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Einige Menschen wünschen sich Schwarze Therapeut:innen – doch die zu finden, ist echt schwer

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Zeichnung: Zwei People of Colour sitzen sich gegenüber
Bei der Suche nach eine:r passenden Therapeut:in kann auch die Hautfarbe eine Rolle spielen. © Yolande Mutale/ for BuzzFeed News

Bei der Suche nach Therapeut:innen kann es hilfreich sein, jemanden zu finden, mit dem man sich identifizieren kann.

Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es unter anderem um Depressionen und Suizid.

Eine Schwarze Frau als Therapeutin zu haben, bedeutet für Grace Johnson aus Queens, New York, dass sie sich nicht so oft erklären muss, vor allem wenn es um kulturelle Bezüge geht. Frag sie nach einem Beispiel, sie würde dir sofort eines geben. Im September 2020, zwei Monate nach Beginn ihrer Therapie, zeigte Netflix alte Folgen der Serie „Girlfriends“ aus den frühen 2000er Jahren. Als sie sich die Folgen anschaute, sah sie die Figuren – und auch sich selbst – mit neuen Augen.

Johnson hatte gerade ihren ersten großen Job als Anwältin angetreten und fühlte sich nach einer turbulenten Trennung von ihrer Freundin traurig. Sie beschloss, eine Therapie zu machen. Doch anstatt sich zurückzulehnen und der Nostalgie der Millennials, die die Serie porträtiert, zu lauschen, machte sich Johnson Notizen. „Ich habe mich einfach ein bisschen zu sehr damit identifiziert“, sagt sie. „Alles, was ein Mann in Joans Leben tat, konnte ihre Woche durcheinander bringen. Sie war ein so reaktiver Mensch.“ Nach dieser Erleuchtung schrieb sie ihrer Therapeutin eine E-Mail.

„Ich dachte mir: ‚Hey, ich habe gerade ein paar Folgen von „Girlfriends“ gesehen, weil es auf Netflix läuft. Alles, was Joan tut, fühlt sich ein bisschen zu ähnlich zu meiner Situation an“, sagt Johnson. „Und dann hat sie mir zurückgemailt – ‚Ich wollte gerade anfangen, die Serie zu schauen. Ich werde besonders gut aufpassen. Wir sprechen uns bald.‘“ Mit einer Schwarzen Frau als Therapeutin fühlt sich Johnson wohler, sich so zu zeigen, wie sie ist und sich auf kulturelle Berührungspunkte zu beziehen, die ohne Erklärung verstanden werden.

Grace Johnson vor pinkem Hintergrund
Grace Johnson erkannte, wie wichtig es ist, einen Therapeuten zu haben, der sich mit ihr identifiziert. © Courtesy Grace Johnson

In den USA sind Schwarze Psychotherapeut:innen stark in der Unterzahl

Ein:e Therapeut:in, der zu der eigenen Identität passt, ist zwar keine Garantie für echte Fortschritte, aber viele Schwarze Menschen ziehen es vor, mit einer:m Schwarzen Therapeut:in zu arbeiten. Leider schränken erhebliche Hindernisse den Zugang vieler PoCs in den USA zu Psychotherapie ein. Zum einen gibt es zu wenige Therapeut:innen, mit denen sie sich identifizieren können, zum anderen wird gesellschaftlich noch nicht genug kommuniziert, wann man sich überhaupt Hilfe holen sollte. Prinz Harry hat kürzlich die Bedeutung von Psychotherapie und mentaler Gesundheit betont.

Das war auch bei Johnson der Fall. Bevor sie Hilfe suchte, dachte sie nicht im Entferntesten an ihre psychische Gesundheit. Sie tat ihre depressiven Symptome als natürliche Folge ihrer Lebensumstände ab. Als sie das erste Mal ihren Schmerz wegdiskutierte, war sie zehn Jahre alt. Ihre Familie war gerade aus Nigeria in die USA eingewandert. „Damals fühlte ich eine tiefe Traurigkeit und Einsamkeit, aber ich schob es einfach darauf, dass ich nach Amerika gezogen war oder was auch immer für normale Kindersachen anstanden“, sagt Johnson.

