1. BuzzFeed
  2. News

Stadt in Frankreich gendert für ein Jahr ihren Namen – aus Pantin wird Pantin(e)

Erstellt:

Von: Jana Stäbener

Kommentare

Bürgerin in Pantin(e) bei einer Demonstration. Die Stadt will nun für ein Jahr anders heißen, um auf Gleichberechtigung hinzuweisen.
Die Stadt Pantin will nun für ein Jahr „Pantine“ heißen, um auf Gleichberechtigung hinzuweisen. Hier zu sehen: eine Bürgerin des Pariser Vorortes bei einer Demonstration zu einem anderen Anliegen. (Symbolbild) © IP3press/IMAGO

Für ein Jahr lang bekommt die französische Stadt „Pantin“ nun ein zusätzliches „e“ und heißt „Pantine“. Damit will sie ein Zeichen für Geschlechtergleichheit setzen.

Die französische Stadt Pantin hat eine Entscheidung getroffen. Ähnlich wie die Katholische Jugend, bei der Gott jetzt „Gott+“ heißt, nennt der Pariser Vorort seine Stadt nun für ein Jahr lang „Pantine“ mit angehängtem „e“. Denn das steht im Französischen oft für die weibliche Form. Das Ziel der Stadt: mehr Bewusstsein für Gleichberechtigung schaffen.

Pantin wird zu Pantine: Stadt in Frankreich gendert ein Jahr ihren Namen

Diskussionen ums Gendern tendieren dazu, hitzig zu werden. Oft stehen sich zwei Seiten gegenüber, die keinerlei Verständnis für die Argumente der anderen aufbringen. Gendergegner:innen werfen den Gender-Befürworter:innen vor, keine anderen Meinungen gelten zu lassen. Auf der anderen Seite nehmen Gender-Gegner:innen die Debatte oft viel zu ernst – hier sieben Tweets, die das zeigen.

Auch in der Stadt Pantin muss es diese Diskussionen gegeben haben. Trotzdem: Am 2. Januar 2023 veröffentlicht Pantin(e) ein Video (siehe unten), in dem Bürgermeister Bertrand Kern erklärt, warum der 60.000 Einwohner:innen-Ort im neuen Jahr anders heißen soll. Frauen bleiben „schlechter bezahlt als Männer“, bekleideten weniger oft bestimmte Berufe und ihr Platz im öffentlichen Raum werde „von Männern nicht immer gut akzeptiert“, erklärt Kern im Video laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die die AFP zitiert.

Dem Bürgermeister zufolge würden mit dieser symbolischen Änderung die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen sowie „die Gewalt gegen Frauen“ verurteilt. „Symbolisch“ ist hier aber wohl das Stichwort. Die Kampagne, die die Silhouette einer Frau als Symbol trägt, wird für die Bewohner:innen der Stadt kaum spürbar werden.

Abgesehen davon, dass die lebensgroßen Buchstaben von Pantin nun um ein „e“ ergänzt werden, passiert nicht viel. Der Name auf Verkehrsschildern oder gar in Adressen und sonstigen Beschreibungen bleibt weiterhin das männliche „Pantin“. Denn eine solche Änderung müsste bei der entsprechenden Behörde eingereicht und geprüft werden, berichtet die FAZ.

Gendern tut nicht weh: Hier erklärt unsere Autorin, warum wir häufiger „Menschen mit Uterus“ anstatt „Frauen“ sagen sollten.

Auch interessant

Kommentare