„E-Scooter sind ein gefährliches Hindernis“, sagt auch der Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf Anfrage von BuzzFeed News DE. „Mich erreichen jeden Tag Beschwerden über gefährlich geparkte E-Scooter, über E-Scooter-Fahrer:innen, die damit auf dem Gehweg oder in den Fußgängerzonen unterwegs sind.“ Vor allem für sehbehinderte Menschen seien sie eine echte Gefahr und hätten schon zu schweren Unfällen geführt.
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„Insofern hoffe ich sehr, dass die Pariser Entscheidung ein echter Weckruf ist, für alle, die gerne mit dem E-Scooter unterwegs sind, aber auch für die Anbieter.“ Mit denen gebe es in München Vereinbarungen, zum Beispiel über eigene Abstellflächen für E-Scooter in der Altstadt. Auch die Stadt Stuttgart hat mit E-Roller-Anbietern eine „(freiwillige) Selbstverpflichtungserklärung“ verhandelt, in denen klare Regeln zum Abstellen festgehalten werden.
Jeder Anbieter dürfe innerhalb des zentralen Cityrings „morgens maximal 100 E-Scooter“ aufstellen. In den fünf Innenstadtbezirken seien es „maximal 800 E-Scooter“, sagt eine Sprecherin der Stadt Stuttgart zu BuzzFeed News DE. Außerdem gebe es definierte Abstellverbotszonen bei Events oder bei Zugängen zum ÖPNV beispielsweise. Anbieter verpflichteten sich auch zur regelmäßigen Prüfung der Roller und einer Umverteilung in der Innenstadt.
Ein Verbot der Roller wie in Paris ist in Stuttgart wohl eher nicht geplant. „Nach den bisherigen Erfahrungen ist die verkehrskonzeptionelle Integration der E-Scooter mit der Zielsetzung der Nutzung als nachhaltiges Verkehrsmittel für den ‚letzten Kilometer‘ noch auszubauen und wird daher weiterentwickelt“, so die Sprecherin der Stadt Stuttgart.
In München ist sich Reiter da nicht ganz so sicher. Er erwarte sich von den Anbietern zumindest „schärfere Kontrollen und kreative Ideen, um mehr Sicherheit für alle“ zu erreichen. „Insofern bin ich Paris dankbar für diese Kritik und hoffe sehr, dass alle Nutzer:innen von E-Scootern endlich erkennen, wie wichtig ein rücksichtsvoller Umgang ist und, dass es von ihnen abhängt, ob die E-Scooter in München eine Zukunft haben oder nicht.“
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(Mit Material der dpa)