Psychologin, Professorin und Autorin Dr. Rheeda Walker
Psychologin, Professorin und Autorin Dr. Rheeda Walker. © Courtesy Rheeda Walker, Ph.D.

Die hohe Suizidrate bei Schwarzen Kindern in den USA weist auf die Dringlichkeit von Psychotherapie hin

„Viele Leute denken immer noch, dass Menschen, die psychische Hilfe in Anspruch nehmen, schwach sind“, sagt Rheeda Walker, Psychologin, Professorin und Buchautorin. Walker schrieb ein Buch, nachdem sie Statistiken über die Selbstmordrate unter Schwarzen Kindern gesehen hatte. Nach Angaben der American Academy of Child and Adolescent Psychiatry (AACAP) ist die Wahrscheinlichkeit, dass Schwarze Jugendliche im frühen Jugendalter durch Selbstmord sterben, doppelt so hoch wie bei weißen Kindern im gleichen Alter.

Während die Selbstmordraten unter PoCs in den USA in der Vergangenheit, laut dem Suicide Preventions Resource Center, niedriger waren als in anderen Gruppen, sind diese Raten bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zwischen 2001 und 2015 gestiegen, heißt es in einer 2018 in der Zeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlichte Studie. Aus einem 2019 im Journal of Community Health veröffentlichter Bericht ging hervor, dass die Selbstmordrate bei Schwarzen heranwachsenden Mädchen zwischen 2001 und 2017 um 182 Prozent gestiegen ist. Auch der „Quiet Firing“-Arbeitstrrend kann der Psyche enorm schaden.

Psychotherapie ist immer noch mit vielen Stigmata behaftet

Als Schwarze Frau, Mutter und Psychologin hatte Walker das Gefühl, etwas tun zu müssen. „Wir haben Erwachsene, die für diese Kinder verantwortlich sind, und wenn die Erwachsenen mit unbehandelten Ängsten und Depressionen überfordert sind, dann haben sie nicht die nötigen Mittel, um für Kinder in Not da zu sein“, sagt Walker. Einige Leser:innen teilten ihr mit, ihr Buch habe sie zu einer Therapie inspiriert. Andere sagten ihr, sie hätten den Titel gelesen und angenommen, das Buch sei nur was für „Verrückte“. Schluss mit derartigen Stigmata: Diese Promis haben offen über ihre mentalen Probleme nach der Geburt gesprochen.

„Leider glaube ich nicht, dass wir uns als Gesellschaft in den USA in Bezug auf das Bitten um Hilfe viel bewegt haben. Das geht immer noch nur schleppend voran“, sagt Walker. Ein Bericht des Nationalen Zentrums für Gesundheitsstatistik der CDC aus dem Jahr 2021 ergab, dass 20,3 Prozent der amerikanischen Erwachsenen in den letzten zwölf Monaten eine Form der psychischen Behandlung in Anspruch genommen haben. Teilt man dies auf, so sind dies 24,4 Prozent der weißen Erwachsenen und 15,3 Prozent der Schwarzen Erwachsenen.

So findest du eine:n passende:n Therapeut:in

Als Johnson beschloss, sich in Therapie zu begeben, war ihr primäres Problem eine queere Beziehung. Sie fühlte sich bereit, einer Therapeutin die kulturellen Hintergründe ihres Queer-Seins zu erklären, nicht aber ihr Leben als Schwarze Frau. Im Sommer 2020? Auf keinen Fall. „Ich war zu diesem Zeitpunkt einfach nicht bereit, einer weißen Person etwas zu erklären“, sagt sie.

Während der Therapeut:innnensuche, erregte zunächst das freundliche Lächeln ihrer Therapeutin ihre Aufmerksamkeit. Dann machte ihr kleiner einzeiliger Klappentext, den Johnson ein „Therapeut:innenmanifest“ nennt, das Rennen. „Sie schrieb, dass sie den Leuten hilft, ihr Leben zu planen, und ich denke, das ist für uns Einwandererkinder wirklich notwendig“, sagt Johnson.

