9 wütende Tweets zum eingeschläferten Walross Freya – „man schämt sich, ein Mensch zu sein“
Das Walross Freya wurde eingeschläfert, weil die Menschen in Oslo ihr gefährlich nahekamen – für viele Menschen an „Schande und Dreistigkeit“ nicht zu übertreffen.
Viele Menschen verfolgten in den vergangenen Wochen mit einem Schmunzeln, wie das Walross Freya vor der norwegischen Hauptstadt Oslo immer wieder auftauchte und sich auf die kleinen Boote warf, die im Hafen Oslos standen. Klar, für das über 600 Kilogramm schwere Tier waren die Boote eine Alternative zu den Eisschollen aus ihrer Heimat, dem Polarkreis. „Waren“ ist hier das Stichwort, denn die Walross-Dame Freya wurde am Sonntagmorgen, 14. August, eingeschläfert, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete.
Walross Freya „aus Sicherheitsgründen“ eingeschläfert
Die Entscheidung, Freya einzuschläfern, stimmt nun viele Menschen wütend. Gerade wurde „ein Walross abgemurkst“, lässt eine Twitter-Userin am selben Tag ihren Emotionen freien Lauf. Auch diese Fotos stimmen uns emotional – sie zeigen die letzten Augenblicke zwischen Menschen und ihren Haustieren. Doch während viele dieser Tiere gehen mussten, weil sie beispielsweise unter Krebs litten, wurde das Walross Freya „aus Sicherheitsgründen“ eingeschläfert. So bezeichnete es die verantwortliche Fischereidirektion.
Das Walross Freya entwickelte sich laut dpa in den vergangenen Wochen zur Sommerattraktion und zog zahlreiche Schaulustige, Tourist:innen und Anwohner:innen in Oslo an. Für das Tier sei es stressig, wenn es ständig von Menschen belagert würde, sagte der Walross-Experte Rune Aae laut Spiegel schon im Juli. Außerdem, so gab es die Fischereidirektion an, seien Walrosse gefährlich. Sie warnte die Menschen also mehrmals, Abstand zu halten – anscheinend ohne Erfolg.

9 wütende Tweets zur Einschläferung von Walross Freya in Oslo
Besonders, dass Menschen zu Freya ins Wasser hüpften und dem Tier mit Kindern sehr nahe gekommen waren, um Fotos zu machen, sei ein Problem gewesen. „Wir haben alle möglichen Optionen abgewogen“, sagte der Leiter der Fischereidirektion, Frank Bakke-Jensen, der dpa zufolge. Eine Verlegung des Tieres hätte zu große Risiken gehabt. Man könne verstehen, wenn die Öffentlichkeit nun bestürzt sei, so Bakke-Jensen. Doch er ergänzt, dass das Leben und die Sicherheit von Menschen trotz Tierschutz vorgehen würden.
Das sehen Twitter-User:innen auf der ganzen Welt anders. Die Tötung von Walross Freya fasse die „Schande und Dreistigkeit der Menschheit buchstäblich zusammen“, schreibt der User Joel Evans am Sonntag, 14. August, – sein Tweet hat mittlerweile mehr als 13.000 Likes. Auch Menschen in Deutschland sind entsetzt. Eine Userin fragt ungläubig, ob das Walross wirklich getötet wurde, weil „dämliche Menschen sich ihm zu sehr angenähert haben“. Eine andere findet: Wir haben die „Schönheit dieses Planeten und seiner Wesen nicht verdient, wenn wir sie so behandeln.“
1. „Sie töteten Walross Freya, weil ‚die Menschen ihm zu nahe kamen‘ – das fasst die Schande und Dreistigkeit der Menschheit buchstäblich zusammen“, schreibt dieser User.
2. Alles nur, weil Menschen so dämlich sind, fragt sich diese Userin.
3. „Man muss nicht die Menschen vor ‚gefährlichen‘ Tieren beschützen, sondern Tiere vor verblödeten Menschen!“
4. Die Schönheit dieses Planeten hätten wir Menschen wohl kaum verdient, findet die Journalistin für Umwelt und Klimapolitik Ann-Kathrin Büüsker.
Die Schönheit unseres Planeten zeigt sich bei vielen Tieren – so wie bei Zwergmäusen, die in Blumen schlafen. Wenn dich der Tod von Walross Freya fertigmacht, dann haben wir hier 17 süße und aufmunternde Fakten über Tiere, die du jetzt gebrauchen kannst.
5. „Man schämt sich, ein Mensch zu sein.“
6. Immer das gleiche, findet dieser User: Egal ob Problembären, Problemwalrosse oder Problemwölfe.
7. Von Veganer:innen gibt es jedoch auch Kritik an der Doppelmoral vieler Menschen, die über den Tod von Walross Freya entsetzt sind, mit Genuss jedoch Fleisch und Wurst essen, wofür auch Millionen Tiere sterben müssen.
Aufgrund dieser Doppelmoral, die der User Max Möhrike beschreibt, regen sich Veganer:innen und Vegetarier:innen manchmal nur auf, wenn sie mit Menschen über Tiere und Fleischkonsum reden müssen. Hier 21 Dinge, bei denen sich Vegetarier:innen nur denken: „Halt die F@#sse, Kevin“.
8. „Liegt wohl daran, dass Menschen doch Mitgefühl mit Tieren haben, solange es ihre Fleisch-Religion nicht berührt“, schreibt diese:r User:in.
Mitgefühl durch Fleischkonsum? Hier schreiben wir über die These „Wer Tiere liebt, sollte sie essen“, die eine SZ-Autorin aufstellte. Ein „groteskes Argument“, ärgern sich Tierschützer:innen.