klischees bedient – Werbung für pinke Mädchen-Puppenherde beispielsweise.

„Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel ist überfällig und auch wirksam“

„Die Bundesregierung sollte den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sowie dem Wunsch der Verbraucher:innen nachkommen und Kinder besser vor fettigen Snacks und Zuckerbomben schützen. Ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel ist überfällig und auch wirksam, wie die Erfahrungen anderer Länder wie Spanien, Norwegen oder Irland zeigen“, sagt vzbv-Vorständin Ramona Pop in einer Pressemitteilung.

Schon im November 2022 wurde ein Appell veröffentlicht, in dem unter anderem die Deutsche Diabetes Gesellschaft, der Bundeselternrat, das Deutsche Kinderhilfswerk, Foodwatch, die Verbraucherzentrale, der WWF sowie die AOK und die Techniker-Krankenkasse dazu aufrufen, Werbung für Süßigkeiten einzuschränken. Expert:innen sind sich jedoch nicht sicher, ob dies das Problem vollständig löst. Denn ein Werbeverbot für Süßigkeiten würde Kinder nicht davon abhalten, sie zu essen.

Bernd Nauen, Geschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), denkt, dass ein Werbeverbot nichts „an den tatsächlichen Ernährungsmustern, die in den Familien herrschen“ ändern würde. Das sagt er der Tagesschau. „Fehlendes Ernährungswissen“ sei eher ausschlaggebend für Übergewicht, als die Werbung für Süßes und Ungesundes.

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