Eine Schwarze Therapeutin zu finden, die verfügbar ist, von ihrer Versicherung übernommen wird, mit der sie gut harmoniert, und das gleich beim ersten Versuch – Johnson weiß, wie nahezu unmöglich das ist. „Viele Leute, die ich kenne, hatten es nicht so leicht, Schwarze Therapeut:innen zu finden, vor allem nicht solche, die es wirklich verstehen“, sagt sie.

Die in Tennessee ansässige Therapeutin Dr. Raquel Martin
Die in Tennessee ansässige Therapeutin Raquel Martin. © Courtesy Raquel Martin, Ph.D., HSP

Die Suche nach eine:m geeigneten Psychotherapeut:in ist sehr individuell

Therapeut:innen, die „einen verstehen“, sind von Person zu Person verschieden; ein bestimmtes Merkmal, einschließlich der kulturellen Identität, ist keine Garantie für eine Übereinstimmung. „Das Wichtigste, um in der Therapie Fortschritte zu machen, ist das therapeutische Bündnis“, sagt Raquel Martin, eine Therapeutin aus Tennessee.

Auf TikTok hat Martin eine treue Fangemeinde und veröffentlicht regelmäßig drei bis vier Videos pro Tag, in denen sie Themen rund um Psychologie anspricht. Und auch diese Anwältin spricht auf TikTok ehrlich über ihren Alltag mit Depressionen.

Bei der Therapeut:innensuche kann man die Hautfarbe im Vorhinein meist nicht auswählen

„Wenn ich eine:n Therapeut:in habe, der alle Antworten der Welt hat, und ich mag den Vibe nicht, dann werde ich sagen, weißt du was, ich bin cool. Ich bin gut zu dir“, sagt sie.

Aber um den Vibe eine:r Therapeut:in zu überprüfen, musst du erst einmal jemanden finden. Und die Suche nach Schwarzen Therapeut:innen kann zusätzliche Arbeit erfordern. Viele Websites von Versicherungsgesellschaften bieten erst gar nicht die Möglichkeit an, seine:n Therapeut:in nach Hautfarbe zu wählen.

Wer einen Schwarzen, männlichen Therapeuten sucht, hat es sogar noch schwerer

Der Mangel an Schwarzen Psychiater:innen wurde bereits ausführlich dokumentiert, unter anderem in einer kürzlich ausgestrahlten Folge von „Last Week Tonight with John Oliver“ und in einem Bericht von NBC News vom Mai 2021.

Laut der American Psychological Association sind PoCs im Bereich der psychischen Gesundheit in Amerika deutlich unterrepräsentiert und machen etwa vier Prozent der Beschäftigten in der Psychologie aus. (Psycholog:innen machen etwa ein Drittel der psychiatrischen Fachkräfte aus; viele Therapeut:innen sind für Sozialarbeit, Beratung oder Ehe- und Familientherapie zugelassen).

Die Psychotherapie-Ausbildung ist mit extrem hohen Kosten verbunden

Die Gründe dafür sind vielschichtig, angefangen bei den Hochschulen, die ein großes Hindernis sind. Oft müssen Menschen zusätzlich zu den Studiengebühren auch noch Kredite aufnehmen, um sich ihren Lebensunterhalt leisten zu können. „Überlegen Sie mal, wer sich das leisten kann“, sagt Martin. „Das sind nicht Leute, die aussehen wie ich.“ „Je höher man in der Bildungsniveau-Skala aufsteigt, desto weniger Menschen gibt es“, sagt Walker.

Martin postete kürzlich ein Video auf TikTok, in dem sie auf den NBC-Bericht reagiert. Dabei erklärt sie, dass die Gründe für einen Mangel an Schwarzen männlichen Therapeuten, viel tiefer gehen – und weit über mangelnde Stipendien hinaus.

