„Gefährlicher Unsinn“: Digitalminister warnt, Bilder von Essen auf Instagram schaden der Umwelt - und erntet Spott

Digitalminister Volker Wissing findet, wir sollten darüber nachdenken, ob Fotos von Essen wirklich notwendig sind. Dafür erntet er jede Menge Kritik und Häme im Netz.
Die Digitalminister:innen der G7-Staaten haben sich am Mittwoch in Düsseldorf getroffen und darüber gesprochen, wie man den ökologischen Fußabdruck von Digitalisierung verkleinern kann – also Digitalisierung nachhaltiger gestalten kann. Dabei müssten das Recyceln von Hardware, der Schutz von Rohstoffen oder die Senkung des Energieverbrauchs betrachtet werden.
Bestimmte Dinge werden digital gemacht, ohne über die Folgen für die Umwelt und den Energieverbrauch nachzudenken, so Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (FDP), in einem Videoclip, den das ZDF-Landesstudio Nordrhein-Westfalen gepostet hat. „Beispielsweise neigen wir dazu, dass wir unser Essen fotografieren und wenn man sich die Zahl der Fotos von Essen anschaut weltweit, kommt man auf einen enormen Energieverbrauch und muss sich die Frage stellen: Ist das wirklich notwendig?“
#Wissing trendet und Netz reagiert mit Häme auf Wissings Aussage zu Fotos von Essen
Für seine Aussage erntet Wissing viel Häme und Kritik. Das Netz bestätigte, dass es nichts vergisst und es wurden Fotos von Wissing ausgegraben, die zeigen, dass er scheinbar selbst ein Fan von Food-Fotos ist. Ein Bild zeigt ihn grinsend vor einer Waffel mit Kirschen sitzend:
Das war noch nicht alles: Diese Twitter-Nutzerin postete direkt eine Collage mit allen gesammelten Fotos von Essen, die sie auf Wissings Profil findet:
Fridays For Future-Aktivistin Luisa Neubauer äußert sich ebenfalls zu Wissings Aussage über die Klimabilanz von Food-Fotos:
Dieser Nutzer hat einen anderen Vorschlag für Wissing, der auch Verkehrsminister ist:
Auch diese Nutzer:innen kritisieren Wissing für seine Aussage, immerhin könnte er sich auch für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen einsetzen:
Nun ist es nicht so, dass der Minister völlig daneben gelegen hätte: Die Übertragung und Speicherung von Daten in der Internet-Cloud verbraucht Strom. Wie viel es pro Foto sind, lässt sich angesichts der Wechselwirkung verschiedener Faktoren schwer sagen. Aber auf jeden Fall sind zum Beispiel Streaming oder Videokonferenzen, bei denen viele Gigabyte an Daten durch die Netze fließen, ein viel größerer Stromfresser. Zugleich haben die großen Tech-Konzerne ihre Rechenzentren immer effizienter gemacht und betreiben sie klimaneutral, meist durch den Ausgleich ihres CO2-Ausstoßes. Noch mehr Strom verbraucht der aufwendige Erzeugungsprozess von Digitalwährungen wie Bitcoin, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.