5 Dinge, die der LGBTQIA+-Community beim Dating wichtig sind

Die Dating-App Hinge hat LGBTQIA+-Personen gefragt, was ihnen beim Dating wichtig ist. Wir fassen die Ergebnisse zusammen.
Die Dating-App Hinge bekommt immer mehr neue User:innen. Eine Expertin glaubt, das sei deswegen, „weil wir verlernt haben, auf Menschen zuzugehen“. Hinge, so schreibt es die App selbst, hat es sich zur Aufgabe gemacht, jeder Person, die nach Liebe sucht, die Möglichkeit zu geben, diese zu finden. Natürlich auch Personen aus der LGBTQIA+-Community. Am 2. Februar 2023 veröffentlichte die Dating-App eine Studie, die zeigt, was LGBTQIA+-Menschen beim Dating wichtig ist.
LGBTQIA+: 5 Dinge, die queeren Menschen beim Dating wichtig sind
Hinge möchte mit dieser Studie dazu beitragen, die queere Community (hier acht Promis über ihre Wünsche für die queere Community 2023) in ihrer Suche nach Liebe und Partnerschaft zu unterstützen, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Im besten Fall solle durch die Umfrage das Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen queerer Personen im Bereich Dating steigen.
Für die Studie befragte das Unternehmen im November 2022 mehr als 14.000 Menschen aus der LGBTQIA+-Community. Besonders für bisexuelle Personen dürften die Ergebnisse relevant sein. Bei ihnen ist es dreimal wahrscheinlicher, dass sie noch nie eine queere Erfahrung gemacht haben, als beim Rest der LGBTQIA+-Community. Laut Hinge-Studie dürften für sie beim Dating deswegen diese fünf Dinge wichtig sein.
1. Offene Kommunikation und Direktheit
Ein Ergebnis der Hinge-Studie ist, dass sowohl straighte als auch queere Personen von trans* Personen lernen können, wenn es um Dating geht. Insbesondere bei der offenen und zielgerichteten Kommunikation. 71 Prozent der trans* Personen, die die App Hinge nutzen, planen, ihre Erwartungen an die Art der Beziehung bereits vor einem persönlichen Treffen zu formulieren.
Genau diese offene Kommunikation führt laut Hinge zu besseren Dates. Für LGBTQIA+ Personen ist dies ein entscheidender Faktor beim Dating. Laut der Studie war mangelnde Kommunikation für 57 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen die größte Herausforderung im Jahr 2022.
2. Sich nicht mit anderen vergleichen
Besonders für Menschen in der LGBTQIA+-Community kann es ein Problem sein, sich miteinander zu vergleichen. Im Speziellen, wenn es um das eigene Coming-out oder die vergangenen sexuellen Erfahrungen geht. Laut Studie hat die Hälfte aller queeren, datenden Personen auf Hinge noch nie eine queere Dating-Erfahrung gemacht, weil sie ihre Identität erst noch finden müssen.
Auch das sei okay. Dating, wenn man nicht „out“ sei, wäre vollkommen in Ordnung, heißt es von der Autorin Tara Raani, die in der Studie zitiert wird. Die Sex-Pädagogin Ericka Hart ergänzt, dass man nicht verstecken sollte, wo man sich gerade auf seiner eigenen Dating-Reise befindet. „Vergleiche nicht, was andere getan haben und du vielleicht nicht“, sagt sie. „Wo du bist, ist perfekt, das sollte niemand beurteilen außer du selbst.“
Beachtest du diesen Tipp, so bist du beim Dating sicher erfolgreicher. Genauso, wie wenn du dir den Dating-Trend „Open Casting“ zu Herzen nimmst. Der macht dich 2023 zu einem besseren Menschen.
3. Über Spiritualität reden
Eine Mehrheit von 70 Prozent der LGBTQIA+-Personen möchte laut Hinge beim ersten Date über Religion oder Spiritualität sprechen, weil es ihnen hilft, die wertebasierte Vereinbarkeit und Verbindung zur Gemeinschaft zu beurteilen. Blöd nur, dass fast 40 Prozent aller Befragten sich trotzdem nicht trauen, das Thema anzusprechen. Also: Pro Tipp für queeres Dating – über Gott und die Welt reden.
4. Gute Konversationen sind alles
Das schließt sich an Punkt drei nahtlos an und trifft wahrscheinlich auch auf jede Beziehung zu, egal ob queer oder straight. Für LGBTQIA+-Datende, das ergab die Umfrage von Hinge, ist eine tiefe Verbindung jedoch noch wichtiger. Die Chancen auf ein zweites Date erhöhen sich also, wenn man sich beim ersten Date mehr auf gute Gespräche als auf körperliche Intimität konzentriert.
89 Prozent der LGBTQIA+-Hinge-Datenden sagten, dass ein Date gut war, wenn die Konversation gut war. Hast du Probleme eine erste Verabredung in eine zweite zu verwandeln, solltest du laut Hinge also Smalltalk vermeiden. Stattdessen sei ein ehrliches Gespräch über eure Erwartungen angemessen. Es gibt laut Hinge drei Fragen, die man bei einem ersten Date stellen sollte:
- Warum ist deine letzte Beziehung zu Ende gegangen?
- Auf welche Art hast du am liebsten Spaß?
- Möchtest du auf ein zweites Date gehen?
5. LGBTQIA+-Personen wollen in „Safe Spaces“ daten
Ein wichtiger Punkt: Such dir zum Daten „Safe Spaces“ aus, also Orte, die sich für Verabredungen richtig anfühlen. LGBTQIA+-Menschen werden in öffentlichen Räumen nicht immer gefeiert und bestätigt (siehe Faschingsumzug in Prossen), und „schlechte Energie“ kann ein Date richtig ruinieren. Am besten zwei Datende fragen sich vor ihrem Date, wo sie sich sicher und akzeptiert fühlen. Das kann laut Hinge helfen, ein erstes Date zu schaffen, bei dem sich beide entspannt fühlen.
Mehr zum Thema LGBTQIA+: Dieses Jahr gab es die erste Gedenkstunde für queere Opfer der Nazi-Zeit im Bundestag.