Die Facebook-Gruppe „Black Male Therapists“ soll eine Anlaufstelle für Schwarze Therapeuten sein

„Schwarze Jungen können negative Emotionen nicht ausdrücken, denn das kann den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten“, sagt sie. „Warum sollten sie aufwachsen und meinen, sie seien qualifiziert, sich für einen Job zu bewerben, bei dem sie über Gefühle sprechen müssen, wenn sie nie in der Lage waren, ihre eigenen anzuerkennen?“ Diese männlichen Stars machen es vor und reden offen über ihre psychische Gesundheit.

Diese Krise veranlasste den Therapeuten Arron Muller, die Facebook-Gruppe Black Male Therapists zu gründen. Die Gemeinschaft hat derzeit über 800 Mitglieder aus den gesamten USA.

„Wann immer ich ein Bedürfnis erkenne, fragt mich der Sozialarbeiter in mir: ‚Wie kann ich einen Weg dafür finden? Wie kann ich eine Lösung schaffen?‘“ so Muller. „Die Gruppe ist für uns alle da, um uns zu vernetzen und uns gegenseitig zu unterstützen. Jemand könnte sagen: ‚Hey, bist du in Arkansas? Ich kenne jemanden, der dort jemanden sucht‘, oder ‚Hey, ich bin hier oben in Michigan und habe freie Stellen‘“.

In den USA dürfen Therapeut:innen nur in bestimmten Staaten praktizieren

Diese geografischen Diskussionen, die Muller beschreibt, sind auf ein weiteres großes Hindernis zurückzuführen, das potenziellen Patient:innen den Zugang zu einer Therapie erschwert: Viele Therapielizenzen sind auf einen einzigen Bundesstaat beschränkt.

„Es wäre gut, wenn wir dieses Hindernis überwinden könnten, dass man nur in bestimmten Staaten praktizieren darf. Mit diesen Staatsgrenzen wird es sehr, sehr unübersichtlich“, sagte Muller. „Ich freue mich, dass alle von Therapie schwärmen. Aber jetzt, wo die Leute darüber reden, ist die nächste Stufe der Zugang zu leicht verfügbaren Therapeut:innen.“

Lange Wartezeiten sind bei der Suche nach einem Therapieplatz keine Seltenheit

Da es so wenige Schwarze Psychotherapeut:innen gibt, haben viele von ihnen lange Wartelisten, weil sie einfach nicht die Kapazitäten haben, um neue Patient:innen aufzunehmen. „Ich bin noch nie in eine neue Klinik gekommen, ohne dass die Warteliste in der ersten Woche voll war“, sagte Martin. „Am Anfang habe ich jeden aufgenommen, weil alle sagten, sie bräuchten mich. Aber dann ist man schneller ausgebrannt, vor allem, wenn man mit Traumata zu tun hat, vor allem, wenn man mit Rassismus und Stress im Zusammenhang mit Rassismus zu tun hat, vor allem, wenn man mit der Tatsache zu tun hat, dass ich auch eine Schwarze Frau in dieser Welt bin, sodass ich auch meinen eigenen Arzt aufsuchen muss, um mit Rassismus umzugehen.“

Übrigens: Diese sechs verschiedenen Arten, auf schlimme Ereignisse zu reagieren, sind alle total okay.

In den letzten Jahren sind die Anforderungen an Schwarzen Psychotherapeut:innen noch gestiegen. „Die letzten Jahre, mit Covid-19 und allem, haben die Herausforderungen für die psychische Gesundheit in einer Weise in die Höhe schnellen lassen, wie ich es seit 20 Jahren nicht mehr erlebt habe, und das gilt für alle“, so Walker. „Es war hart. Und es war hart für unsere Ärzt:innen, die ihr eigenes Leben in den Griff bekommen müssen.“

Diese Fragen kann man Therapeut:innen beim Erstgespräch stellen

Allerdings wird nicht jede Person jemanden mit der gleichen kulturellen Identität treffen, sei es aus Mangel an verfügbaren Therapeut:innen oder aufgrund persönlicher Präferenzen. Walker hat dieser Thematik in ihrem Buch einen eigenen Abschnitt gewidmet. „Es sagt den Leuten buchstäblich: ‚Hört mal, ihr müsst vielleicht zu eine:r weißen Therapeut:in gehen‘“, sagt sie.

