Pflegekräfte in Deutschland bekommen bis zu 2.500 Euro Corona-Bonus

Der Bund hat den geplanten Bonus für Pflegekräfte jetzt gesetzlich festgelegt. Bis zu 2.500 Euro sollen sie als Ausgleich für ihre Belastungen in der Coronapandemie erhalten.
Mit großer Mehrheit hat der Bund am Donnerstag einen Bonus für Pflegekräfte beschlossen. Bis zu 2.500 Euro sollen die mehr als 1,5 Millionen Pfleger:innen erhalten, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Mit dem Geld sollen sie für die enormen Belastungen während der Coronapandemie entschädigt werden.
Insgesamt eine Milliarde Euro stehen laut Bundesgesundheitsministerium dafür bereit. Die Hälfte gehe an Beschäftigte in Krankenhäusern. Gemeint sind damit nur Krankenhäuser, in denen im vergangenen Jahr mehr als zehn Corona-Patient:innen behandelt wurden, die mehr als 48 Stunden beatmet werden mussten. In Deutschland betrifft das 837 Krankenhäuser. Die andere Hälfte des Budgets, also 500.000 Millionen, soll an Alten- und Langzeitpflegekräfte ausgezahlt werden.
Welche Beschäftigen in der Pflege erhalten einen Bonus – und wie viel?
Altenpflegekräfte, die in Vollzeit arbeiten, erhalten bis zu 550 Euro. Auszubildende und Helfer:innen im Bundesfreiwilligendienst erhalten ebenfalls einen Bonus. Die genaue Höhe des Betrags ist hier noch nicht festgelegt. Auch Pflegekräfte, die in Krankenhäusern arbeiten, müssen sich mit genauen Angaben noch gedulden. Das liegt daran, dass die einzelnen Krankenhäuser zunächst die Zahl ihrer Angestellten, die Anspruch haben, melden müssen. Aus dieser Zahl wird die Höhe der Prämie dann berechnet. Es steht aber schon fest, dass Intensivpflegefachkräfte um das 1,5-fache mehr bekommen sollen als Pflegekräfte auf anderen Stationen.
Pflegekräfte waren von der Pandemie besonders stark belastet – und die Bezahlung ist weiterhin schlecht
„Systemrelevant“ – das Wort fiel in den Hochphasen der Pandemie besonders häufig. Wer in der Pflege arbeitet, ist trotz oder gerade in einer Krise unentbehrlich. Dabei geht es laut Medienberichten im Pflegebereich nicht immer fair zu: Schwarze Menschen wurden beispielsweise zunehmend diskriminiert.
In einem Krankenhaus zu arbeiten, erfordert in einer Pandemie besonders viel Kraft. Das Personal musste bei hohen Inzidenzen Hochleistungen bringen, um die vielen Corona-Erkrankten zu betreuen. Der Mindestlohn in der Pflege soll im September von derzeit 15 Euro auf 17,10 Euro angehoben werden. In den letzten zwei Jahren gingen in Deutschland wiederholt Menschen auf die Straße, um sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzusetzen.
Erst vor Kurzem wollte der Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Quarantäne-Regelung ab diesem Monat aufheben und erntete dafür Spott. Jetzt dankte er laut der Berliner Zeitung den Pflegekräften für ihren „unermüdlichen Einsatz“ und erklärte, dass bessere Bezahlung nun folgen müsse. Erleichternd für den Pflegebereich wäre sicherlich, wenn diese neben dem Bonus, wie Lauterbach formulierte, auch wirklich eintreten würde.