Happy Netflix Year: Warum 2023 das Ende des Passwort-Teilens eher unwahrscheinlich ist

Hast du Angst, dass du 2023 nicht mehr den Netflix-Account deiner Freund:in mitbenutzen kannst? Zusätzliche Gebühren ohne Zustimmung scheinen unwahrscheinlich.
„Liebe ist, sich ein Passwort zu teilen“, twitterte Netflix am 10. März 2017. Traut man den Gerüchten, ist diese Liebe jetzt tot, wie mehrere Twitter-User:innen ironisch schreiben. Netflix, so teilte unter anderem das Wall Street Journal, will ab 2023 Extra-Gebühren verlangen, wenn sich Nutzer:innen aus unterschiedlichen Haushalten einen Account teilen. Es gibt jedoch keinen Grund, jetzt schon vor Wut, seinen Account zu kündigen (oder in Panik zu verfallen, solltest du den deiner Freund:in mitbenutzen). WieVariety berichtet, ist es weiterhin ohne Kosten möglich, sein Passwort zu teilen. Die Liebe ist also noch am Leben.
Netflix will Kund:innen nicht verärgern, die schon seit Jahren ihr Passwort teilen
Im Oktober kündigte Netflix laut Variety eine Initiative für das Jahr 2023 an: Account-Besitzer:innen sollen ermutigt werden, Schnorrer:innen, die ihren Account mitbenutzen, als „Extra Member“ zu registrieren. Für jeden Extra-Member müssen sie Geld bezahlen. Wie viel, ist nach Angaben von Variety noch nicht bekannt.
Das Verbot, seinen Netflix-Account mit unterschiedlichen Haushalten zu teilen, gibt es bereits. „Personen, die nicht in Ihrem Haushalt leben, müssen zum Streamen von Netflix ihr eigenes Konto verwenden“, steht deutlich im Hilfe-Center von Netflix. Bisher gibt es aber keine Konsequenzen, wenn sich Nutzer:innen nicht daran halten. Wenn sie ihr Passwort an ihren kompletten Freundeskreis weitergeben, der durch die ganze Stadt verteilt lebt, passiert, naja, nichts. Im Hilfe-Center heißt es dazu: „Netflix wird Ihre Zahlungsart nicht automatisch belasten, wenn Sie Ihr Konto mit einer Person teilen, die nicht mit Ihnen zusammenlebt.“
Todd Spangler, Autor bei Variety, geht davon aus, dass Account-Sharing auch 2023 ohne Konsequenzen bleibt. „Das Unternehmen wird weder das Konto der Nutzer:in kündigen, selbst wenn sie Passwörter weitergibt, noch wird Netflix wahrscheinlich zusätzliche Gebühren ohne die Zustimmung der Kund:in verlangen.“ Der Grund: Extra-Gebühren könnten „Kund:innen verärgern, die seit Jahren mit Netflix‘ Zustimmung Passwörter gemeinsam nutzen“. Noch mehr Abonnent:innen verlieren, als in diesem Jahr, will Netflix vermutlich nicht. Außerdem könnte das Unternehmen laut Variety ein Problem mit der Aufsichtsbehörde bekommen, die darin eine verbraucherfeindliche Abrechnungspraktik sehen könnte.
Schnorrer:innen von deinem Netflix-Account bekommen 2023 höchstens nervige Mails
Was wird Netflix tun, wenn sie mitbekommen, dass Personen illegal einen Account teilen? Anhand von IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten von Geräten kann das Unternehmen das mittlerweile nämlich herausfinden, wie Variety berichtet. Wie es in dem Magazin heißt, ist das einzige, was Netflix jedoch voraussichtlich tun wird, E-Mails zu schicken. Account-Besitzer:innen würde dann die Erinnerung erhalten, endlich ihre „Extra Member“ anzumelden. Ansonsten beruhe das Account-Sharing-Verbot auf reinem Vertrauen. Etwa so wie die Liebe.