In ihrem Buch schlägt Walker vor, eine:n Therapeut:in zu fragen, wie hoch der Anteil afroamerikanischer oder jamaikanischer Klient:innen ist oder wer die erste Generation von US-Bürger:innen ist. Sie schreibt weiter: „Wenn die Frage Unbehagen auslöst, ist das vielleicht schon alles, was man braucht“.

In ähnlicher Weise hat Martin ein ausfüllbares PDF-Arbeitsblatt für Therapeut:innengespräche erstellt, das sie auf ihrer Website veröffentlichte. Das siebenseitige Dokument enthält Fragen zur Einschätzung des Wohlbefindens der Person bei Gesprächen über Hautfarbe, Geschlecht und Sexualität sowie zu den bevorzugten Kontaktmethoden und der Verfügbarkeit. Auf einer Seite mit dem Titel „Vibe Check“ listet sie mögliche Adjektive auf, mit denen ein:e Patient:in ihre:n Therapeut:in beschreiben kann und wie er sich bei der Sitzung gefühlt hat.

Die Suche nach eine:r passenden Therapeut:in lohnt sich

Die richtige Person zu finden, unabhängig davon, ob sie mit der eigenen Identität übereinstimmt oder nicht, kann einen großen Unterschied machen. Johnsons Therapeutin half ihr, einen Weg nach vorn zu finden – über das Leben hinaus, von dem sie dachte, dass es ihr vorbestimmt war.

„Sie haben alles, was Sie wollen, in die Tat umgesetzt, oft gegen viele, viele Widerstände“, meinte Johnsons Therapeutin zu ihr. „Sie sind unglaublich belastbar. Und Sie sind stark, Sie wissen schon, das Bild der starken Schwarzen Frau, aber Sie sind tatsächlich stark. Was haben Sie verloren? Was müssen Sie betrauern, weil Sie so stark und so widerstandsfähig sind? Diese Sitzung endete tatsächlich mit Tränen, obwohl wir am Anfang über eine TV-Show gesprochen hatten.“

Psychotherapie ist immer ein Geschenk an sich selber

Sie und ihre Therapeutin konzentrierten sich darauf, die Art und Weise zu erkennen, wie Depressionen Johnsons Leben stören, einschließlich Selbstfürsorge und Körperpflege. Sie entdeckten, dass mehrstufige Prozesse sie oft aus dem Konzept brachten, und widmeten ganze Sitzungen der Erstellung von Schritt-für-Schritt-Plänen für ihre Woche, bis hin zu den kleinsten Details.

„Ins Fitnessstudio gehen wurde unterteilt in sich anziehen, das Haus verlassen, in den Zug steigen, zum Fitnessstudio gehen, hineingehen, einchecken.“ Als Johnson ihrer Therapeutin einmal erzählte, dass sie ihre Haarpflege aufgeschoben hatte und sich ängstlich und schuldig fühlte, machte ihre Therapeutin einen Vorschlag „Sie sagte: ‚Vielleicht solltest du dir einfach Zöpfe flechten lassen.‘“ Das Flechten ihrer Haare würde weniger tägliche Pflege erfordern und Johnson den geistigen Freiraum geben, andere Dinge zu erledigen, ohne ihre Haare als lästige Pflicht zu betrachten.

„Das ist meine Art, mich um mich selbst zu kümmern. Das ist eine Sache, die ich genießen möchte. Ich möchte nicht, dass es mit Schuldgefühlen verbunden ist, und das hat sie wirklich verstanden. Als ich Angst hatte, das Haus zu verlassen, gab sie mir den Tipp: ‚Wie wäre es mit einer:m mobilen Flechter:in?‘ Daran hätte ich nie gedacht“, sagt Johnson. „Das wäre nie passiert, wenn meine Therapeutin nicht eine Schwarze Frau gewesen wäre.“

Autor ist Patrick Waechter. Dieser Artikel erschien am 02.11.2022 zunächst auf buzzfeednews.com. Aus dem Englischen übersetzt von Aranza Maier.

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