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Bundesumweltministerin Steffi Lemke ermahnt Supermärkte, die beim Plastiktütenverbot tricksen

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Von: Pia Seitler

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Mann trägt Plastiktüten und Bundesumweltministerin Steffi Lemke
Bundesumweltministerin Steffi Lemke ermahnt Supermärkte, sich an das geltende Plastiktüten-Verbot zu halten. © Michael Gstettenbauer/Chris Emil Janßen/Imago

In Deutschland sind Plastiktüten verboten – allerdings nur mit einer gewissen Wandstärke. Die Deutsche Umwelthilfe wirft Supermärkten vor, beim Verbot zu tricksen.

Seit 1. Januar 2022 dürfen Plastiktüten in Deutschland nicht mehr in den Umlauf kommen. Warum? „Einweg-Plastiktüten sind ein klassisches Wegwerfprodukt. 20 Minuten – länger wird so eine Tüte in der Regel nicht genutzt. Das ist Ressourcenverschwendung“, heißt es auf der Seite des Bundesumweltministeriums. Nun hat die Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Betreiber:innen von Supermärkten ermahnt, sich an das geltende Plastiktüten-Verbot im Handel zu halten. Die Märkte sollten ihren Beitrag zur Eindämmung der Einweg-Plastikflut leisten und „Schummeltüten“, mit denen das Verbot umgangen werde, schnell aus dem Sortiment entfernen, sagte Lemke der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Hintergrund dafür ist eine Praxis in Supermärkten und Drogerien, die auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert. Die Supermärkte und Discounter würden demnach einfach Einweg-Tüten aus Plastik um wenige Mikrometer dicker machen, um sie legal anbieten zu können. Möglich sei das, weil unter das geltende Verbot nur Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis maximal 49 Mikrometern fielen.

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Plastiktüten verboten: Supermärkte in der Kritik, weil sie Einwegtüten dicker machen

„Das geltende Recht an der Nase herumzuführen, indem sie Einwegtüten einfach minimal dicker machen, schadet der Umwelt. Ich hoffe, dass es nicht schon wieder eine gesetzliche Regelung braucht“, sagte die Ministerin mit Blick auf die Praxis in den Supermärkten. Die DUH hatte die Grünen-Politikerin aufgefordert, gesetzlich nachzubessern, wie die dpa berichtet.

Die Umwelthilfe wirft Märkten vor, Tüten mit Wandstärken zwischen 50 und 60 Mikrometern anzubieten, um das gesetzliche Verbot zu umgehen. Das habe eine Umfrage unter 13 deutschen Lebensmitteleinzelhändlern und Drogerien ergeben, hieß es in einer veröffentlichten Erklärung. Zuvor hatte RTL/ntv darüber berichtet.

Lemke verwies im Zusammenhang mit dem Plastiktütenverbot auch auf einen eingeschränkten Handlungsspielraum. So verhindere derzeit etwa das EU-Recht ein Verbot dickwandiger Tüten, sagte Lemke. In Deutschland wurden 2019 – vor Inkrafttreten des Verbots – noch 1,49 Milliarden leichte Plastiktüten mit Wandstärken unter 50 Mikrometern in Umlauf gebracht.

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